Thema: Industriekultur und Denkmalpflege
Ministerium für Bildung und Kultur | Industriekultur

„Saarländischer Haldenrundweg“

Der Saarländische Haldenrundweg verbindet die Bergehalden des Saarkohlenwaldes miteinander. Sie stellen besondere Relikte des Bergbaus dar und besitzen Landmarkenfunktion. Der Weg führt neben den Halden auch an Bergmannssiedlungen und weiteren Zeugnissen des Bergbaus entlang. Der Haldenrundweg zeigt die enge Verzahnung von Naturlandschaft sowie industrieller Kulturlandschaft und städtischem Verdichtungsraum. Er wurde im Rahmen des von der Europäischen Union initiierten Projektes SAUL (Sustainable and Accessible Urban Landscapes) umgesetzt und bildet seitdem eines der wichtigsten Projekte des Regionalparks Saar.

Startpunkt des ca. 45 km langen Rundweges ist die Saarbahnhaltestelle Heinrichshaus. Nach einem kurzen Wegstück wird der eigentliche Haldenrundweg erreicht. Er folgt zunächst einem ehemaligen Bergmannspfad zum denkmalgeschützten Ensemble der Bergarbeitersiedlung Von der Heydt. Von dort führt der Weg zum Forsthaus Pfaffenkopf und weiter entlang der Südseite des Absinkweihers Frommersbachtal bis zur Halde Viktoria der gleichnamigen Grube in Püttlingen. Vor dem Höhenrücken bei Holz sind Bruchstücke des Holzer Konglomerats zu sehen. Es handelt sich um eine geologische Schicht aus miteinander verbackenen Kieselsteinen, die die Trennlinie der beiden kohleführenden Schichten im Saarland markiert: die „Saarbrücker Schichten“ (Westfal) im Süden und die „Ottweiler Schichten“ (Stefan) im Norden. Mit dem Grubenstandort Göttelborn wird schließlich der nordöstlichste Punkt des Haldenrundwegs erreicht. Über das ehemalige Knappschaftskrankenhaus in Quierschied geht es entlang der Halde Brefeld schließlich zur Bergmannssiedlung Brefeld. Im weiteren Verlauf des Weges wird die Tagesanlage der Grube Camphausen passiert und die gleichnamige Bergmannssiedlung durchquert. Anschließend führt der Weg auf die Halde Lydia der Grube Camphausen mit ihrem „Jardin mystique“ und den drei „Himmelsspiegeln“. Entlang der Absinkweiher im Fischbachtal werden schließlich die Relikte des bereits 1965 geschlossenen Freibades „Fischbachbad“ erreicht – heute ein „Lost Place“. Über den sogenannten „literarischen Aufstieg“ führt der Weg auf das Plateau der Halde Grühlingstraße der früheren Grube Jägersfreude. Von dort gelangen die Wanderer über die „Nauwies“, eine offene Wiesenlandschaft inmitten des geschlossenen Waldgebietes, schließlich wieder zum Ausgangspunkt des Haldenrundwegs.