Katholische Religion
Mit Beginn des Schuljahres 2012/13 werden die Erweiterten Realschulen und Gesamtschulen schrittweise in Gemeinschaftsschulen umgewandelt. Ab diesem Schuljahr wird daher - beginnend mit der Klassenstufe 5 - der neue Kernlehrplan für das Fach Katholische Religion an Gemeinschaftsschulen gültig, der von Schuljahr zu Schuljahr aufsteigend den Lehrplan für Erweiterte Realschulen und Gesamtschulen (2010) ersetzt. Der Kernlehrplan Gemeinschaftsschule stimmt weitgehend mit dem Lehrplan für Erweiterte Realschule und Gesamtschule (2010) überein.
Materialien und Hinweise zur Umsetzung des Kernlehrplans Gemeinschaftsschule (Klassenstufen 5 bis 10)
Kompetenzorientierung bedeutet konsequent den Blick darauf zu richten, was Schüler*innen am Ende einer Lernphase können sollen. Der vorliegende Lehrplan gibt daher weniger Themen und Inhalte, sondern die langfristigen Ziele des Unterrichts in Form von Kompetenzbeschreibungen verbindlich vor. Die Wege dahin sind dagegen variabel und können sich stärker als bisher an den heterogenen Lernvoraussetzungen und Bildungsgängen der Schülerinnen und Schüler vor Ort orientieren. Zugleich rückt mit dieser Blickrichtung bei der Planung des Unterrichts die Frage in den Fokus, wie motivierende Lernsituationen geschaffen, nachhaltige Lernprozesse initiiert und der Kompetenzerwerb gesichert und überprüft werden können.
Der Kernlehrplan beschränkt sich auf die Formulierung verbindlicher allgemeiner, fachübergreifender sowie inhaltsbezogener Kompetenzen. Den Fachkonferenzen kommt damit die Aufgabe zu, diese Vorgaben des Lehrplans schrittweise in die konkrete Jahres- und Unterrichtsplanung umzusetzen. Von ihnen wird erwartet, dass sie im Schuljahr 2012/13 den Unterricht für die Klassenstufe 5 auf der Grundlage des neuen Lehrplans für die Gemeinschaftsschule planen und die Planung in den folgenden Schuljahren für die folgenden Klassenstufen weiterführen.
Die folgenden Empfehlungen sowie die Download-Materialien sollen die Arbeit an der Umsetzung des Lehrplans erleichtern. Sie entsprechen - teilweise etwas modifiziert und ergänzt - den Vorschlägen, die bei der Einführung des Lehrplans für Erweiterte Realschule und Gesamtschule (2010) vorgestellt und erarbeitet wurden.
Veränderungen Lehrplan 2012 (PDF, 11KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Konkretisierung der inhaltsbezogenen Kompetenzen durch die Erarbeitung von Kompetenzaspekten ("Waben")
Ausgangspunkt für die Unterrichtsplanung sind zunächst einmal die inhaltsbezogenen Kompetenzen. Sie konkretisieren die allgemeinen Kompetenzen, bedürfen aber für die Planung von Unterrichtseinheiten und auch für eine differenzierte Leistungsbewertung einer weiteren Konkretisierung.
Hierzu wird die Arbeit mit einem wabenförmigen Raster vorgeschlagen. Im Zentrum wird die jeweilige inhaltsbezogene Kompetenz notiert. In den umliegenden Feldern (Waben) werden die Kompetenzaspekte festgehalten (siehe Download 1.1 Muster). Sie bestimmen inhaltlich genauer, welche Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse oder Einstellungen die Schüler*innen im Einzelnen erwerben sollen, um über die jeweilige inhaltsbezogene Kompetenz zu verfügen.
