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Externe Evaluation an Grundschulen

Mittlerweile sind alle öffentlichen Grundschulen im Saarland extern evaluiert worden.

Am Ende des Artikels stehen eine Kurzdarstellung des Verfahrens sowie der Abschlussbericht der 1. Phase zum Download bereit.

Grundsätzliches Ziel der externen Evaluation ist die Anregung eines systematischen Schulentwicklungsprozesses.

Wissenschaftlich begleitet wird die externe Evaluation durch die Universität Erfurt. Das saarländische Konzept wurde vom dortigen Fachbereich Erziehungswissenschaft begutachtet. Das Gutachten zum Konzept der externen Evaluation an saarländischen Grundschulen kann in der rechten Spalte heruntergeladen werden.

Abschluss der 1. Phase der externen Evaluation an saarländischen Grundschulen

Im Saarland wurden im Zeitraum von 2006-2013 alle 155 öffentlichen saarländischen Grundschulen einmal extern evaluiert.

Die Grundlage der externen Evaluation bildet der saarländische Orientierungsrahmen zur Schulqualität mit Anhaltspunkten für das Gelingen schulischer Arbeit.

Die externe Evaluation wurde im Rahmen eines drei- bis viertägigen Schulbesuchs von Qualitätsberaterinnen und Qualitätsberatern des Referats Qualitätssicherung des Bildungsministeriums, ausnahmslos erfahrene ehemalige Rektoren/Rektorinnen von Grundschulen, durchgeführt.

Im Anschluss an den Schulbesuch erhielten die saarländischen Grundschulen eine strukturierte und umfassende Rückmeldung über den Stand ihrer Arbeit in mehreren Qualitätsbereichen in Form eines schriftlichen Berichts, der auf der Auswertung von Unterrichtsbesuchen, Fragebögen, Interviews, eines Schulrundgangs sowie wichtiger schulischer Dokumente und Kenndaten basierte. Der Bericht zeigte sowohl Stärken als auch Handlungsfelder der Schulen auf. Auf eine „Benotung“ (im Sinne von „eher stark“ usw.) und einen Vergleich zwischen Schulen wurde bewusst verzichtet. Neben dem umfangreichen Hauptbericht für die Schulgemeinschaft wurden erweiterte Schulleiterberichte (für Schulleiter/-in und Schulaufsicht) sowie Schulträgerberichte erstellt.

Grundsätzliches Ziel der externen Evaluation im Saarland ist die Anregung eines systematischen Schulentwicklungsprozesses. Dementsprechend empfahl das Evaluationsteam der jeweiligen Schulgemeinschaft im Anschluss an die Schulbesuche, die Handlungsfelder zu nutzen, um gemeinsam Arbeitsziele für die anstehende Entwicklung der Unterrichts- und Erziehungsarbeit festzulegen und entsprechende Vereinbarungen zu treffen. Im Verlauf der Erstevaluation wurde die Verbindlichkeit im Umgang mit den Handlungsfeldern erhöht, und die Schulen trafen im Rahmen eines Pädagogischen Tages verbindliche Vereinbarungen, die schriftlich dokumentiert wurden.

Nach einer anfänglichen Skepsis kann nach Abschluss der Erstevaluation von einer hohen Akzeptanz des Verfahrens in den Grundschulen gesprochen werden. Eine diesbezügliche Analyse der freiwilligen Rückmeldung von 72% der evaluierten Grundschulen bestätigt dies ebenso wie die hohe Beteiligung der Schulgemeinschaft an den Fragebogenerhebungen.

Mit dem Instrument der externen Evaluation liegt erstmalig quasi eine Vollerhebung saarländischer Grundschulen zu bestimmten Qualitätsaspekten vor. Diese umfassende Datengrundlage erlaubt einen realistischen und repräsentativen Blick auf viele Aspekte der Qualität saarländischer Grundschulen.

Insgesamt wurden in der Zeit von 2007 bis 2013 die Fragebögen von 1.775 Lehrer/-innen und 21.797 Eltern an 155 saarländischen Grundschulen ausgewertet. Hinzu kamen 2.208 Unterrichtsbesuche, 155 Schulleiterinterviews, rund 100 Interviews mit der Leitung der Nachmittagsbetreuung und den sozialpädagogischen Fachkräften, je 155 Gruppeninterviews mit allen Lehrkräften und allen Elternvertretern sowie 155 Schulrundgänge gemeinsam mit den jeweiligen Schulträgern, die für die Berichterstattung ausgewertet wurden. Zusätzlich wurden rund 4.000 Schüler/-innen in Gruppen mit je ca. 12-15 Schülervertretern befragt.

Abschließend lässt sich nach der Evaluation aller saarländischen Grundschulen ein deutlich positives Bild erkennen. Alle Schulen stellten sich als lebendige, aktive Systeme dar. Schulleitung, Lehrkräfte, Eltern und Kinder zeigten sich konstruktiv, kommunikativ und am Wohl ihrer Schule sowie an der Schulentwicklung interessiert. Zugleich können einige Handlungsfelder zur Optimierung der Schul- und Unterrichtsarbeit aufgezeigt werden, die auf die meisten saarländischen Grundschulen in unterschiedlichem Ausmaß zutreffen.

2. Phase der externen Evaluation an Grundschulen im Saarland

Mit dem Schuljahr 2014/15 wurde die 2. Phase der externen Evaluation an Grundschulen mit einer weiterentwickelten Konzeption begonnen. Ebenso wie in der ersten Phase bezieht sich auch die zweite Phase auf wesentliche Aspekte des saarländischen Orientierungsrahmens zur Schulqualität. Hier hat sich aber eine Schwerpunktveränderung zugunsten einer noch stärkeren Berücksichtigung von unterrichtsbezogenen Aspekten ergeben. Zugleich stehen weitere Qualitätsaspekte verstärkt im Fokus, die für die Umsetzung inklusiver Bildungsziele wesentlich sind.

Der Fokus liegt nun verstärkt auf folgenden Qualitätsaspekten schulischer Arbeit:

  • Lebensraum Schule
  • Personale und soziale Kompetenzen
  • Unterrichtsklima
  • Unterrichtsgestaltung
  • Individuelle Förderung
  • Schule und Elternhaus
  • Bildung und Betreuung am Nachmittag
  • Kooperation der Lehrkräfte
  • Schulmanagement und Schulentwicklung

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