Thema: Wasser
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Eigenvorsorge, Bauvorsorge

Präventiv handeln und vorsorgen bei Hochwassergefahren

Um die eigene Gefährdung wissen!

Basis für den eigenen Schutz ist das Wissen um die eigene Gefährdung! Informationen darüber, ob sich ein Grundstück in einem Gebiet mit möglicher Gefährdung durch Flusshochwasser befindet, erhalten sie anwenderfreundlich über die App „NaSaarWas“  oder das Geoportal des Saarlandes.

Aber auch plötzliche Sturzfluten und Überflutungen durch Starkregenereignisse können Sie und Ihr Hab und Gut bedrohen. Zur Ermittlung der gefährdeten Bereiche erstellen Kommunen Starkregengefahrenkarten, aus deren Erkenntnissen in einem Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept gemeinsam mit den Betroffenen Maßnahmen entwickelt werden. Zahlreiche saarländische Kommunen sind zurzeit schon auf diesem Weg. Hier lohnt sich ein Blick auf die Internetseiten Ihrer Gemeinde, wo diese Karten oft bereits abrufbar sind (z.B. Saarbrücken, Wadern, Kleinblittersdorf, Eppelborn, u.a.).

Schutzmaßnahmen für eine wirksame Bauvorsorge

Oft können Sie schon mit einfachen Mitteln selbst verhindern, dass Schäden am Gebäude entstehen. Dazu gehört z.B. Uferbereiche freizuhalten, um den schadlosen Wasserabfluss nicht zu behindern. Auch bauliche Maßnahmen helfen:

Durch kleine Wälle oder Mauern kann das Wasser vom Gebäude ferngehalten werden. Fenster und Türen können im Katastrophenfall durch mobile Elemente wie z.B. Sandsäcke verschlossen werden. Die in den Abwassersatzungen vorgeschriebenen Rückstausicherungen wie z.B. Klappen oder Pumpen verhindern, dass Abwasser aus der Kanalisation in Kellerräume zurückfließt. Besondere Aufmerksamkeit muss Heizöltanks und Elektroanlagen in gefährdeten Räumen geschenkt werden, da von diesen große Gefahren ausgehen können. Daher ist seit dem 05. Januar 2023 eine hochwassersichere Nachrüstung von bestehenden Heizöltanks in Überschwemmungsgebieten gesetzlich vorgeschrieben. Die Ingenieure, Architekten und Handwerker beraten Sie hier weiter.

Strategien der Bauvorsorge

Die Strategien der Bauvorsorge können mit den Begriffen „Ausweichen“ (= Schadenspotential im Gefährdungsbereich vermeiden) – „Widerstehen“ (=Schutz vor eindringendem Wasser) und „Anpassen“ (=hochwasserverträgliche Gestaltung) zusammengefasst werden.

Eine Kombination unterschiedlicher Maßnahmen trägt hier zu einem wirkungsvollen gebäudebezogenen Hochwasserschutz bei und hilft Schäden beim Neubau, aber auch im Bestand, deutlich zu verringern und mit dem unvermeidlichen Hochwasserrisiko leben zu können.

Ziel dieser Maßnahmen und Strategien ist es die Resilienz, also die Widerstandskraft gegen Hochwasser zu stärken.

Um Architekten, Ingenieuren aber auch Handwerksbetrieben in diesem Bereich neue Erkenntnisse zu vermitteln und über die vielfältigen Möglichkeiten der Vorsorge auf dem Laufenden zu halten, organisiert das Umweltministerium in einem regelmäßigen 2-Jahres-Turnus die Weiterbildung „Hochwasserangepasstes Planen und Bauen“.

Die nächste Weiterbildungsveranstaltung ist für Herbst 2024 geplant.