Thema: Industriekultur und Denkmalpflege
Ministerium für Bildung und Kultur | Industriekultur

Keramikmuseum und Bliesmühle / Museum für Keramiktechniken in Sarreguemines

Musée de la faïence et Moulin de la Blies / Musée des techniques faïencières de Sarreguemines

Die Fayencerie in Sarreguemines wurde im Jahr 1790 gegründet und erlebte im 19. Jahrhundert einen raschen Aufschwung. Noch heute finden sich in der Stadt Spuren dieses Wirtschaftszweiges.

In der Bliesmühle wurde von 1841 bis 1960 die Keramikrohmasse hergestellt. Heute beherbergt das dreigeschossige und 40 m lange Gebäude ein Museum für Keramiktechniken mit einer Sammlung von Maschinen und Spezialwerkzeugen zur Keramikherstellung. Es zeigt die Bearbeitungsmethoden des 19. und 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind u.a. Techniken der Rohmasseherstellung, der Formgebung, des Brennens und der Verzierung.

Die ehemals hinter der Mühle befindlichen Werkstätten sind weitgehend verschwunden. Hier findet sich heute der vom Landschaftsarchitekten Philippe Niez entworfene „Jardin des Faïenciers“, der thematisch an die Geschichte der Fayencerie angelehnt ist. Er ist Bestandteil des Netzwerks „Gärten ohne Grenzen“.

Im ehemaligen Wohnhaus von Paul de Geiger, Werksdirektor von 1871 bis 1914, ist heute ein Keramikmuseum untergebracht. Es erinnert an die Keramikindustrie, die Sarreguemines geprägt hat. Das Museum zeigt eine große Auswahl der früheren Produktpalette. Diese reicht von Keramikfresken über Majolika (feine, farbig glasierte Tonware) bis hin zum Tafelgeschirr. Sehenswert ist auch der 1880 erbaute, vollständig mit Fayencen ausgekleidete Wintergarten. Hinter dem Museum steht ein historischer Brennofen von 1860, der bis 1940 in Betrieb war.

In der Stadt Sarreguemines lässt sich auf dem „Keramik-Rundgang“ die Geschichte der Keramikindustrie erkunden. Er verbindet die Bliesmühle, einen Brennofen, das Keramikmuseum, das Fabrikcasino von 1878 und eine Arbeitersiedlung aus den Jahren 1869 und 1926.

Moulin de la Blies

125, Avenue de la Blies
F-57200 Sarreguemines