Thema: Landwirtschaft
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Landwirtschaft

Landwirtschaft hat eine ökonomische, ökologische und soziale Dimension

Die Beiträge der Landwirtschaft im Saarland sind so vielfältig, wie auch die Betriebe selbst. Für uns als für Landwirtschaft zuständiges Ministerium (Agrarministerium), ist es daher Verpflichtung, die Herausforderungen, Notwendigkeiten und sich ändernde Bedingungen der Landwirtschaft vor Ort, aber auch die vielfältigen gesellschaftlichen Leistungen im Blick zu haben.

Das Bild zeigt ein Feld mit Sonnenblumen und im Hintergrund eine Ortschaft im Biosphärenreservat Bliesgau Sommer im Biosphärenreservat Bliesgau
Sommer im Biosphärenreservat Bliesgau Foto: (c) Markus Dawo

Etwa 1.200 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften insgesamt rund 78.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche (LF). Die durchschnittliche Betriebsgröße beträgt rund 65 Hektar und in der saarländischen Landwirtschaft finden unmittelbar rund 3.400 Personen erwerbsmäßige Beschäftigung.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche im Saarland ist geprägt von über 50% Dauergrünland. Etwa 96% der Nutzfläche unterliegt einer naturbedingten Benachteiligung. Mit der größtenteils extensiv, mit niedrigem durchschnittlichem Viehbesatz genutzten Fläche, ist das Saarland bundesweit Spitzenreiter bei Flächen mit hohem Naturwert (High Nature Value). Und auch beim Anteil des ökologischen Landbaus ist das Saarland - mit rund 21% Flächenanteil - führend im bundesweiten Vergleich.

Bedeutung der Landwirtschaft

Neben der Produktion einer breiten Palette hochwertiger Nahrungsmittel wird durch eine verantwortungsbewusste, standortangepasste Bewirtschaftung auch die Kulturlandschaft erhalten und dem Verlust an Artenvielfalt entgegengewirkt. Der Schutz der natürlichen Ressourcen wird über eine nachhaltige Nutzung erreicht und nur so sind die für Pflanze, Tier und Menschen wertvollen Agrarökosysteme zu erhalten. Die landwirtschaftlichen Familien bereichern zudem die Dorfgemeinschaften im ländlichen Raum, schaffen Beschäftigung im vor- und nachgelagerten Bereich sowie im Handwerk und tragen indirekt zur Steigerung des touristischen Werts des Saarland bei.
Für die Betriebe der Landwirtschaft gelten jedoch, wie für alle anderen Wirtschaftsbereiche auch, unternehmerische Ziele. Der Planungshorizont ist langfristig, der Bereich weist eine hohe Kapitalintensität auf und weder Märkte noch Witterungsverhältnisse sind verlässlich einplanbar. Wissen, Professionalität und moderne Ausstattung sind daher genau so unerlässlich wie faire Erzeugerpreise.

Unser Ziel ist es, diese wertvollen und vielfältigen Beiträge der Landwirtschaft, die durch die extensive, flächendeckende landwirtschaftliche Nutzung entstehen, aber durch Bewirtschaftungsaufgabe bedroht sind, zu erhalten. Alle weiterführenden Informationen zu unserer Arbeit, unseren Projekten und Vorhaben in den jeweiligen Themenbereichen finden Sie auf den folgenden Seiten (siehe Ende der Seite). Enthalten sind Informationen für die Praxis, Verbraucher und andere Akteure des ländlichen Raums.

Pflanzliche Erzeugung

Das Bild zeigt eine Hand, die über die Ähren eines Weizenfeldes streicht. Weizenfeld
Foto: A. Müller, MUKMAV

Grundlegende Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen im Saarland ist die pflanzlichen Erzeugung. Gute fachliche Praxis, Düngung, Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz, die Wahl standortangepasster Arten und Sorten, Bodenschutz und Verhinderung der Bodenerosion, Einsatz modernster Landtechnik sind dabei Voraussetzung.

Die große Auswahl an ökologisch und konventionell erzeugten Produkten umfasst auch solche der Sparte Gartenbau. Für die Erzeugung und auch die Vermarktung von Gartenbauprodukten gibt es Fördermöglichkeiten, um kurze regionale Wertschöpfungsketten zu forcieren.
Auch die nachhaltige Erzeugung von Biomasse zur energetischen Nutzung und hybride Landnutzungsformen, wie z.B. Agri-PV-Anlagen, werden für die Erreichung größerer Energieautarkie und eine dezentrale Versorgung eine gewisse Rolle spielen - als ein Baustein für einen gesunden Energiemix des Saarlandes.

Tierische Erzeugung

Die Produktion von Milch und deren Verarbeitung sind immer noch bedeutsame Ausrichtungen im Bereich Nutztierhaltung. Daneben können auch Fleisch und Fleischerzeugnisse, Eier sowie Bienenhonig aus saarländischer Erzeugung bezogen werden – lokal, regional, mit hoher kontrollierter Qualität.

Bei der Förderung von Investitionen im Bereich der Nutztierhaltung wird ein besonderes Augenmerk auf tiergerechte Haltungsformen und entsprechende Stallbauten gelegt. So sollen die Betriebe bei dem anstehenden Transformationsprozess in ihren Bemühungen um das Wohl ihrer Tiere unterstützt werden.

Weinerzeugung

Man sieht sehr viele Körbe, die gefüllt mit Weintrauben sind Körbe mit Weintrauben
Foto: Sebastian Bauer, MUKMAV

Ein wichtiger Imageträger für unser Saarland ist unser kleines, aber feines Weinbaugebiet im Dreiländereck. Die hervorragenden Qualitäten, die die Winzer dort Jahr für Jahr herstellen, sind bei Kennern längst kein Geheimtipp mehr. Das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz zeichnet jedes Jahr einen ganz besonderen Wein mit dem „Großen Staatsehrenpreis des Saarlandes“ aus.

Förderungen

Zur Erreichung der gesetzten Ziele und zur Unterstützung unserer Landwirtschaft bietet das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz ein Bündel wirksamer Fördermaßnahmen an. Damit werden die nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen und die Weiterentwicklung unserer Landwirtschaft gesichert.

Das Bild zeigt ein Mädchen, welches einen Heuballen zeigt. Mädchen mit Heuballen
Foto: © regine schoettl - stock.adobe.com