Thema: Familie und Gleichstellung
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Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt

Aufgaben und Zielsetzung

Ziel Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt ist es, die Bekämpfung häuslicher Gewalt im Saarland grundlegend zu optimieren. Das bedeutet, den Schutz und die Unterstützung der Opfer und ihrer Kinder, die Inverantwortungnahme der Täter und die Prävention systematisch zu verbessern.

Dazu ist es unerlässlich, dass alle mit häuslicher Gewalt befassten Institutionen wie beispielsweise Polizei, Justiz, Gesundheitswesen und Jugendämter ihr Handeln auch auf dieses Ziel hin ausrichten und miteinander abstimmen - nach einem Gesamtkonzept vorgehen. Ein solches integriertes Gesamtkonzept zu entwickeln und fortzuschreiben, ist die Aufgabe der Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt. Im Einzelnen umfasst dies:

  • Optimierung des Vorgehens der einzelnen Institutionen
  • Förderung/Initiierung von deren Kooperation im Sinne einer fallübergreifenden Abstimmung und verbindlichen Festlegung von Verfahrensabläufen
  • Aus- und Fortbildungen der verschiedenen Professionen sowie Öffentlichkeitsarbeit

 

Da die Aufgabenerfüllung zu einem wesentlichen Teil die Kooperation mit den primär zuständigen Behörden und Verbänden erfordert, werden Richtlinien oder Verfahrensabläufe interdisziplinär und organisationsübergreifend entwickelt.

Die Koordinierungsstelle ist für die Umsetzung des Saarländischen Aktionsplans gegen häusliche Gewalt (I und II) zuständig und leitet den saarländischen Runden Tisch gegen häusliche Gewalt.

Entstehungsgeschichte

Die Landesregierung richtete im März 2000 ein ExpertInnen-Gremium ein, das mit der Prüfung der Sachlage im Bereich häusliche Gewalt sowie der Konzeptionierung einer Koordinierungsstelle betraut wurde. Dieses „Saarländische Bündnis gegen häusliche Gewalt“ unter Federführung des Ministeriums für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales nahm eine Bestandsanalyse vor, entwickelte einen Maßnahmenkatalog und entwarf die Konzeption einer Koordinierungsstelle, die mit der Umsetzung des Maßnahmenkataloges betraut werden sollte. Die Arbeit mündete in dem „Saarländischen Aktionsplan gegen häusliche Gewalt“, den die Frauen-, Innen- und Justizministerinnen gemeinsam der Öffentlichkeit vorstellten. Zugleich kündigten die Ministerinnen die Einrichtung einer von den drei Ministerien getragenen und beim Justizministerium angesiedelten „Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt“ an. Am 02.01.2002 hat die Koordinierungsstelle ihre Arbeit dort aufgenommen und wechselte gemäß des Koalitionsvertrages im Jahr 2017 ins Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

 

Der Runde Tisch zur Bekämpfung häuslicher Gewalt

Der Runde Tisch Häusliche Gewalt wurde im April 2002 konstituiert und ging aus dem „Bündnis gegen häusliche Gewalt“ unter Federführung des damaligen Ministeriums für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales hervor.

Der Runde Tisch hat die Aufgabe, die gesamte Entwicklung der häuslichen Gewalt und insbesondere deren Bekämpfung im Saarland zu begleiten. Er kann dazu Vorschläge machen, die die jeweiligen Mitglieder gegebenenfalls in ihre Institutionen tragen oder von der Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt, der die Federführung des Gremiums obliegt, bearbeitet und weitergeleitet werden.

Um eine adäquate Einschätzung der Gesamtentwicklung zu gewährleisten, wird in den vierteljährlichen Sitzungen systematischer Informationsaustausch betrieben und den Berichten aus den jeweiligen Arbeitsbereichen entsprechend Platz eingeräumt. Neben direkten Informationen aus den einzelnen Ministerien und Organisationen bildet der Runde Tisch damit seinerseits für die Koordinierungsstelle eine Informationsquelle für Prozesse des Monitoring wie auch der Schwachstellenanalyse.

Am Runden Tisch sind folgende Behörden, Verbände und Funktionsträger*innen vertreten:

Ministerium der Justiz

Ministerium für Inneres, Bauen und Sport

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

Richterin am Amtsgericht

Staatsanwaltschaft Saarbrücken

Landespolizeipräsidium

Landkreistag

Beauftragter der Ärztekammer und des Gynäkologenverbandes des Saarlandes

Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbeauftragten

Liga der freien Wohlfahrtspflege

Beratungs- und Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt

Beratungsstelle für Migrantinnen ALDONA

Beratung Interkulturell

Frauenhäuser des Saarlandes

Frauennotruf Saarland

Lesben und Schwulenverband Saar

Perspektive. Fachstelle für Täterarbeit bei gewalttätigem Verhalten im häuslichen Bereich

Saarländischer Aktionsplan zur Bekämpfung häuslicher Gewalt

Auf Antrag des Landtages hat die saarländische Landesregierung im März 2000 ein „Saarländisches Bündnis gegen häusliche Gewalt“ einberufen. Das Expertengremium hatte den Auftrag, einen saarländischen Aktionsplan zu erstellen und ein Konzept für eine Koordinierungsstelle zu entwickeln.

Im März 2001 wurde der „Saarländische Aktionsplan gegen häusliche Gewalt“ von den Ministerinnen der Justiz, für Inneres und Sport sowie für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales der Öffentlichkeit vorgestellt und im Januar 2002 die von den drei Ministerien getragene „Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt“ eingerichtet. Zu den Aufgaben der Koordinierungsstelle zählt unter anderem die Umsetzung und Fortentwicklung der im Aktionsplan aufgeführten Maßnahmen.