Thema: Wald und Forstwirtschaft
| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wald und Forst, Naturschutz

Respekt im Wald (RiWa)

korrektes und achtungsvolles Verhalten im Wald

Der Wald ist als hochkomplexes und sensibles Ökosystem ein wichtiger und schützenswerter Bestandteil unseres Lebens. Dieser bietet für zahlreiche Tiere und Pflanzen einen Lebensraum und für viele Menschen einen
Erholungs- und Erlebnisraum.

Müll, Lärm und rücksichtsloses Verhalten stören das Ziel einer nachhaltigen und gemeinsamen Nutzung des Waldes. Und deshalb braucht es Respekt. Respekt im Umgang miteinander, aber auch im Umgang mit der Natur.“

Umweltministerin Petra Berg

 

 

| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wald und Forst

Bleib Fair: Mountainbike-Fahren, aber immer respektvoll

Natur genießen, Spaß haben, den Kick bekommen und abschalten. So macht es eine Vielzahl von Sportlern, die das Mountainbiken für sich entdeckt hat. Sie sind abseits vom Lärm der Straßen, auf schön gelegenen Waldwegen oder auf definierten Trails der vielen Mountainbike-Vereine im Saarland im Wald unterwegs. Das Radfahren und insbesondere das Mountainbiken haben sich als Outdoor-Aktivitäten etabliert. Sofern bestimmte Regeln und Vorgaben eingehalten werden, stellen sie grundsätzlich Formen des naturverträglichen Tourismus dar.

Ich fahre, wo ich will…

Wer auf Wegen in Wald und Flur unterwegs ist, ist nicht alleine. Hier treffen unterschiedliche Nutzerinteressen von beispielsweise Mountainbikern, Wanderern oder Reitern aufeinander. Die meisten Naturaktivitäten im Wald haben ähnliche Ansprüche an das Wegeformat und die Wegeführung. Konflikte treten hierbei insbesondere durch unterschiedliche Geschwindigkeiten auf, wie z.B. beim Begegnungsverkehr zwischen Radfahrern und Fußgängern. Mit gutem Gewissen aneinander vorbeikommt man nur durch ein respektvolles Verhalten und eine aktive Kommunikation. Das verhindert, andere zu gefährden und Unfälle auszulösen. „Jeder, der im Wald unterwegs ist, sollte sich im Klaren sein, dass er nicht alleine dort ist und dass noch weitere Natursuchende unterwegs sind. Daher trägt jeder, der Rücksicht auf andere nimmt, zu einem verständnisvollen Miteinander bei“, sagt Umweltministerin Petra Berg. „Der Mountainbiker kann sein Erlebnis des Naturgenusses auf dafür vorgesehenen und gut beschilderten Mountainbike-Strecken sogar noch steigern.“

Berg weist dabei auf die Arbeit der zahlreichen Mountainbike-Vereine im Saarland hin, die mit ihren legalen Strecken dazu beitragen, illegales Fahren und unerlaubte Strecken im Wald zu verhindern. „Die Vereine freuen sich über jeden, der sich engagieren möchte, um gemeinsam einen fairen und naturverträglichen Sport auszuüben“, betont Berg. Viele Vereine führen sogar kleinere Naturschutzprojekte durch, um die Akzeptanz für naturverträgliches Fahren zu steigern.

Tempo drosseln in der Kinderstube der Wildtiere

Es geht aber nicht nur um das konfliktfreie Miteinander im Wald, sondern auch um die Rücksicht gegenüber Wildtieren und ihrem Lebensraum.

Insbesondere das Wild ist während der Setzzeit, kurz bevor die Natur zur Kinderstube wird, besonders störempfindlich. Das Tempo zu drosseln an bestimmten Engpässen oder Abfahrten beugt auch hier Unfällen vor. „Wird ein Reh aufgescheucht und flüchtet, kostet das enorme Energie. Besonders, wenn die Tiere trächtig sind, benötigen sie ihre Energiereserven und sollten nicht gestresst werden“, erklärt Berg. „Zusätzlich steigt die Gefahr, dass sie bei ihrer Flucht vor ein Auto laufen. Um die Wildtiere nicht zu stören, sollten die vorgegebenen Wege nicht verlassen werden.“ Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Tieren, deren Hauptaktivitätsphase in der Dämmerung und nachts beginnt und zur Nahrungsaufnahme genutzt wird. Deshalb ist es unbedingt zu vermeiden, Naturaktivitäten in der Dämmerung oder nachts auszuüben. „So gerne wir im Wald unterwegs sind, sollten wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir nur Gast in einem wertvollen Lebensraum sind“, sagt die Umweltministerin. „Fairness gegenüber unseren Mitmenschen und Bewusstsein für die Prozesse in der Natur bringen dem Naturgenuss um einiges mehr Freude.“

