Sozialassistent:in, Schwerpunkt Heilerziehungspflege
Ab nächstem Schuljahr 2023/24 startet der neue Ausbildungsgang zur bzw. zum Sozialassistent:in, Schwerpunkt Heilerziehungspflege. Mit dieser Ausbildungsoffensive reagiert die saarländische Landesregierung auf den bestehenden Fachkräftemangel.
Tätigkeitsfeld:
Sozialassistentinnen und Sozialassistenten mit Schwerpunkt Heilerziehungspflege assistieren Menschen jeden Alters mit Behinderungen in allen Bereichen des täglichen Lebens. Sie arbeiten hauptsächlich in stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, wo sie Fachkräfte unterstützen und eng mit Kolleg:innen und anderen Fachdiensten zusammenarbeiten. Sozialassistent:innen setzen sich aktiv für die gesellschaftliche Teilhabe ein und setzen Inklusion in ihrer täglichen Arbeit um.
Dauer:
3 Jahre
- vollschulischer Form - zwei Jahre theoretische Ausbildung in der Schule, gefolgt von einem berufspraktischen Jahr
- praxisorientierter Form (PiA) - das berufspraktische Jahr wird auf alle drei Ausbildungsjahre aufgeteilt
Voraussetzung:
Hauptschulabschluss (HSA) als Eingangsvoraussetzung
Ziele
- Schaffung einer einschlägigen Berufsausbildung für die Aufstiegsfortbildung zum:zur Heilerziehungspfleger:in
- Ansprechen eines breiteren Interessentenkreises für die Ausbildung und Tätigkeit in der Eingliederungshilfe (EGH)
„Auch in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen führt der Fachkräftemangel zu Versorgungsproblemen. Ich freue mich daher, dass wir hier mit der neuen Ausbildung zur bzw. zum Sozialassistentin bzw- assistent, Schwerpunkt Heilerziehungspflege direkt entgegenwirken können. Wir brauchen ausgebildete Fachkräfte, insbesondere in der Eingliederungshilfe, um eine qualitativ hochwertige Betreuung auch zukünftig gewährleisten zu können. Dafür schaffen wir mit der Ausbildungsoffensive faire und gute Arbeitsplätze. Wir rufen alle Interessierten dazu auf sich um einen Ausbildungsplatz zu bewerben. “
Sozialminister Dr. Magnus Jung
Anmeldung/Bewerbung
- Leistungserbringer teilen den beiden Berufsfachschulen (S BBZ Saarbrücken, TGS BBZ Neunkirchen) zu besetzende freie Ausbildungsstellen mit.
- Die interessierten Schülerinnen und Schüler treten mit einer der beiden Schulen in Kontakt und bitten um Aufnahme.
- Die Schule informiert diese sodann über freie und vergütete Ausbildungsplätze bei den Leistungserbringern der EGH.
- Bei Interesse können die künftigen Schüler:innen sich – nach erfolgter Aufnahme an der Schule – bei Leistungserbringern der EGH um einen vergüteten Ausbildungsplatz bewerben. Das Auswahlverfahren erfolgt eigenverantwortlich durch die Leistungserbringer.
- Bei Vergabe eines Ausbildungsplatzes informiert der Leistungserbringer unverzüglich beide Schulen, die daraufhin die dort jeweils vorliegende Übersicht freier Ausbildungsplätze aktualisieren.
- Sollte ein:e Schüler:in nach erfolgter Bewerbung bei einem Leistungserbringer dort keinen Zuschlag für einen Ausbildungsplatz erhalten, kann er:sie sich erneut an die Berufsfachschule mit der Bitte um Einsicht in die aktuelle Liste potentieller Ausbildungsbetriebe wenden.
Ausbildungsformen:
- vollschulischer Form - zwei Jahre theoretische Ausbildung in der Schule, gefolgt von einem berufspraktischen Jahr
- praxisorientierter Form (PiA) - das berufspraktische Jahr wird auf alle drei Ausbildungsjahre aufgeteilt
„Mit der Berufsfachschule der Fachrichtung Heilerziehungspflege schaffen wir eine berufliche Erstausbildung für die Arbeitsfelder der Heilerziehungspflege. Damit erweitern wir auch die Zugänge zur Aufstiegsfortbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin oder zum staatlich anerkannten Erzieher sowie zur staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin oder zum staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger. Das eröffnet jungen Menschen mit Hauptschulabschluss neue Perspektiven und unserer Gesellschaft bekommt Fachkräfte, die sie so dringend braucht.“
Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot
Vergütung
- Jahr: 620,00 Euro
- Jahr: 731,60 Euro
- Jahr: 837,00 Euro
Weiterbildung
Sozialassistent:in ist die einschlägige Erstausbildung für die:den Heilerziehungspfleger:in. Die fertig ausgebildeten Sozialassistenten können die Ausbildung zum staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger verkürzen.
Bei der Heilerziehungspflege geht es nicht nur um die Pflege und Versorgung, sondern vor allem um die Förderung der Selbstständigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Die Tätigkeiten als Heilerziehungspfleger:in sind vielfältig: Man arbeitet in Wohnheimen oder ambulanten Diensten, begleitet Menschen bei Arztbesuchen oder Freizeitaktivitäten und gestaltet gemeinsam den Alltag. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften wie Ärzten oder Therapeuten gehört zum Arbeitsalltag. Um diesen anspruchsvollen Beruf ausüben zu können, benötigt man eine dreijährige Ausbildung an einer Fachschule für Heilerziehungspflege. Hier erwirbt man unter anderem Kenntnisse über Entwicklungspsychologie sowie medizinisches Grundlagenwissen. Wer gerne im sozialen Bereich tätig sein möchte und Freude daran hat, andere Menschen zu unterstützen und zu fördern, findet in der Heilerziehungspflege einen erfüllenden Berufszweig. Die Arbeit kann herausfordernd sein – aber auch sehr bereichernd!