Es geht hier also in erster Linie um eine Differenzierung der Kompetenzen und weniger um unterrichtsmethodische Vorschläge, die bei der Erstellung der Arbeitspläne (siehe 4) und der Planung von Unterrichtseinheiten bzw. -stunden bedeutsam sind. Daher wird mit dem neuen Muster bzw. den überarbeiteten Beispielen für die Waben empfohlen, die Waben mit Kompetenzformulierungen („Kompetenzaspekte“) anstatt mit inhaltlichen oder methodischen „Bausteinen“ zu füllen. Dadurch liegt auch hier der Fokus weniger auf dem, was der Lehrer oder die Lehrerin „macht“ oder „durchnimmt“, sondern in erster Linie darauf, was die Schüler*innen am Ende des Unterrichtsprozesses gelernt haben sollen. Außerdem erleichtern die Kompetenzaspekte ein weiteres „Herunterbrechen“ der inhaltsbezogenen Kompetenzen für die Planung einzelner Unterrichtsstunden.
Die Kompetenzaspekte sollen in Form von Kompetenzformulierungen einerseits wesentliche Inhalte für die Fachkonferenz verbindlich festlegen – so etwa Grundkenntnisse über Inhalte wie „Synagoge“, „Thora“ oder „Sabbat“ für die Kompetenz „den jüdischen Glauben in Grundzügen darstellen“ (siehe Download 1.2 Beispiel 1), andererseits Alternativen und inhaltliche Gestaltungsräume für die einzelnen Kolleg*innen offen halten – so etwa durch mit „z.B.“ gekennzeichnete Aspekte für die Kompetenz „aufzeigen, wie Menschen von Gott gefordert werden und aus dem Vertrauen auf Gott Kraft beziehen können“ (siehe Download 1.3 Beispiel 2).
Außerdem können hier (neben oder unter den Waben) – im Sinne eines kumulativen und systematisch vernetzten Lernens – Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Themen (vgl. Jahresplanung), mit in früheren oder späteren Klassenstufen eingeübten Kompetenzen oder mit anderen Fächern notiert werden (siehe Download 1.4 Beispiel 3).
Muster Kompetenzaspekte (Wabe) (PDF, 4KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Beispiel Kompetenzaspekte 1 (Wabe)
Beispiel Kompetenzaspekte 2 (Wabe) (PDF, 6KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Beispiel Kompetenzaspekte 3 (Wabe) (PDF, 8KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Vorlage Kompetenzaspekte (Wabe) (PDF, 4KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Zuordnung der inhaltsbezogenen Kompetenzen zu einzelnen Klassenstufen und thematischen Einheiten
Der Lehrplan macht die verbindliche Vorgabe, dass alle allgemeinen, fachübergreifenden und die nicht kursiv gedruckten inhaltsbezogenen Kompetenzen bis zum Ende der Klassenstufe 9, die kursiv gedruckten inhaltsbezogenen Kompetenzen bis zum Ende der Klassenstufe 10 erreicht werden sollen. Ansonsten hat die im Lehrplan vorgeschlagene Verteilung der inhaltsbezogenen Kompetenzen auf die drei Doppeljahrgänge den Charakter einer Empfehlung. Dies lässt den Fachkonferenzen die Möglichkeit offen, bestimmte Kompetenzen oder Kompetenzaspekte anderen Jahrgangsstufen zuzuordnen.
Zur Vorbereitung der Jahresplanung müssen die inhaltsbezogenen Kompetenzen einzelnen Klassenstufen und – da die Vermittlung dieser Kompetenzen immer in thematischen Zusammenhängen erfolgt – einzelnen Themen zugeordnet werden.
Hierfür hat die Lehrplankommission ein Raster entworfen. Der obere Teil der Tabelle entspricht der Übersicht über die inhaltsbezogenen Kompetenzen der drei Doppeljahrgänge im Anhang des Lehrplans, mit dem Unterschied, dass die einzelnen Kompetenzen hier nummeriert sind. In der unteren Hälfte können die Kompetenzen bzw. ihre Nummern verschiedenen Unterrichtsthemen zugeordnet werden. In den Beispielen wird deutlich, dass meistens nicht nur eine, sondern mehrere Kompetenzen im Rahmen eines Themas angebahnt werden. Umgekehrt werden häufig die Kompetenzaspekte einer inhaltsbezogenen Kompetenz nicht alle innerhalb eines Themas, sondern in unterschiedlichen thematischen Zusammenhängen und in verschiedenen Jahrgangsstufen eingeübt. Daher kann es hilfreich sein, wenn vor der Jahresplanung die Kompetenzaspekte (Waben) der einzelnen Kompetenzen erarbeitet sind.
