Thema: Soziales Leben
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Gutachten

con_sens Gutachten

Eines der wichtigsten behindertenpolitischen Ziele der Landesregierung ist es, im Saarland eine bedarfsgerechte inklusive Angebotsstruktur für Menschen mit Behinderung sicherzustellen.

Am 14.07.2014 wurde dahingegen die „Consulting für Steuerung und soziale Entwicklung GmbH“ (con_sens), Hamburg, vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie beauftragt, ein schriftliches Gutachten zum Thema „Entwicklung der Platzzahlen sowie strukturelle Weiterentwicklung der Angebote zum stationären Wohnen und zur Tagesstrukturierung für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung im Saarland von 2014 bis 2025“ zu erstellen. Dabei wurde besonderen Wert daraufgelegt, die Verbände, die Träger der Einrichtungen und Dienste sowie alle weiteren Beteiligten im engen Dialog in den Untersuchungsprozess einzubeziehen.

Gegenstand der Untersuchung waren die Eingliederungshilfen zum Wohnen und zur Tagesstrukturierung für Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung.

Die wesentlichen Ergebnisse zur Bedarfsprognose bis zum Jahre 2025 sind:

  • ein Anstieg um etwa 200 Leistungsempfänger/innen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf, der bisher durch Wohnangebote in Wohnstätten als besondere Wohnform gedeckt wird
  • ein Anstieg um etwa 430 Leistungsempfänger/innen mit Unterstützungsbedarf des Wohnens im eigenen Wohnraum
  • für den Bereich der Plätze in teilstationären Tagesförderstätten gibt es einen nahezu gleichbleibenden Bedarf, wenn der angestrebte Ausbau der Förderbereiche in den Werkstatt für behinderte Menschen umgesetzt wird.

 

In seinen Handlungsempfehlungen schlägt der Gutachter für den Bereich des Wohnens in Wohnstätten als besondere Wohnform eine konzeptionelle Weiterentwicklung und stärkere Ausdifferenzierung der Angebote vor.

Ziel ist, passgenauere Hilfen für die Menschen mit Behinderung zu entwickeln und die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Angebotsbausteinen zu verbessern – Stichwort: „personenzentrierte Leistungen“. Aber auch Teilhabe als Partizipation und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen im Allgemeinen durch verschiedene Maßnahmen zu erreichen.

 

Vorschläge von „con_sens“ zur Umsetzung und Bedarfsdeckung für die zusätzlich etwa 200 Leistungsempfänger*innen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf in Wohnstätten als besondere Wohnform:

  • Schaffung von 80 Plätzen in Wohngruppen/Wohngemeinschaften
  • 8 – 18 Plätze pro Wohneinheit
  • Schaffung von zusätzlich 40 Plätzen in Wohnstätten als besondere Wohnform
  • Schaffung und Aufbau von 40 Plätzen in Gastfamilien
  • Entwicklung und Aufbau von 40 Plätzen über die Grundversorgung nach dem Elften Buch des Sozialgesetzbuchs
  • Parallel dazu Schaffung von 40 Kurzzeitwohnplätzen
  • Ausbau der heiminternen Tagestruktur
  • Modernisierungsbedarf und Übergangslösungen im Bestand