Thema: Industriekultur und Denkmalpflege
Ministerium für Bildung und Kultur | Industriekultur

Emilianus-Stollen St. Barbara

Der Emilianus-Stollen ist ein Bergwerk aus der Römerzeit. Es ist das einzig bekannte Azurit-Bergwerk römischen Ursprungs nördlich der Alpen. Aber auch noch im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurde um Wallerfangen Bergbau betrieben. Das berühmte „Wallerfanger Blau“ war die Grundlage für die Herstellung der Malerfarbe Azurblau.

Okkupationsinschrift am Emilianus-Stollen Okkupationsinschrift
Einen Glücksfall stellt die nur wenige Meter neben dem Stollenmundloch des für Besucher zugänglichen Oberen Emilianus-Stollens in den anstehenden Sandstein geritze Inschrift dar. Sie lautet „INCEPTA OFFICINA EMILIANI NONIS MART” und ist die einzige bislang bekannte bzw. erhaltene Okkupationsinschrift des römischen Imperiums. Foto: Landesdenkmalamt, Gregor Scherf

Vorderer Stollenbereich

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Die links oberhalb des Stollenmundlochs in den Felsen geritzte Inschrift „INCEPTA OFFICINA EMILIANI NONIS MART” ist die einzige bekannte Bergwerksinschrift des römischen Imperiums. Sie besagt, dass ein gewisser Unternehmer Emilianus die Konzession zur Eröffnung dieses Bergwerksbetriebes erworben und diesen fristgerecht begonnen hatte.

Der Landkreis Saarlouis hatte die kulturgeschichtliche Bedeutung des Emilianus-Stollens erkannt und beschlossen, dieses früheste industrielle Denkmal des Saarlandes als Besucherbergwerk zugänglich zu machen. 1976 sicherte die damalige Saarbergwerke AG den hinteren Stollenbereich durch einen Stahlausbau. Die heute an beiden Seitenstößen ausgesparte Wasserrösche, in der noch immer Wasser abläuft, bestand auf der rechten Seite bereits im römischen Stollen.