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Erstellen einer Jahresplanung
In der Jahresplanung wird festgehalten, in welcher Reihenfolge und in welchem zeitlichen Rahmen innerhalb einer Klassenstufe die Themen bearbeitet und die zugeordneten Kompetenzen vermittelt werden sollen.
Es empfiehlt sich, auch auf der Ebene der Jahresplanung nach dem didaktischen Prinzip der Schülerorientierung vorzugehen und auch bei biblisch-theologischen Themen die Erfahrungs- und Erlebniswelt der Schüler*innen im Blick zu haben (z.B. durch die Verknüpfung des Themas „Abraham“ mit dem Thema „Angst und Vertrauen“ oder dem Thema „Exodus“ mit dem Thema „Eigene Wege gehen“).
Ähnlich wie für der Erarbeitung der Kompetenzaspekte (Waben) gilt auch für die Jahresplanung, dass sie Verbindlichkeit für die Mitglieder der Fachkonferenz besitzen, zugleich aber Gestaltungsräume für die einzelnen Kolleg*innen offen halten sollte. Die Jahresplanung sollte daher nicht mehr als 50 bis 60 der ca. 70 Wochenstunden umfassen, die für den zweistündigen Religionsunterricht pro Schuljahr zur Verfügung stehen. In Klassenstufe 9 (einstündig) ist realistischerweise von maximal 20 bis 25 Stunden auszugehen.
Dadurch werden Freiräume geschaffen für aktuelle Ereignisse, Themen und Probleme, die im Lehrplan nicht explizit genannt werden, die aber für die Schüler*inne bedeutsam sind und mit denen auch allgemeine und inhaltsbezogene Kompetenzen angebahnt werden können, sowie für besondere Unterrichtsvorhaben und Schwerpunkte der Lehrer*innen.
In der überarbeiteten Vorlage für die Jahresplanung wurde die zweite Spalte „Gegenstandsbereiche“ durch die Spalte „Thema“ ersetzt. Die Angabe des Gegenstandsbereichs scheint hier nicht erforderlich zu sein, sehr wohl aber der thematische Zusammenhang, in dessen Rahmen die einer Jahrgangsstufe zugeordneten Kompetenzen erworben werden sollen.
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Downloads 3 Jahresplanung: Vorlage (Tabelle zum Ausfüllen) und Beispiele (überarbeitet)
Erstellen von Arbeitsplänen zu einzelnen Unterrichtseinheiten
Die Arbeitspläne werden – im Unterschied zu den Waben – nicht zu einzelnen Kompetenzen, sondern zu den thematischen Einheiten erstellt, die in der Jahresplanung festgelegt wurden und meistens dem Erwerb von mehreren Kompetenzen dienen. Dem Thema werden zunächst im Kopf der Tabelle entsprechend der Jahresplanung die inhaltsbezogenen Kompetenzen zugeordnet. In Klammern werden mit Ziffern die Teilkompetenzen angegeben, auf denen jeweils der Schwerpunkt liegt (vgl. Empfehlungen des Lehrplans S. 14-22).
Grundlage für Gliederung in Unterrichtssequenzen (linke Spalte) bilden die einzelnen Kompetenzaspekte (Waben) der inhaltsbezogenen Kompetenzen, die auch abgewandelt, weiter konkretisiert oder durch zusätzliche Unterrichtsinhalte ergänzt werden können (z. B. die Klärung des Vorwissens der Schülerinnen und Schüler als Einstieg in eine bestimmte Thematik).
In den beiden folgenden Spalten werden methodische Möglichkeiten sowie Medien und Materialien zusammengestellt. Hier können unterschiedliche Zugänge vorgeschlagen werden, so dass es den Unterrichtenden überlassen bleibt, welchen Weg sie für ihre Lerngruppen wählen. In der Spalte rechts können Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Kompetenzen, Themen, Jahrgangsstufen, Fächern oder fächerübergreifenden Projekten festgehalten werden, aber auch Ergebnisse der Evaluation oder sonstige Bemerkungen.
Ansprechpartner
Herr Dieter Berg
Trierer Straße 33
66111 Saarbrücken