Thema: Familie und Gleichstellung
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Gesunder Babyschlaf

Mit der Geburt eines Kindes beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Die Sicherheit und Gesundheit eines Babys zu schützen, dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht und an nichts mangelt – das ist ein grundlegendes, elementares Bedürfnis der Eltern. Dazu gehört vor allem auch der gute und sichere Baby-Schlaf.

Der Plötzliche Säuglingstod ist in Deutschland immer noch die Ursache der meisten Todesfälle im ersten Lebensjahr eines Kindes. Doch die gute Nachricht ist: Der Plötzliche Säuglingstod wird seltener. Eltern können durch einige wenige einfache Maßnahmen dazu beitragen, eine möglichst sichere Schlaf-Umgebung für ihre Babys zu schaffen.

Diese Seiten sollen Eltern Tipps geben, wie sie mit einfachen Mitteln für einen guten und gesunden Schlaf ihres Babys sorgen können. Dabei arbeitet das Ministerium seit Jahren eng mit Experten aus dem gesamten Saarland zusammen, die geholfen haben, diese Informationen zusammenzustellen und mitzuentwickeln.

Liebe Mütter, liebe Väter,

ab der ersten Sekunde dreht sich Ihre Welt nur noch um eines: Die Sicherheit und Gesundheit Ihres Kindes. Mit seiner Geburt beginnt ein völlig neuer Lebensabschnitt. Es stellt sich häufig die Frage: Wie starten wir gemeinsam und gesund in das neue Leben? Für das Kind spielt ein guter und sicherer Babyschlaf dabei eine wichtige Rolle.

Durch einige wenige und vor allem einfache Maßnahmen können Eltern eine sichere Schlafumgebung für ihre Babys schaffen. Damit beugen Sie auch dem Plötzlichen Säuglingstod vor, der in Deutschland dank dieser Empfehlungen immer seltener wird.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby eine wunderschöne Zukunft.

Ihr Gesundheitsminister Magnus Jung

Wichtige Informationen

Der Plötzliche Säuglingstod ist ein plötzliches, unerwartetes Todesereignis während des Schlafes, vorwiegend nachts, bei einem anscheinend gesunden Baby. Am häufigsten tritt der Plötzliche Säuglingstod im 2. bis 5. Lebensmonat mit abnehmender Häufigkeit bis zum 1. Lebensjahr auf.

Jahrelange intensive Untersuchungen des Plötzlichen Säuglingstodes haben bewiesen, dass die größten Risiken durch einfache Maßnahmen beseitigt werden können.

Sie als Eltern können viel dazu beitragen, dass Ihr Kind während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr gesund aufwächst

Die 3-R-Regel für das erste Lebensjahr Ihres Babys:
- Rückenlage
- Richtiges Babybett
- Rauchfrei

Gesund leben – in und nach der Schwangerschaft

Zigarettenrauch und Alkoholgenuss während der Schwangerschaft können zu schweren Gesundheitsschäden Ihres Babys führen. Da sich das Risiko, am Plötzlichen Säuglingstod zu sterben, für Ihr Kind deutlich erhöht, raten wir Ihnen unbedingt:

Verzichten Sie vollständig auf Alkohol und Rauchen in der Schwangerschaft – Ihrem Baby und sich selbst zuliebe. Achten Sie zudem grundsätzlich auf eine rauchfreie Umgebung für Ihr Kind und bitten Sie Familie und Freunde darum, in der Gegenwart Ihres Kindes ebenfalls auf das Rauchen zu verzichten.

Was Ihrem Kind im ersten Lebensjahr gut tut:

