Thema: Industriekultur und Denkmalpflege
Ministerium für Bildung und Kultur | Industriekultur

Nationales Bergbaumuseum, Rumelange

Musée National des Mines de Fer luxembourgeoises, Rumelange

Das Nationale Bergbaumuseum in Rumelange wurde im Jahr 1973 gegründet. Zum Museum gehören vier ehemalige Gruben. Die Grube Walert wurde 1898 gegründet und bereits 1963 stillgelegt. In der Grube Kirchberg erfolgte der Abbau von 1880 bis 1930. Die Grube Langengrund war Teil eines grenzüberschreitenden Verbundbergwerkes und belieferte vor allen die Hütte in Differdange. Sie förderte von 1900 bis in die 1970er Jahre. Zudem gehört der Tagebau Rembour - Vor Hasselt, der von 1870 bis 1950 in Betrieb war, zum Bergbaumuseum.

Im 1900 erbauten Lokschuppen der Grube Walert befindet sich das Empfangsgebäude des Museums mit einer Dauerausstellung und einem Museumsshop. Das Bergbaumuseum informiert über die schwere Arbeit der Bergleute und den Erzbergbau im Süden Luxemburgs von 1850 bis in die 1970er Jahre. Es lenkt den Blick aber auch auf die Veränderung der Landschaft durch die Rohstoffgewinnung sowie die Rückeroberung des früheren Abbaugebietes durch die Natur.

Der größte Teil der Sammlung wird in situ an den früheren Einsatzorten in den untertägigen Stollen des Schaubergwerks präsentiert. Hierbei dokumentieren die Exponate die technische Entwicklung der kompletten Epoche der Eisenerzförderung in der Region von 1870 bis zur Schließung des letzten lothringischen Bergwerks im Jahr 1997. Gezeigt werden u.a. Bergbaumaschinen, Geräte und Werkzeuge aus mehreren luxemburgischen und lothringischen Erzgruben. Die Bergwerke Walert, Kirchberg und Langengrund waren im Zuge der Bewetterung untertägig miteinander verbunden. Den Museumsbereich unter Tage erkunden die Besucherinnen und Besucher zunächst mit einer Grubenbahn, die durch einen Stollen aus den Jahren 1880 bis 1920 fährt. Die eigentliche Besichtigung erfolgt schließlich in zwischen den Jahren 1910 und 1950 aufgefahrenen Seitenstollen.

Über Tage werden weitere Objekte wie Grubenlampen, Gezähe, Helme, Messgeräte, Bergmannskleidung, Fotos, Gesteine und Fossilien in einer Dauerausstellung gezeigt. Das Museum besitzt auch eine Bibliothek und ein Archiv zum Thema Bergbau.

Auf dem Museumsareal sind zudem mehrere Aufschlüsse ehemaliger Tagebaue zu sehen. Der übertägige Abbau erfolgte von 1930 bis 1950. An den Abbauwänden sind die unterschiedlichen Gesteinsschichten gut zu erkennen.