Pfingsthochwasser im Saarland
Ministerium zieht Zwischenbilanz zur Umwelt- und Verkehrslage
Im Rahmen der Landespressekonferenz am 28. Mai 2024 hat Ministerin Petra Berg eine Zwischenbilanz zu den Starkregen- und Hochwasserereignissen vom 17. Mai 2024 und der damit zusammenhängenden aktuellen Umwelt- und Verkehrslage gezogen. Im Fokus standen Präventionsmaßnahmen durch das Ministerium – wie die Förderung der Erstellung von Hochwasser- und Starkregenkonzepten saarländischer Kommunen – sowie die Auswirkungen des Hochwassers auf die Infrastruktur und den Wald.
„Dieses schwere Unwetterereignis hat uns gezeigt, dass Naturkatastrophen unberechenbar sind. Es gibt keinen direkten Einfluss auf die Wetterlage und damit auch keine hundertprozentige Garantie für die Sicherheit der Menschen und den Schutz ihres Hab und Guts“, sagt Berg. „Durch bestehende Vorsorgekonzepte und bereits durchgeführte Maßnahmen konnte jedoch Schlimmeres verhindert werden. Es ist unser Ziel, alle saarländischen Kommunen mit einem Hochwasserschutzkonzept auszustatten. Mit der Verlängerung der Förderung von Maßnahmen des Hochwasser- und Starkregenmanagements bis mindestens 2029 haben wir dafür den politischen und finanziellen Rahmen geschaffen.“
Das Umweltministerium hat bereits insgesamt rund 17 Millionen Euro in die Erstellung von Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte sowie die daraus resultierenden baulichen Maßnahmen in den saarländischen Kommunen investiert. Dazu gehören neben den technischen Hochwasserschutzanlagen, wie Hochwasserrückhaltebecken, Flutpolder, Deiche und Talsperren, auch die Festsetzung von Überschwemmungsgebieten (ÜSG) sowie die Erstellung von Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten. Mittlerweile haben 38 saarländische Kommunen einen Zuwendungsbescheid zur Erstellung von ganzheitlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepten erhalten. Fünf weiteren Kommunen liegen bereits Starkregengefahrenkarten ohne Vorsorgekonzepte vor und weitere fünf Gemeinden sind dabei, Anträge zu stellen.
Aufgrund von Überflutungen, Erd- und Hangabrutschen sowie vereinzelten Unterspülungen der Fahrbahn sind massive Schäden in der öffentlichen Infrastruktur entstanden. Rund 60 Straßenabschnitte in der Zuständigkeit des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS), darunter sechs Bundesstraßen, waren von Verkehrssicherungsmaßnahmen betroffen. Davon mussten 49 Abschnitte streckenweise voll gesperrt werden. Die meisten Straßen wurden bereits wieder für den Verkehr freigegeben. Allerdings bedarf es bei zwölf Streckenabschnitten einer detaillierteren fachlichen Beurteilung der Schäden. Es ist möglich, dass einzelne Streckenabschnitte noch längerfristig gesperrt bleiben, da in Teilen umfangreiche und technisch komplexe Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Vorläufig rechnet der LfS mit einer Schadenshöhe von insgesamt rund 11,5 Millionen Euro für den Bereich der Landesstraßen. Für die Bundesstraßen wird der Schaden auf rund 2,9 Millionen Euro beziffert. Die entstandenen Schäden an Brücken, Rückhaltebecken, Stützwänden und Pumpenwerken werden zurzeit noch ermittelt.
Auch der saarländische Wald und seine Waldwege wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Hier ist der SaarForst Landesbetrieb aktuell dabei, die entstandenen Schäden aufzunehmen. Zurzeit ist aber davon auszugehen, dass schätzungsweise 742.500 Euro für die Sanierungsmaßnahmen von beispielsweise Waldwegen und durch den Wald verlaufender Infrastruktur nötig werden.
Medienansprechpartner
Matthias Weber
Pressesprecher
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