Denkmalpflege im Saarland 02 – „Landesarchäologie Saar 2005-2009“
Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr – Landesdenkmalamt
Ausgabe: 2010 – Der Band ist leider vergriffen.
kostenlos
ISBN 978-3-927-856-12-7
Das rund 350 Seiten starke Buch liefert ein buntes und aktuelles Bild von der Arbeit der saarländischen Landesarchäologie.
Inhalt
Unter dem Titel „Landesarchäologie Saar 2005-2009“ sind insgesamt 23 wissenschaftliche Aufsätze zusammengestellt, die die aktuelle Arbeit der Bodendenkmalpflege widerspiegeln. Das Spektrum reicht zeitlich vom mittleren 1. Jahrtausend v. Chr. bis zum Zweiten Weltkrieg und zeigt die Breite auf, in der die archäologische Denkmalpflege heute tätig ist. Schon längst bilden nicht mehr das Mittelalter oder der Dreißigjährige Krieg die Obergrenze ihres Interesses.
Die Aufsätze beschäftigen sich mit aktuellen Forschungen zum „Hunnenring“ bei Otzenhausen oder zum römischen Kupferbergbau bei Wallerfangen. Daneben werden Früchte langjähriger und beständiger Grabungstätigkeit in Borg, Reinheim, Kirkel und Tholey-Wareswald vorgestellt. Etliche der behandelten Funde stammen aus Notgrabungen der jüngeren Zeit, meist ausgelöst durch Baumaßnahmen, deren Ergebnisse trotz Zeitdruck, ungünstiger Arbeitsbedingungen und meist nur zufälliger kleiner Ausschnitte oft beachtlich sind. So wird ein bedeutendes spätkeltisches Frauengrab aus Tholey-Hasborn vorgelegt, das beinahe dem Bau einer Gartenterrasse zum Opfer gefallen wäre. Frühkeltische Funde aus Schwarzenbach waren vom Pflug bedroht. Reste des ehemaligen Merziger Klosters kamen bei Einrichtung eines Parks zum Vorschein. Dem Bau der Bundesstraße 269 wären um ein Haar Reste eines römischen Gräberfeldes bei Überherrn zum Opfer gefallen. Und die Neugestaltung des Marktplatzes von Dillingen-Pachten gab Anlass zu einer Ausgrabung, die interessante Ergebnisse zum Ende der dortigen römischen Siedlung erbrachte. Dazu passt ein forschungsgeschichtlicher Beitrag, der die Bedeutung des Dillinger Altertumsforschers und Priesters Philipp Schmitt herausstellt, der sich bereits in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts der Erforschung des römischen Pachten gewidmet hat.
Dass Naturwissenschaften in der archäologischen Forschung ständig an Bedeutung gewinnen, kommt in anthropologischen und paläobotanischen Beiträgen zum Ausdruck. Ein wichtiges neues Instrument der archäologischen Forschung und Landesaufnahme stellen digitale Geländemodelle dar, errechnet aus Daten, die vom Flugzeug aus mit Laserscannern erhoben werden. Das Buch enthält solche Grafiken vom keltischen Ringwall bei Otzenhausen, von der Höhenbefestigung auf dem Spiemont bei Oberlinxweiler, vom keltischen Hügelgräberfeld auf dem Priesberg bei Bosen und von der Burg/Festung Homburg.