Thema: Bildungsserver
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Diagnoseinstrument 2P

2P | Potenzial & Perspektive - Ein Analyseverfahren für neu Zugewanderte

Das Verfahren "2P | Potenzial & Perspektive - Ein Analyseverfahren für neu Zugewanderte" ist ein webbasiertes Verfahren zur Erfassung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen (Fähigkeiten). Es wurde für neu zugewanderte Jugendliche ab 10 Jahren entwickelt, ist aber darüber hinaus auch für Deutsch-Muttersprachler verwendbar.

Das Verfahren „2P“ besteht aus sieben Bausteinen, die unabhängig voneinander eingesetzt werden können: Lernstand in Deutsch, Mathematik und Englisch, Kognitive Basiskompetenz, Methodische Kompetenz, Berufliche Orientierung, Zertifikat Deutsch A2. „2P“ ist bundesweit das erste Diagnoseinstrument im schulischen Bereich, das kultursensibel und mit spracharmen Aufgabenstellungen arbeitet und den Entwicklungsprozess des einzelnen Schülers bzw. der einzelnen Schülerin dauerhaft sichtbar macht - auch bei Umzug oder Wechsel an eine andere Schulart.

Allgemeinbildende Schulen

In den allgemeinbildenden Schulen soll das Modul „Lernstand Deutsch“ verbindlich für Schüler und Schülerinnen mit unzureichenden Deutschkenntnissen ab Klassenstufe 5  und  für Seiteneinsteiger bei Schuleintritt durch geschulte Lehrkräfte durchgeführt werden. Die Testergebnisse zum „Lernstand Deutsch“ sind Grundlage für die Zuweisung von Ressourcen an Sprachförderstunden für die Schulstandorte. Darüber hinaus sind auch im laufenden Schuljahr weitere Zwischentestungen möglich.

Die Ergebnisse der Sprachstanderhebungen in den verschiedenen Phasen des Lernprozesses dienen als Ausgangspunkt für die Förderplanung, die Anpassung von Fördermaßnahmen und für Beratungs- und Entwicklungsgespräche. Pro Schuljahr sind mehrere Testzeitpunkte möglich. In einem weiteren Modul von „2P“ ist auch die Zertifizierung des Sprachniveaus A2 möglich.

Analog hierzu können die sechs fachlichen und überfachlichen Module des 2P-Verfahrens von interessierten allgemeinbildenden Schulen im Sinne einer Lernstands- oder Lernverlaufsdiagnostik nach individuellem Bedarf eingesetzt und adäquate Fördermaßnahmen abgeleitet werden.

Berufliche Schulen

Bei Eintritt in die Ausbildungsvorbereitung bzw. in die zweijährige Berufsfachschule soll mit dem Diagnoseinstrument „2P | Potenzial & Perspektive“ eine Lernstanddiagnostik in den Bereichen Deutsch, Mathematik, Englisch, Berufliche Orientierung, Kognitive Basiskompetenz und Methodische Kompetenz für alle Schülerinnen und Schüler erfolgen. Damit erfolgt eine Ausweitung der SchülerInnengruppe im Vergleich zu den allgemeinbildenden Schulen. Basierend auf diesen Ergebnissen können anschließend Zielvereinbarungen mit den Schülerinnen und Schülern getroffen werden, die in die individuelle Förderung einfließen. Während der Schulzeit in den beruflichen Schulen soll das Diagnoseinstrument „2P | Potenzial & Perspektive“ mehrmals eingesetzt werden, sodass Entwicklungsprozesse erkennbar werden und die Zielvereinbarungen sowie die Förderung entsprechend angepasst werden können. Durch den Einsatz des Moduls „Berufliche Orientierung“ können die beruflichen Schulen den Schülerinnen und Schülern auch berufliche Perspektiven aufzeigen und eine entsprechende Beratung anbieten, sodass Brüche im Übergang von der Schule in den Beruf vermindert werden.

Im Saarland wird das Verfahren im Laufe des Jahres 2022 allen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zur Verfügung gestellt. Damit Lehrkräfte sich auf der Plattform des Verfahrens „2P | Potenzial & Perspektive“ einloggen können, müssen sie Zugangsdaten erhalten. Diese werden von der Schulleitung generiert. Die Schulleitung erhält zusammen mit dem Zugang zur 2P-Plattform Saarland Informationsmaterialien. Das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) bietet Schulungen zur Durchführung  des 2P-Verfahrens an. Diese sind unter dem Suchbegriff „2P“ im Fortbildungskatalog  auf der Homepage des LPM zu finden.