Pioniere der deutsch-französischen Ausbildung im KFZ-Gewerbe
Kultur und Sprache besser kennenlernen, mit Betrieben in Kontakt kommen, das Ausbildungssystem verstehen: Die grenzüberschreitende Berufsausbildung bietet besonders für junge Menschen in Grenzregionen viele Vorteile.
Auch die Betriebe profitieren davon, wenn Auszubildende das Nachbarland gut kennen und sich gut im grenzübergreifenden Wirtschaftsstandort zurechtfinden. Die Torpedo Garage Saarland GmbH ist der bislang einzige Ausbildungsbetrieb im saarländischen KFZ-Gewerbe, der angehenden KFZ-Mechatronikerinnen und -Mechatronikern eine durchgängige deutsch-französische Ausbildung ermöglicht.
Derzeit sind französische Auszubildende am saarländischen Standort zu Gast, um die Ausbildungsinhalte und den Berufsalltag im deutschen KFZ-Gewerbe kennenzulernen. Am Montag, 27. November besuchte der Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten David Lindemann Torpedo, um sich mit den Auszubildenden auszutauschen.
„Gerade für uns im Saarland bietet die Zusammenarbeit mit den französischen Nachbarbetrieben viele Chancen. Mit ihrem im Saarland einzigartigen bilingualen Ausbildungsweg für KFZ-Mechatronikerinnen und Mechatroniker geht die Torpedo Garage mit gutem Beispiel voran – davon profitieren junge Menschen auf beiden Seiten der Grenze ein Leben lang. Die grenzüberschreitende Berufsausbildung ist ein Teil gelebter partnerschaftlicher Beziehungen über Grenzen – es gilt, sie weiter zu stärken, damit auch künftige Generationen von ihr profitieren können.“
Seit Start der bilingualen Berufsausbildung Sommer 2015 durchlaufen alle Auszubildende im Bereich Kraftfahrzeugmechatronik der Torpedo Garage Saarland den deutsch-französischen Bildungszweig. Das Projekt wurde vom saarländischen KFZ-Gewerbe in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum in St. Ingbert und Pro Tandem, der deutsch-französischen Agentur für den Austausch in der beruflichen Bildung, ins Leben gerufen.
Für die Auszubildenden der Torpedo Garage Saar bedeutet dies, dass sie in der Berufsschule anstelle des Sportunterrichtes Französischunterricht erhalten. Darüber hinaus besteht der bilinguale Berufsschulzweig aus verschiedenen Austauschmaßnahmen, die den Auszubildenden eine Auseinandersetzung mit der französischen Kultur und Sprache ermöglichen. Zusätzlich erhalten die Auszubildenden die Chance, an je zweiwöchigen Praktika in Metz teilzunehmen, bei dem die Schülerinnen und Schüler Berufsschulunterricht an der Partnerschule Lycée Professionell André Citroën aus Marly erhalten und Einblick in Praktikumsbetriebe auf französischer Seite erlangen. Umgekehrt stellt die Torpedo Garage in jedem Jahr fünf bis sechs Praktikumsplätze für französische Berufsschülerinnen und Berufsschüler zur Verfügung.
Hintergrund:
Die grenzüberschreitende deutsch-französische Ausbildung existiert bereits seit 2013 im Rahmen regionaler Verbindungen. Sie ermöglicht es Jugendlichen, den praktischen Teil der Ausbildung in einem Betrieb im Partnerland, den theoretischen Teil in der Berufsschule des Heimatlandes zu absolvieren. Diese besondere Form der Ausbildung trägt nicht nur zum Zusammenwachsen der Arbeitsmärkte in der Grenzregion bei, sie stärkt insbesondere die interkulturellen Kompetenzen junger Fachkräfte.
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger hatte in der Vergangenheit mehrfach auf eine Erneuerung des Abkommens hingewirkt, das insbesondere für Unternehmen in Grenzregionen große Chancen bei der Gewinnung von Nachwuchskräften eröffnet. Im vergangenen Sommer unterzeichneten beide Länder eine entsprechende Anschlussvereinbarung über die grenzüberschreitende Berufsausbildung auf Bundesebene.
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Medienansprechpartner
Julian Lange
Regierungssprecher
Am Ludwigsplatz 14
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