Thema: Industriekultur und Denkmalpflege
Ministerium für Bildung und Kultur | Industriekultur

Deutsches Schuhmuseum Hauenstein

Das etwa 22 km von Hauenstein entfernte Pirmasens gilt als die Wiege der deutschen Schuhindustrie. Hier entstand 1838 mit dem Unternehmen „Peter Kaiser“ die erste deutsche Schuhfabrik. Es folgte die Gründung unzähliger weiterer Fabriken in Pirmasens, später dann auch im Umland der Schuhmetropole, vor allem in Hauenstein. Dort gründeten 1886 die Brüder Carl-August und Anton Seibel die erste Hauensteiner Schuhfabrik. Die weitere Entwicklung führte dazu, dass Hauenstein zum „größten deutschen Schuhdorf“ wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es hier rund 35 Schuhfabriken.

1996 wurde das Deutsche Schuhmuseum Hauenstein eröffnet. Es befindet sich in einer ehemaligen Schuhfabrik, die 1929 im Bauhausstil vom Gropius-Schüler Josef Uhl aus Pirmasens errichtet worden ist. Im Jahr 2008 wurde an das denkmalgeschützte Gebäude ein gläserner Aufzug in die Fassade integriert, der eine herrliche Panoramasicht bietet.

Das Museum erläutert auf vier „Erlebnisebenen“ entscheidende Epochen der Schuhherstellung. Es informiert über die Entwicklung vom traditionellen Schuhmacherhandwerk zur mechanischen und industriellen Schuhindustrie im Laufe der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Das Thema „Kulturgut Schuhe“ wird hierbei im Kontext technischer und historischer Zusammenhänge erläutert. So werden immer wieder Bezüge zum sozialen und kulturellen Umfeld hergestellt. Der Tante-Emma-Laden früherer Zeiten findet ebenso Berücksichtigung wie die Situation der Zwangsarbeiter in Schuhfabriken zur Zeit des Nationalsozialismus.

Deutsches Schuhmuseum Hauenstein – Museum für Schuhproduktion und Industriegeschichte

Turnstraße 5
76846 Hauenstein