Wir brennen für den Wald, damit der Wald nicht brennt
An einem heißen Sommertag suchen viele im Wald Ruhe, Idylle und ein kühles Plätzchen. Als Rohstofflieferant, wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen und als Erholungsort für Menschen ist der saarländische Wald oft direkt vor unserer Haustür vorzufinden. Unter dem Blätterdach stößt man auf so manches schattiges Plätzchen, an dem man die Natur genießen kann. Abgerundet wird die Suche nach Entspannung dann häufig mit einem Lagerfeuer oder einer Grillstelle. Dieser stimmungsvolle Ausklang kann aber schnell zu einer Gefahr für die Pflanzen, die Tiere und die Menschen selbst werden.
Brennt der Wald, brennt unsere Lebensgrundlage
Die meisten Waldbrände entstehen fahrlässig oder – auch wenn man sich das nur schwer vorstellen kann – durch Vorsatz. Es ist wichtig, gewisse Regeln beim Waldbesuch zu beachten, um verantwortungsbewusst und respektvoll mit dem Naturraum umzugehen. Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht jedes Jahr den sogenannten Waldbrandgefahrenindex, der die Waldbrandgefahrenstufen 1 bis 5 beinhaltet. Das saarländische Umweltministerium bildet diese Skala auf seiner Webseite ab, um die Waldbesucherinnen und Waldbesucher vor allem in den Sommermonaten dafür zu sensibilisieren, das eigene Verhalten im Wald unter waldbrandpräventiven Gesichtspunkten anzupassen.
„Mir schwenke, aber nie, ohne zu denke“
Möchten Waldbesucherinnen und Waldbesucher ihrer Grillleidenschaft nachgehen, ist darauf zu achten, dass nur an dafür ausgewiesenen Stellen und unter Beachtung der entsprechenden Waldbrandgefahrenstufen ein Feuer entzündet werden darf. Das kann an Grillhütten oder Plätzen sein, die eigens dafür errichtet und dafür freigegeben wurden. Jedoch ist auch hier immer darauf zu achten, das Feuer unter ständiger Aufsicht zu halten und bestenfalls schon geeignete Mittel zum Ablöschen bereitzuhalten. Vor dem Verlassen ist das Feuer unbedingt zu löschen, um Funkenflug aus der noch vorhandenen Glut zu vermeiden. Ein Feuer inmitten eines Waldbestandes zu entfachen, muss unbedingt vermieden werden. Die Laub- und Nadelstreu, die besonders in den Sommermonaten nach anhaltender Hitze- und Sonneneinstrahlung stark ausgetrocknet sind, sowie das feine umherliegende Biotopholz, können sich schnell entzünden und zu einem unkontrollierbaren Waldbrand führen.
Zigarettenstummel als Brandrisiko
Viele nutzen den Wald als Erholungsort, um die frische Luft zu genießen und kräftig durchzuatmen. Gerade das tut nach einem langen Arbeitstag oder anderen anstrengenden Ereignissen gut und hilft, Wohlbefinden zu verspüren. Dabei zu rauchen und unachtsam den Zigarettenstummel wegzuwerfen, verschmutzt nicht nur die Natur, sondern kann auch im schlimmsten Fall zu einem Brand führen, wenn die heiße Glut in trockenes Laub oder Gras am Waldweg fällt.
Passiert ist, passiert – Was tun?
Wenn es erforderlich ist, für den anstehenden Waldbesuch mit dem PKW anzufahren, sollte man darauf achten, das Fahrzeug nicht über ausgetrocknetem Gras am Waldparkplatz abzustellen. Das Gras kann sich durch Teile am Unterboden des Fahrzeuges, die Hitze abstrahlen oder noch heiß sind, rasch entzünden. Sollte es vorkommen, dass ein Brand erkannt wird, muss umgehend, die Feuerwehr über den Notruf 112 gerufen werden. An den Waldparkplätzen und Einfahrten zum Wald stehen die sogenannten Rettungstafeln, die eine für den Standort individuelle Nummer aufweisen. Wenn diese Nummer beim Absetzen des Notrufes angegeben wird, haben es die Retter einfacher, die Örtlichkeit zu finden und schneller zu helfen. Wird der Brand noch in seiner Entstehung erkannt, ist es auch möglich, eigene Löschversuche zu unternehmen. Jedoch sollte man sich hier nicht in Gefahr begeben und die Feuerwehr trotz scheinbar erfolgreichen Ablöschens zur Örtlichkeit rufen. Die Profis haben einen geschulten Blick darauf, ob möglicherweise ein Boden- oder Erdfeuer entstanden ist, das sich jederzeit wieder entfachen kann, und sind mit speziellen Gerätschaften zur Erkennung und Bekämpfung ausgerüstet. „Denken Sie immer daran, dass die Benutzung des Waldes auf eigene Gefahr erfolgt und Ihr eigenes Verhalten die Lebensgemeinschaft Wald mit ihren Waldbewohnern nicht bedrohen soll. Mit einem achtsamen und nachhaltigen Naturverständnis steht dem nächsten einzigartigen Waldbesuch nichts mehr im Wege“, sagt Ministerin Petra Berg.
Weitere Informationen zur Feuerprävention finden Sie beim: Feuerwehrverband des Saarlandes