Betretungsrecht und Radfahren im Wald

Das saarländische Waldgesetz regelt das Betreten des Waldes in seinem §25 LWaldG und erklärt im Abs.1 S.1, dass das Betreten zum Zweck der naturverträglichen Erholung jedermann gestattet ist. Wege im Sinne dieses Gesetzes (§ 25 Abs.1S.2 LWaldG) sind nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmete, dauerhaft angelegte oder naturfeste forstliche Wirtschaftswege; Maschinenwege, Rückeschneisen, Gliederungslinien der Betriebsplanung sowie Fußpfade sind keine Wege im Sinne des Gesetzes. Das Radfahren abseits von Wegen ist somit durch das Landeswaldgesetz Saarland nicht gestattet und muss deswegen unter Beachtung verschiedener Prüfschritte durch die Naturschutzbehörde, die Forstbehörde vor Ort abgestimmt und genehmigt werden. Weiterhin ist das Befahren abseits von Waldwegen dadurch auch mit dem Nutzungsberechtigten, der die Forstwirtschaft betreibt, zu vereinbaren. Bei dem Befahren abseits von Wegen handelt es sich um sogenannte „MTB-Trails“. Diese Vereinbarung abseits vorhandener Wege Mountainbike fahren zu dürfen, wird in den meisten Fällen vertraglich mit dem Grundstückseigentümer geregelt. Ebenso gilt dies für die Kennzeichnung von Fahrradwegen, was unter dem Erlaubnisvorbehalt des Waldbesitzers steht.

Ein Rücksichtnahmegebot anderer Naturnutzer gegenüber im „Verkehr“ ergibt sich alleine schon aus §1 der Straßenverkehrsordnung, der zur gegenseitigen Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer aufruft.

Dieses Thema wird auf Seite 24 bis 26 des Mountainbike Handbuchs für das Saarland behandelt.

Gemeinsam Natur Erleben

Saarländische Radsportvereine stehen für ein respektvolles Miteinander im Wald

 

| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | Wald und Forst, Natur und Landschaft, Umwelt und Natur

Wenn Müll die Schönheit der Natur trübt

Eine Wanderung durch die Wälder des Saarlandes. Sonnenschein, Vogelgesang, eine Bank zum Rasten in Sichtweite – der Weg dorthin gesäumt von Plastiktüten. Und zu guter Letzt trübt ein abgeladener Kühlschrank hinter der Bank die Laune. Ein Anblick, den niemand möchte und ein Zustand, der dem Wald, der Tierwelt und am Ende jedem Einzelnen schadet. Müll beeinträchtigt die Schönheit der Wälder. Müll gefährdet Wildtiere, die sich an Teilen verletzen oder sie sogar fressen können. Müll enthält Substanzen, die Boden und Grundwasser schädigen. „Müll gehört schlicht und ergreifend nicht in die Natur!“, sagt Umweltministerin Petra Berg.

Über 600.000 Euro kostete die Müllbeseitigung alleine im Staatswald von 2020 bis heute – Tendenz steigend. Dabei stellt vor allem die Entsorgung von Bauschutt, Elektrogeräten, Grünschnitt und Altreifen ein Problem dar. „Da die Übeltäter nur selten auf frischer Tat ertappt werden, müssen sich die betroffenen Waldbesitzer um die Entsorgung kümmern und die öffentliche Hand (Land, Kommunen) und der Gebührenzahler (EVS) bleiben auf den Kosten sitzen. Im Falle des SaarForst Landesbetriebs als Eigentümer der Staatswaldflächen zahlt also der Steuerzahler die Müllsünden seiner Mitmenschen mit“, moniert Berg.

