Saarländischer Ernährungspreis 2024/2025
Die Lebenswelten Kita und Schule standen im Mittelpunkt bei der dritten Auflage des Saarländischen Ernährungspreises.
Mit dem Ernährungspreis 2024/2025 wurden acht Einrichtungen aus den Lebenswelten Kita und Schule ausgezeichnet. Die Einrichtungen haben sich dazu im Frühjahr 2024 mit einem Konzept, das sie im Laufe des Schuljahres 2024/2025 umsetzen möchten, beworben. Alle Preisträgerinnen haben jeweils eine Fördersumme in Höhe von 1.333 Euro erhalten und wurden ein Schuljahr lang von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung (VNS) und der IKK Südwest dabei begleitet und unterstützt, das Konzept erfolgreich umzusetzen.
Folgende Einrichtungen gehören zu den Preisträgerinnen:
- Katholische Kita St. Raphael Bous
- Katholische Kindertagesstätte Maria Himmelfahrt Rappweiler
- Johannes-Gutenberg-Schule Schwalbach
- Grundschule Kunterbunt Hilbringen
- Gemeinschaftsschule Saarlouis I In den Fliesen
- Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle
- Ganztagsgrundschule Saarbrücken-Dellengarten
- FGTS Nikolaus-Groß-Grundschule und Nikolaus-Groß-Gemeinschaftsschule Lebach
Katholische Kita St. Raphael Bous
Katholische Kindertagesstätte Maria Himmelfahrt Rappweiler
Johannes-Gutenberg-Schule Schwalbach
Grundschule Kunterbunt Hilbringen
Gemeinschaftsschule Saarlouis I In den Fliesen
Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle
Ganztagsgrundschule Saarbrücken-Dellengarten
FGTS Nikolaus-Groß-Grundschule und Nikolaus-Groß-Gemeinschaftsschule Lebach
Die Einrichtungen, die ihr Projekt mit dem größten Erfolg umsetzen konnten, erhielten im Rahmen der Preisverleihung am 2. Juli 2025 zusätzlich Sonderpreise. Der 1. Platz ging an die Grundschule Kunterbunt Hilbringen. Sie darf sich über weitere 3.000 Euro Fördergeld freuen. Platz 2 geht an die Johannes-Gutenberg-Schule Schwalbach. Sie erhielt zusätzlich 1.000 Euro. Den 3. Platz belegte die katholische Kita St. Raphael Bous. Die Einrichtung freut sich über 500 Euro.
Worum geht es beim Saarländischen Ernährungspreis?
Es geht darum, faire Ernährungsumgebungen für Kinder und Jugendliche zu schaffen. »Fair« bedeutet in diesem Kontext: abgestimmt auf die Wahrnehmungs- und Entscheidungsmöglichkeiten sowie Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen. Menschliche Verhaltensweisen können auf zwei Steuerungssysteme zurückgeführt werden. Man kann sie plakativ als Autopilot und Ratio bezeichnen. Die Ratio steuert Handlungen, die reflektiert sind, und die wir verändern oder unterbrechen können. Der Autopilot hingegen reagiert auf Reize und Situationen ohne bewusste Reflexion. Mit seiner Hilfe sind wir in der Lage, uns mühelos in bekannten aber durchaus komplexen Umwelten zu bewegen. Der Autopilot steuert Routinesituationen – und er steuert überwiegend das Essverhalten des Menschen. Reize der Ernährungsumgebung wie Farben, Gerüche, Portionsgrößen oder auch andere Personen und bestimmte Situationen, etwa spezifische Umgebungen, lösen unbewusste, automatische Prozesse aus. Dabei belohnt unser Gehirn den Verzehr von Speisen, die süß, fettig oder nach Salz schmecken.
Wenn Menschen sich also aufgrund der Reize der Ernährungsumgebungen, in denen sie sich bewegen, permanent mit Hilfe ihrer Ratio gegen bestimmte Lebensmittel und Speisen entscheiden sollen, stellt dies massive Überforderung dar. Für Kinder und Jugendliche gilt dies umso mehr! Wenn Kinder sich immerzu aus eigener Kraft gegen das entscheiden müssen, was sie natürlicherweise präferieren, wird Essverhalten unfrei, belastet und genussfeindlich. Das Gleiche gilt, wenn Kindern regelmäßig der Verzehr bestimmter Lebensmittel oder Speisen, die gerade zur Auswahl stehen, verweigert wird. Essverhalten ist viel weniger eine Frage der Willenskraft als eine Frage der Umgebung.
Das, womit Menschen in Ernährungsumgebungen konfrontiert werden (Exposition), kalibriert, was sie als normal und angemessen empfinden. Das, was Kita und Schule an Lebensmitteln und Speisen anbieten, leistet einen maßgeblichen Beitrag zu dieser Kalibrierung. Auf diese Weise wirken Ernährungsumgebungen auch indirekt auf unser Ernährungsverhalten.
Ein die Gesundheit erhaltendes oder gar die Gesundheit förderndes Essverhalten muss von jedem Menschen wie eine Kulturtechnik gelernt werden. Dieser Lernprozess ist wie das Lernen von Lesen, Schreiben und Rechnen in gewisser Weise für alle Beteiligten mühsam. Aber erst durch dieses Lernen bleiben Menschen auch als Erwachsene genussfähig bei der gleichzeitigen Chance, sich automatisch gesundheitsfördernd zu ernähren.
Der Ernährungspsychologe Volker Pudel bringt das Lernen von Essen wie folgt auf den Punkt: »Wir essen nicht, was uns schmeckt. Uns schmeckt, was wir essen.«
Weitere Informationen unter:
www.ernaehrungspreis-saarland.de
Kontaktmöglichkeiten
Haben Sie Fragen? Dann wenden Sie sich gerne an unsere Ansprechpartner:innen:
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz
Referat B/5: Ernährung und Prävention, Ernährungskompetenz
Vera Licher
Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken
IKK Südwest
Dirk Müller
Europaallee 3 - 4
66113 Saarbrücken