Thema: Wald und Forstwirtschaft
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Waldbewirtschaftung – Nachhaltigkeit – Holzernte (Jagd)

Das Saarland gehört mit rund 38 Prozent Waldflächenanteil zu den waldreichsten Bundesländern. 41 Prozent davon sind Staatswald, der vom SaarForst-Landesbetrieb nachhaltig und naturnah bewirtschaftet wird. Natürlicherweise wachsen hier vor allem Buchen, Eichen und weitere Laubbaumarten. Der eher geringe Anteil an Nadelbäumen, besonders der Fichten, hat sich infolge der Trockenjahre seit 2018 weiter verringert. Im Vergleich zu anderen Rohstoffen, die endlich sind, ist das stets nachwachsende Holz nachhaltig. Der deutsche Forst setzt seit Jahrhunderten darauf.

Über 30 Jahre naturnahe Waldwirtschaft im Saarland

„Naturnahe Waldwirtschaft, wie wir sie im Saarland praktizieren, nutzt natürliche Abläufe von der Waldentstehung bis zur Ernte. Dabei stellt uns der Klimawandel vor neue Herausforderungen. Gelingt es uns, klimastabile Wälder zu fördern, tun sich damit zugleich Chancen auf, dem Klimawandel und seinen Folgen entgegenzuwirken“, betont Umweltministerin Petra Berg.

„Nachhaltigkeit umfasst heute auch wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Aspekte. Wir verfolgen das Ziel, die vielen Funktionen, die der Wald für Mensch und Natur einnimmt, langfristig zu sichern.“ So ist der Wald wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Dem Menschen dient er einerseits als Erholungsgebiet, andererseits gibt es in Deutschland über eine Million Beschäftigte mit direktem oder indirektem Bezug zu Holz und Forst. Wird das anfallende Holz möglichst regional verarbeitet, ergeben sich sowohl ökologische und ökonomische Vorteile, beispielsweise neue Arbeitsplätze vor Ort.

Stabile Wälder mit einer hohen Biodiversität – ein essenziell wichtiger Beitrag zum Klimaschutz

Eine kahlschlagfreie Bewirtschaftung, bei der nur Einzelbäume gezielt geerntet werden, fördert die Entwicklung und den Erhalt heimischer Mischwälder mit jungen und alten Bäumen sowie verschiedenen Baumarten auf gleicher Fläche. Solche Dauerwaldstrukturen haben ein schattigeres, kühleres Waldinnenklima – gerade in Tro ckenperioden ein Vorteil für die Bäume.

Der Vorrang natürlicher Verjüngung im Wald hilft, die natürliche Vielfalt, gerade in bei uns typischen Buchenwäldern, zu bewahren. Dazu trägt auch die Jägerschaft mit angepassten Wildbeständen bei. Verzicht von Chemieeinsatz und flächiger Befahrung dienen dem Schutz des Waldes. Auf zehn Prozent der Staatswaldfläche  findet keine Nutzung statt, damit sich der Wald natürlich entwickelt. Darüber hinausgibt es für bestimmte Arten und Lebensräume Schutzkonzepte (etwa für Rotmilan, Schwarzstorch, Lichtwaldarten).

Der nachhaltige Rohstoff wird bei der jährlichen Holzernte gewonnen

Durch Fällen, Entasten, teilweise Entrinden und Vermessen werden die Bäume zu verkaufsfähigen Sortimenten aufgearbeitet. Bis zum Abtransport werden sie mit Rücke-Fahrzeugen an gut befahrbaren Waldwegen gelagert. Lokale Wegesperrungen garantieren dann einen sicheren Waldbesuch.

Wofür benötigen wir Holz in unserem Alltag?

Auf Platz eins stehen Papier und Pappe. Es folgen Baubereich, inklusive Holzfertigbau, und Möbelindustrie. Aber auch andere Produkte des täglichen Lebens enthalten Holz: etwa Zahnpasta, Tabletten, Eis, Nagellack und Kleidung. Zusätzliche Einnahmequelle ist die lokale Vermarktung sogenannter forstlicher Nebenprodukte wie Kaminholz, Weihnachtsbäume und Schmuckgrün.