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Bundesweite „Aktionstage Netzpolitik & Demokratie“

Das Internet ist überall. Warum überlassen wir es anderen, die Regeln zu machen?

Bundesweite Aktionstage für Netzpolitik & Demokratie: Für alle, die den digitalen Teil ihres Alltags mitgestalten wollen. Vom 13. bis 19. November 2023 deutschlandweit, veranstaltet von den Zentralen für politische Bildung und ihren Partner:innen. Auch in diesem Jahr fanden zahlreiche Veranstaltungen von saarländischen Akteur*innen und Institutionen statt.

Wie kann Demokratie auch in digitalen Räumen bewahrt und gefördert werden? Die Auseinandersetzung mit wichtigen Fragestellungen netzpolitischer Bildung möchten die Zentralen für politische Bildung stärker in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rücken.

Digitale Transformation Digitale Transformation
Foto: © fotohansel - stock.adobe.com

Auch in disem Jahr fanden zahlreiche Veranstaltungen von saarländische Partnerinnen und Partner aus Bildung, Medien, Politik und Zivilgesellschaft statt und boten Online-Veranstaltungen an den bundesweiten Aktionstagen „Netzpolitik & Demokratie“ an. Die aufgezeichneten Veranstaltungen stehen auf dem YouTube Kanal der Landeszentrale weiterhin zur Verfügung.

Folgende Veranstaltungen führten die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes mit verschiedenen Partnern durch:

Automatisierte Aufmerksamkeit: Wie KI Journalismus, Öffentlichkeit und Meinungsbildung prägt

Künstliche Intelligenz (KI) prägt zunehmend viele Facetten der Medienproduktion und des Medienkonsums. Insbesondere seit der Veröffentlichung leistungsstarker Textmodelle wie ChatGPT ergeben sich ganz neue Anwendungsmöglichkeiten. Aber auch die Sensibilität der Öffentlichkeit auf Nutzen und Risiken von KI nimmt stetig zu.

Wir fragen uns: Wie beeinflusst KI die Qualität von Journalismus? Wie kann KI dazu beitragen, die Meinungsbildung oder die Wahlentscheidung von Menschen zu manipulieren. Inwiefern kann der Einsatz von KI (ungewollt) Vorurteile und Diskriminierungen in der Öffentlichkeit verstärken? Und kann Technologie auch Teil der Lösung sein, um diese Herausforderungen in den Griff zu bekommen?

Im Video können Sie den Einführungsvortrag von Eva Wolfangel mit einem Überblick über den aktuellen Stand von KI in den Medien und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen sehen, sowie die Panel-Diskussion zu Chancen und Herausforderungen bezüglich KI im Journalismus mit Überlegungen zu den Bereichen Desinformation, FakeNews und Verschwörungserzählungen. Es diskutierten

  • Eva Wolfangel (Journalistin für Zeit, Spiegel u. a.)
  • Katharina Nocun (Autorin, Journalistin)
  • Sonja von Struve (Journalistin, SR)
  • Ruth Meyer (Direktorin Landesmedienanstalt Saarland)
  • Kevin Baum (DFKI, Algoright e.V.)

Die Moderation übernahm Stefan Hessel (Jurist, Algoright e.V.)

Direkt zum Video: Automatisierte Aufmerksamkeit: Wie KI Journalismus, Öffentlichkeit und Meinungsbildung prägt

Die Macht der Wut: Wie Emotionen im Netz wirken und was wir dagegen tun können

Online-Vortrag mit Diskussion „Die Macht der Wut: Wie Emotionen im Netz wirken und was wir dagegen tun können“ mit der Journalistin und Autorin Ingrid Brodnig.

Wut aktiviert Menschen überdurchschnittlich stark. Wenn wir eine Nachricht in den sozialen Medien lesen, die uns wütend macht, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir mit ihr interagieren, wir sie also liken, teilen oder kommentieren. Und so überrascht es nicht, dass Wutschüren ein Erfolgsmodell für Populisten, Rechtsextreme, digitale Plattformen und sogar für Teile der klassischen Medien ist.

Auch liegt der Verdacht nahe, dass digitale Plattformen Wut über ihre Algorithmen mit mehr Reichweite belohnen, schließlich scheinen ihre Algorithmen so konstruiert zu sein, dass sie emotionalisierende, zum Interagieren und Verweilen motivierende Posts oft mit noch mehr Sichtbarkeit belohnen. Verschiedenste politische oder mediale Akteurinnen und Akteure setzen sie wiederum gezielt ein, um Aufmerksamkeit zu generieren und/oder für die eigene Zwecke zu mobilisieren. Die Folge: Hassrede und Desinformationen haben in diesem aufgeheizten Umfeld leichtes Spiel.

Ingrid Brodnig zeigt in ihrem Vortrag anschaulich, wie Wut nicht nur mittels einer auf Krawall ausgerichteten Debattenkultur und klick-affinen Online-Medien geschürt, sondern auch durch soziale Medien zusätzlich verbreitet wird. Sie erläutert auch, welche Auswirkungen Wut auf unsere öffentlichen Debatten hat und wer von dem Hass profitiert. Abschließend geht es in ihrem Vortrag und der weiteren Diskussion u.a. um die Fragen, wie wir es schaffen, diesen Zustand der permanenten kollektiven Erregung zu durchbrechen. Und wie finden wir zurück zu sachlichen Debatten im Netz?

Die Moderation übernahm die Journalistin Janine Arendt.

Direkt zum Video: Die Macht der Wut: Wie Emotionen im Netz wirken und was wir dagegen tun können