Thema: Wald und Forstwirtschaft
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wald und Forst, Natur und Landschaft, jagd-und-fischerei

Wildtiere in Stadt und Dorf

In der Grafik sieht man einen nicht richtig befriedeten Vorgarten, der durch Wildtiere durchforstet wurde. Rechts danebem sieht man einen vorbildlich angelegten Vorgarten, in dem ein Tier vergebens nach fressbarem sucht und ncihts zerstört. Respekt im Wald – Wildtiere in Stadt und Dorf
Foto: Schanz & Partner / MUKMAV

Seit einigen Jahren sind Wildtiere öfter in Siedlungen anzutreffen. Vor allem Wildschweine und Füchse haben sich offenbar stark vermehrt. Das gilt auch für Marder. Ursächlich dafür sind das gute Nahrungsangebot und die milden Winter.

Warum kommen Wildtiere in die Nähe menschlicher Siedlungen?

Die Tiere folgen bei der Nahrungssuche ihrem Instinkt. Sie finden etwa auf Beeten und Rasenflächen, in Komposthaufen oder Mülltonnen einfacher Futter, aber auch durch Fütterungen. Sie haben gelernt, dass in Stadt und Dorf wenig Gefahr droht, vor allem bei Nacht bei wenig Verkehr.

Wildschweine suchen oft die Nähe zu Siedlungen und richten in Gärten auch Schäden an. Sie sind Allesfresser, ernähren sich also von pflanzlicher und tierischer Kost. Eicheln und Bucheckern sind im Herbst sehr beliebt. Auch Mais, Kartoffeln, Getreide und Obst stehen auf dem Speiseplan. Mit ihren kräftigen „Rüsselschnauzen“ brechen Wildschweine zudem den Boden auf, um an Käferlarven, Würmer, Insekten, Wurzeln und Blumenzwiebeln zu gelangen. Reptilien, Kleinnager, Jungwild, Gelege von Bodenbrütern, Aas, Gartenabfälle und Essensreste werden auch gefressen.

Die „Stadtwildschweine“ lernen, Siedlungen als Lebensraum zu nutzen und geben das Wissen an die Nachkommen weiter. Nahrungsquellen merken sie sich und suchen sie immer wieder auf.

Auf Schutzmaßnahmen und richtiges Verhalten setzen

Um die ungebetenen Besucher fernzuhalten, hilft auf Privatgrundstücken ein stabiler, mindestens 1,50 Meter hoher Zaun, der im Boden durch einen Sockel oder Eingraben gesichert ist. Und wie verhält man sich bei einer Begegnung? „Stadtwildschweine“ sind an Menschen gewöhnt und ergreifen nicht immer die Flucht. „Wildschweine greifen nur an, wenn sie sich oder ihren Nachwuchs bedroht sehen“, sagt Umweltministerin Petra Berg. „Daher gilt es, Ruhe zu bewahren und langsam zurückzugehen. Damit signalisiert man den Tieren, keine Gefahr darzustellen. In aller Regel greifen sie dann nicht an.“ Bei einer Bache mit Frischlingen ist Abstand angesagt. Wichtig ist, den Tieren immer eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten, sie nicht einzuengen oder in eine Ecke zu drängen. Zudem sollten Hundebesitzer ihre Tiere an der Leine führen, um Zwischenfälle zu vermeiden.

Um ungebetene tierische Besucher fernzuhalten, sollte man sie nicht füttern und mögliche Nahrungsquellen vermeiden. Hier noch Tipps dazu:

  • Auf einen offenen Kompost gehört nur Grünschnitt. Alles Weitere in einem geschlossenen Komposter bzw. der „Grünen Tonne“ entsorgen,
  • Fallobst auf dem Grundstück einsammeln,
  • Haustiere nicht draußen füttern oder keine Reste liegen lassen und
  • Vogelfutter nicht für andere Tiere erreichbar auslegen.

Weitere Infos gibt es in der Broschüre

Wildtiere in besiedelten Bereich - Das Wildschwein (PDF, 2MB, Datei ist nicht barrierefrei)