Achtlos weggeworfen – wird schon jemand aufsammeln…

Das achtlose Wegwerfen von Müll im öffentlichen Raum – das „Littering“ – ist weitverbreitet. Die „Klassiker“ sind Zigarettenkippen, Dosen, Flaschen, Plastiktüten, Hundekotbeutel und Bananenschalen. Die Natur kämpft mit alledem fünf oder je nach Stoff weit über 50.000 Jahre. Hinzu kommt die Gefahr der Boden- und Wasserverunreinigung. In einer Zigarettenkippe stecken bis zu 4.000 schädliche Stoffe, die zwischen 40 und 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen können. „Die Gründe für Littering sind vielfältig. Generell ist es aber ein Problem unserer modernen Gesellschaft mit hohem Unterwegskonsum“, erklärt Berg. „Mit der Müllsammel-Aktion Picobello des EVS machen wir auf diese Problematik aufmerksam und wollen für eine saubere Umwelt sensibilisieren. Jedes Jahr werden auf Grünflächen, Spielplätzen, Straßenrändern, Waldwegen und Gewässerrändern fleißig Abfall gesammelt und kostenlos vom EVS entsorgt.“ Bei Wanderungen und Ausflügen sollte man daher auf Einwegprodukte verzichten und zu Butterbrotdose und Trinkflasche greifen.

Grünschnitt gehört nicht in die Natur!

Grünschnitt, Essensreste und Gartenabfälle haben im Wald nichts zu suchen. Durch das Verrotten von Pflanzenabfällen wird der Nährstoffhaushalt massiv gestört. Dort, wo längere Zeit Grünschnitt liegt, wächst wegen der hohen Nährstoffzufuhr meist nur noch die Brennnessel. „Außerdem sind Gartenabfälle eine Gefahr für die heimische Pflanzen- und Tierwelt“, erklärt Berg. Grünschnitt enthält oft Samen oder Wurzelwerk, über das sich nicht heimische Pflanzen vermehren können. „Manche stellen sich als invasiv heraus und verdrängen heimische Pflanzen. Das kann unabsehbare Folgen für die Nahrungskette haben“, sagt die Umweltministerin. Und dann sollte man noch bedenken, dass Abfälle, insbesondere mit Essensresten, Wildschweine in Gartennähe locken. Sind giftige Pflanzen dabei, wie Kirschlorbeer, stellen diese eine gesundheitliche Gefahr für Wildtiere dar, wenn diese sie fressen. Werden Bäume am Waldrand mit Rasenschnitt eingepackt, fault der Stamm und sie werden instabil. „Manch einer trägt somit direkt zur Zerstörung der beliebten Waldkulisse bei“, so Berg.

Der Wald ist kein Wertstoffhof

Bauschutt, Altreifen, Elektrogeräte oder lackiertes Holz gehören zu den wohl größten Ärgernissen menschlicher Hinterlassenschaften im Wald. „Der Wald ist kein Wertstoffhof“, mahnt Berg an. Dafür gibt es in vielen Kommunen Wertstoffzentren, die Wertstoffe – selbst Autoreifen – aus Privathaushalten in der Regel kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr annehmen. Außerdem kann beim Kauf eines neuen Elektrogerätes das Altgerät unentgeltlich beim Händler abgegeben werden.

Zudem sollte Wegwerfen die letzte Option sein. Noch brauchbare Gegenstände können verschenkt, getauscht oder bei geringer Beschädigung repariert werden: Kleiderkammern und Sozialkaufhäuser freuen sich, wenn Möbel oder Kleidung eine zweite Chance erhalten. Auch können Bücherschränke, Repair-Cafés und Upcycling-Werkstätten genutzt werden.

„Die Umwelt dankt es, wenn Sie aktiv zur Abfallvermeidung beitragen.“

Weitere Informationen zu den Themen

Saarland piccobello

Müll-Sammelaktion und ganzjährig Informationen sowie Mitmach-Angebote rund ums Thema „Abfallvermeidung“

Was entsorge ich wo?

Abfall ist nicht gleich Abfall – Deswegen stellt der EVS eine Datenbank zur Verfügung, in der herausgefunden werden kann, was genau wie und wo entsorgt oder dem Recyclingkreislauf zugeführt werden kann.

Übersicht über EVS Wertstoff-Zentren

Bitte beachten Sie, dass nicht jedes Zentrum alle Arten von Wertstoffen annehmen kann.

einfachwenigermüll.de

Angebote zur Abfallvermeidung im Saarland zusammengestellt vom EVS.

SaarlandNachhaltig

Auf der Website und in der dazugehörigen APP vom Verein Weltveränderer e.V. wird ein Überblick über Tauschbörsen, Repair-Cafés, Upcycling-Werkstätten, Flohmärkte und vieles mehr gegeben.

SaarForst Landesbetrieb

Als Auftrag hat der SaarForst Landesbetriebs die nachhaltige Bewirtschaftung des saarländischen Staatswaldes.

Verwarnungs- und Bußgeldkatalog Umwelt für das Land Saarland