Thema: Wald und Forstwirtschaft
Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wald und Forst

Waldschutzgebiete

Die im Rahmen des Naturwaldzellenprogramms des Saarlandes zu Naturwaldzellen gemäß § 11 Abs. 3 Landeswaldgesetz erklärten Waldflächen sollen vor Nutzungen, Belastungen, Störungen und nicht natürlichen Veränderungen geschützt werden. Diese Waldflächen dienen in ihrer ungestörten biologischen Entwicklung als forstliche Dauerversuchsflächen der Erforschung der Lebensvorgänge in ungestörten Waldökosystemen sowie Zwecken des Arten- und Biotopschutzes, insbesondere für Algen, Moose, Flechten, Pilze, Farne sowie Alt- und Totholz bewohnende Vögel, Kleinsäuger und Insekten.

Name der NaturwaldzelleGröße in ha
Heidhübel7,30
Hölzerbachtal51,80
Baumbusch23,10
Hoxfels54,00
Werbeler Graben45,80
Weinbrunn54,20
Rheinfels51,80
Jägersburger Moor74,40
Kahlenberg67,25
Bärenfels113,70
Geisweiler Weiher64,80
Saarsteilhänge42,90
Überlosheimer Hang49,68
Frankenbacher Hof48,60
Beruser Wald36,40
insgesamt785,73

Großschutzgebiet Urwald vor den Toren der Stadt

Seit 1997 gibt es den „Urwald vor den Toren der Stadt“ als Naturschutzgebiet und grünes Herz des Saarkohlenwaldes.
Seit dieser Zeit wird dort im "Urwald" auf eine Nutzung des Rohstoffes Holz verzichtet. Dadurch kann sich die Natur dort in der ihr eigenen Weise entfalten Ganz langsam verändert sich das Erscheinungsbild des Waldes. Umgefallene Baume, ausgewaschene Wege, Baummoose, farbenprächtige Pilze, Blüten und bizarre Flechten überwuchern die Zeichen der Zivilisation. Verloren geglaubte Arten ursprünglicher Wälder und Auen kehren zurück, Baume sterben ab. Ein Entwicklungsprozess verändert Flora und Fauna. Schon heute sollen die Menschen an dieser natürlichen Entwicklung des Waldes teilhaben. Der „Urwald vor den Toren der Stadt“ wurde 2005 bis 2010 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert, weil es bundesweit das größte Wildnisgebiet in einer städtisch geprägten Landschaft werden soll. Ein spannender Gegensatz zu den klaren technischen Strukturen und Kräfte verbrauchenden Lebensgewohnheiten im städtischen Raum.

Urwald vor den Toren der Stadt

Biosphäre Bliesgau

Das jüngste der deutschen UNESCO-Biosphärenreservate liegt in der südöstlichsten Ecke des Saarlandes, an der Grenze zu Frankreich und Rheinland-Pfalz. Die sanfthügelige Landschaft ist geprägt durch ausgedehnte Streuobstwiesen, wertvolle  Buchenwälder, artenreiche Trockenrasen und eine eindrucksvolle Auenlandschaft, die von dem namensgebenden Fluss, der Blies, durchzogen wird.
Der Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft und der damit verbundenen Artenvielfalt ist das erklärte Ziel des Biosphärenreservates Bliesgau.

Biosphäre Bliesgau

Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Der saarländische Teil des länderüberschreitenden Nationalparks Hunsrück-Hochwald umfasst Waldgebiete von der Ortschaft Eisen, die eine Fläche von knapp 1.000 Hektar einnehmen. Die Schutzwürdigkeit der Fläche dokumentiert sich nicht alleine in der Meldung als NATURA 2000-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat- (FFH-) und Vogelschutzgebiet), sondern auch in der bereits vorhandenen Nutzungsstruktur. Fast ein Viertel der Fläche ist heute schon aus der regelmäßigen forstlichen Bewirtschaftung herausgenommen und teilweise als Naturschutzschutzgebiet  bzw. Naturwaldzelle nachhaltig geschützt.
Die wertgebenden Lebensgemeinschaften und Arten in dem Schutzgebiet sind insbesondere Hainsimsen-Buchenwälder, Schlucht- und Moorwälder, Fels- und Schutthaldenlebensgemeinschaften sowie Vogelarten wie Wespenbussard, Grau- und Schwarzspecht sowie Rauhfußkauz. Im Gebiet liegen zwei Naturwaldzellen (Dollberg, Kahlenberg) mit einer Fläche von ca. 110 ha sowie das Naturschutzgebiet Moosbruch mit knapp 17 ha. In diesen drei Gebieten findet keine Holznutzung mehr statt. Die übrigen Staatswaldflächen werden vom SaarForst Landesbetrieb bewirtschaftet. Im Rahmen der naturschutzkonformen Entwicklung des Gebietes ist geplant, die heute noch vorhandenen Nadelwaldbestände nach und nach in Laubwald- bzw. Laubmischwaldbestände zu überführen. Ortschaften umfasst der Nationalpark nicht. Im Naturpark ist dies anders.

Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Kernzone Naturpark Saar-Hunsrück

Im Naturpark soll die zur Erholung der Bevölkerung und für naturverbundenen Tourismus hervorragend geeignete Mittelgebirgslandschaft mit ihren die Landschaft prägenden Merkmalen, wie ausgedehnte Laubmischwälder, vielfältig strukturierte Agrarlandschaften mit Grünland in den Auen, naturnahen Bachläufen und lebendigen Dörfern und Siedlungen erhalten, gepflegt und entwickelt werden.

Naturpark Saar-Hunsrück