  • Legen Sie Ihr Kind tagsüber, solange es wach ist und Sie es gut beobachten können, regelmäßig für kurze Zeit auch auf den Bauch, um die motorische Entwicklung zu fördern und einer asymmetrischen Kopfform (abgeflachter Kopf) vorzubeugen.
  • Legen Sie Ihr Kind zum Schlafen auf den Rücken; benutzen Sie dabei eine feste und horizontale (d.h. keine schräge) Unterlage. Verzichten Sie auf Kopfkissen, Fellunterlagen, „Nestchen“, gepolsterte Umrandungen und größere Kuscheltiere, mit denen sich ihr Kind überdecken könnte.
  • Das Kinderbett sollte im ersten Lebensjahr im Schlafzimmer der Eltern stehen. Ihr Baby möchte in Ihrer Nähe, aber im eigenen Bettchen schlafen. Nich geeignet sind Autositze, Liegeschalen, Tragetaschen, Körbchen und Hängematten.
  • Ihr Baby möchte im Schlaf nicht schwitzen. Während der Nacht ist eine Raumtemperatur von 18°C optimal. Verwenden Sie deshalb einen Baby-Schlafsack in altersentsprechender Größe. Die biologische Temperaturregelung funktioniert wesentlich über die Kopf- und Gesichtshaut. Deshalb ist es nicht nötig, Ihrem Baby zum Schlafen eine Kopfbedeckung und Handschuhe anzuziehen. Falls Sie keinen Schlafsack verwenden können, achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht mit dem Kopf unter die Bettdecke rutschen kann, indem Sie Ihr Baby so ins Bettchen legen, dass es mit den Füßen am Fußende anstößt.
  • Sie erkennen, ob Ihr Baby ausreichend warm angezogen und zugedeckt ist, wenn Sie es vorsichtig am Nacken oder zwischen den Schulterblättern berühren. Die Haut soll warm sein, aber nicht schwitzen. Das Kinderbett sollte im Raum so platziert sein, dass ihr Baby vor starker Sonneneinstrahlung und vor direkter Heizungsnähe geschützt ist.
  • Wickeln Sie Ihr Kind zum Schlafen nicht fest ein.
  • Körperkontakt und Stillen sind gut für Ihr Baby. Stillen Sie, wenn möglich das gesamte erste Lebensjahr, denn Stillen ist das Beste, was Sie für Ihr Baby tun können.
  • Falls Ihr Baby einen Schnuller akzeptiert, sollten Sie es mit dem Schnuller zu Bett bringen. Der Schnuller sollte jedoch kein Zwang sein. Verliert ihr Baby den Schnuller, muss dieser im Schlaf nicht mehr replatziert werden.

schlafendes Baby in Schlafsack auf rosaner Decke Babyschlaf
Foto: Pressestelle MSGFF

Hinweis: Die hier genannten Präventionsmaßnahmen gelten auch für die Zeit unmittelbar nach der Geburt: Sollte Ihr Kind auf Ihrem Körper liegen, achten Sie darauf, dass es stets freie Atemwege hat. Sollten Sie müde oder abgelenkt werden, legen Sie Ihr Kind in Rückenlage in sein eigenes Bett.

Nehmen Sie auf jeden Fall alle Früherkennungsuntersuchungen und empfohlenen Impftermine wahr.
Wenn Ihr Kind jünger als 3 Monate ist und Fieber hat oder älter als 3 Monate ist und länger als drei Tage Fieber oder Schnupfen hat, sollten Sie ebenfalls die Arztpraxis aufsuchen. Es ist wichtig, dass die Atemwege Ihres Kindes frei bleiben.

Warnzeichen, welche unbedingt einen Arztbesuch erforderlich machen:

  • Die Gesichtsfarbe des Baby sollte stets rosig sein. Wenn Ihr Baby um den Mund oder im gesamten Gesicht blau wird, im Schlaf ungewöhnlich stark schwitzt oder auffallend blass ist (starkes Schwitzen bedeutet: die Kleidung ist bei Raumtemperatur so stark durchnässt, dass sie gewechselt werden muss),
  • wenn Sie bei Ihrem Kind im Schlaf Atempausen von über 15 Sekunden beobachten oder kürzere Atempausen, die mit starker Blässe oder blauen Lippen einhergehen,
  • wenn sich bei Ihrem Baby auffallende Flecken auf der Haut zeigen,
  • wenn sich Ihr Kind schwer wecken lässt,
  • wenn das Baby häufig erbricht, sich verschluckt oder Probleme beim Trinken hat,
  • wenn Ihr Baby ohne erkennbare Ursachen Fieber hat oder die Nahrung verweigert,
  • wenn Ihr Baby auffallend schrill schreit und sich nicht beruhigen lässt.

Ansprechpartner

Bei Fragen können Sie sich wenden an:
- Ärzte Ihres Vertrauens (Kinder- und Frauenärzte)
- Ihre Hebamme und Kinderkrankenschwester

Beratungstelefon (12 ct./Min.): 0180 5099555
-
Kinderärzte sind donnerstags von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr am Telefon
- Beratung zur Rauchentwöhnung für Schwangere und Mütter: Dienstags, mittwochs und donnerstags 8.00 Uhr bis 10.00 Uhr

Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung: Artikel: "Wirksame Vorbeugung"