Thema: Ernährung
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Ernährung

Thymian

Thymian Thymian
blühender Thymian Foto: O. Zitzmann, MUKMAV

Botanik:

  • Thymian (Thymus vulgaris) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Standort:

  • sonnige, sandige und eher karge Böden

Anbau:

  • Aussaat April bis Juni
  • Lichtkeimer
  • Pflanzung mit einem Abstand von 15 bis 25 cm zueinander

Pflege:

  • verträgt längere Zyklen ohne Wasser
  • an sehr heißen Tagen kräftig gießen

Ernten:

  • Am besten werden Thmyianzweige und -blätter dann geerntet, wenn das Kraut sich nicht in der Blühphase befindet. Während der Blüte verlieren die Blätter einiges an Aroma.

Einleitendes

Thymian ist bereits im antiken Griechenland und in Ägypten eine beliebte Heilpflanze gewesen. Im Griechischen steht das Wort »thymos« für Mut und Kraft, »thyein« ist der Begriff für das Räuchern. Die Ägypter hatten »tham«, eine Pflanze zur Mumifizierung der Pharaonen. Auch bei den Römern wurde Thymian genutzt. Viele Mythen ranken sich um das Heilkraut. Nicht alle dieser Wirkungen sind wahr oder belegbar, doch auch heute noch nutzt man Thymian in der traditionellen asiatischen Heilmedizin.

Die Arzneipflanze des Jahres 2006 blüht zwischen Juni und August. Geerntet werden sollte der Thymian davor oder danach.

Ernährungsphysiologie und Verwendung

Wie die meisten Heilkräuter ist der Thymian reich an ätherischen Ölen. Thymol und Cavacrol sind die hauptsächlich enthaltenen Stoffe. Bei qualitativ gutem Thymian sind sie zu mindestens 40 Prozent enthalten. Gerbstoffe wie Rosmarinsäure machen vier Prozent der Inhaltsstoffe aus, weiter folgen Flavonoide und Bitterstoffe. Diesen Stoffen wird die heilsame Wirkung des Krautes zugeschrieben. Weiterhin enthält der Thymian verschiedene Vitamine und Mineralien. Hier stechen Vitamin B3, Calcium und Kalium besonders heraus.

Thymian in der Küche

Thymian kann zum Räuchern und Kochen verwendet werden. So hält er Ungeziefer fern und aromatisiert die Speisen. Am besten passt er zu Fleischgerichten und deftigen Eintöpfen. Auch in Essig oder Öl eingelegt, ist er lange haltbar und gibt seine wertvollen Inhaltsstoffe frei. In Tees, Säften oder Sirup kann Thymian getrunken oder gegurgelt werden.

Tinkturen und Badezusätze sind für äußerliche Anwendungen erhältlich. Im Handel gibt es ebenso Dragées und Pastillen zum Kauen oder Lutschen.

Quellen

  • Der vielseitige Einsatz von Thymian in der allgemein-internistischen Praxis. Dr. Med. K Busch. 2019
  • Heilpflanzen Praxis heute, Band 2 Rezepturen und Anwendung. 2 Auflage, 2013. Bäumler S
  • The Application of Medicinal Plants in Traditional and Modern Medicine: A Review of Thymus vulgaris. Hosseinzadeh S et al. 2015. International Journal of Clinical Medicine.

Pressemeldung: Thymian – Arzneipflanze des Jahres 2006. Iten F, Saller R. Datenbank www.Karger.com 2006

Im folgenden Video erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), wie man Kräuter richtig vorbereitet: