Gurs Materialien
Ausstellung „Gurs 1940“
Die Ausstellung „Gurs1940“ besteht aus 28 Wandtafeln im Format DIN A1. Die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes stellt jeweils eine Ausführung der Ausstellung allen saarländischen Landeskreisen sowie dem Regionalverband Saarbrücken kostenlos und zum dauerhaften Verbleib zur Verfügung. Die Ausstellung kann von Schulen, Vereinen oder Initiativen des jeweiligen Landkreises bzw. des Regionalverbandes Saarbrücken bei deren Pressestellen sowie bei der VHS im Regionalverband Saarbrücken ausgeliehen werden. Die Ausstellung ist zudem digital verfügbar auf der Webseite Gurs 1940 - Ausstellung.
Datenbank auf gurs.saarland
Rund 500 Saarländer:innen waren von 1939 bis 1943 im Lager Gurs interniert. Die Webseite Das Lager Gurs informiert über die Geschichte des Lagers. Sie zeigt an auswählten Biographien die Situation zwischen Überleben und Sterben, Emigration und Deportation im Lager Gurs. Die Seite wurde am 22. Oktober 2020 freigeschaltet. An diesem Tag jährte sich die sogenannte „Wagner-Bürckel-Aktion“ zum 80. Mal. Am 22. Oktober 1940 wurde auf Veranlassung der Gauleiter von Baden und der Saarpfalz 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das Lager Gurs verschleppt. 134 jüdische Menschen aus dem Saarland waren davon betroffen. Sie waren jedoch nicht die einzigen Saarländer:innen im Lager Gurs. Saarländer:innen, die im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft hatten, kamen nach ihrer Flucht aus Spanien im März 1939 in das neuerrichtete Lager Gurs. Vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten seit 1933 nach Frankreich geflohene Saarländer:innen wurden zur Zeit des Westfeldzugs im Mai 1940 als „Feindliche Ausländer“ im Lager Gurs interniert. Die nach dem Waffenstillstand mit NS-Deutschland ins Amt gekommene Vichy-Regierung nutzte das Lager Gurs, um in Frankreich lebende ausländische Jüdinnen und Juden, darunter auch Saarländer:innen zu internieren.
Die Internetseite gurs.saarland sollte daher eine Datenbank ergänzen. Sie verzeichnet bislang ermittelten Internierten im Lager Gurs. Die Datenbank versteht sich als Grundlage für weitere Forschungen zu den in Gurs internierten Menschen und deren Schicksalen.
Die Daten wurden hauptsächlich von dem Historiker und Gurs-Experten Roland Paul ermittelt. Dafür wertete er im Auftrag der Landezentrale für politische Bildung des Saarlandes die im Departementsarchiv in Pau erhaltene Interniertenkartei des Lager Gurs aus. Sein Augenmerk richtete er auf im Saarland geborene oder dort lebende Menschen. Weitere Daten ermittelte Dr. Sabine Graf, Landeszentrale für politische Bildung in den im saarländischen Landesarchiv verwahrten Landesentschädigungsakten. Die Daten der in Gurs internierten Spanienkämpfer:innen stellte der Historiker Max Hewer aus seiner Publikation „Von der Saar bis an den Ebro. Saarländer als Freiwillige im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939“ (2016) kollegial zur Verfügung.