Thema: Industriekultur und Denkmalpflege
Ministerium für Bildung und Kultur | Industriekultur

Hochofenpark U4 Uckange

Parc du Haut-Fourneau U4 Uckange

Uckange, gelegen an der Mündung der Fensch in die Mosel, war früher eine Hochburg der Eisen- und Stahlproduktion in Lothringen. Zwischen 1890 und 1898 wurde das Hochofenwerk Uckange von den Gebrüdern Stumm zunächst mit vier Hochöfen erbaut. Bis 1904 wurden zwei weitere Hochöfen hinzugefügt. Von den ehemals sechs Hochöfen des Werkes ist heute lediglich der Hochofen U4 erhalten.

Der Hochofen U4 hat eine Höhe von 82 m und ist der älteste erhaltene Hochofen Frankreichs. Seine Beschickung erfolgte mittels Kübeln, die über einen Schrägaufzug zur Gichtöffnung mit Doppelglocke befördert wurden. Erhalten sind auch die drei Winderhitzer (Cowper).

Das Hüttenwerk Uckange wurde im Jahr 1991 geschlossen. Der Kulturerbeverband MÉCILOR--Mémoire et Culture industrielle Lorraine (Mémoire et Culture industrielle Lorraine) hatte lange für den Erhalt des Industriedenkmals gekämpft. Es folgten die Unterschutzstellung als Denkmal sowie umfangreiche Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen.

Seit dem Jahr 2007 ist der Hochofen U4 für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Zwei Aussichtsplattformen können bestiegen werden. Auf dem früheren Werksgelände wurde der Landschaftspark „Jardin des Traces“ angelegt. Um das Hochofenareal verläuft heute ein beschilderter Besucherweg. Spektakulär ist der Ort auch bei Dunkelheit aufgrund der von Claude Lévêque entworfenen Lichtinstallation „Tous les soleils“.

Vom früheren Hüttenwerk sind neben dem Hochofen u.a. Verwaltungsgebäude, Gebläsehalle, Kesselhaus und Werkstätten sowie außerhalb des Werksgeländes Arbeiterhäuser und ein Herrenhaus der Familie Stumm erhalten.