Thema: Familie und Gleichstellung
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Demokratie und Extremismusprävention

Demokratie leben und Landes-Demokratiezentrum

Man sieht eine Gruppe von Menschen die unterschiedliche Schilder in der Hand hält wie z.B. Pressefreiheit oder Gerechtigkeit Gruppenfoto Demokratiebildungstour 2023
Foto: MASFG/LDZ

Ein solidarisches Zusammenleben beruht auf Demokratie, Toleranz, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit. In der jüngeren Vergangenheit sind die Herausforderungen für ein gemeinschaftliches Zusammenleben erheblich gestiegen, demokratische Grundhaltungen werden immer mehr in Frage gestellt. Dieser Trend geht auch mit einer Zunahme von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit einher. Rassistische und extremistische Äußerungen und gewaltbereite Übergriffe finden zunehmend im öffentlichen Raum statt. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit reicht von Rechts- und Linksextremismus über Antisemitismus, Homosexuellen- und Transfeindlichkeit über islamischen Extremismus bis hin zu Muslimfeindlichkeit. Mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und gegen jede Form von Extremismus. Gefördert werden hierzu Projekte in ganz Deutschland, die sich für ein vielfältiges, respektvolles und gewaltfreies Miteinander einsetzen. In der Förderphase 2020 – 2024 werden als Kernziele Demokratie fördern, Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen definiert.

In den Bundesländern werden Landesdemokratiezentren gefördert, die die regionalen Beratungs- und Unterstützungsangebote bündeln und Konzepte für Demokratieförderung und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Extremismus entwickeln. Das Landes-Demokratiezentrum ist im Saarland bei der Stabsstelle Integration angesiedelt.

Zu den zentralen Aufgaben den Landes-Demokratiezentrums gehören:

  • Förderung des demokratischen Engagements im Saarland
  • Vernetzung der Träger im Bundesprogramm "Demokratie leben!"
  • Zusammenarbeit mit den Partnerschaften für Demokratie. In diesen Partnerschaften kommen Verantwortliche aus der kommunalen Politik und Verwaltung sowie Aktive aus der Zivilgesellschaft aus Kirchen, Vereinen oder Verbänden bis hin zu engagierten Bürgerinnen, Bürgern und Jugendlichen zusammen. Gemeinsam entwickeln sie auf die konkrete Situation vor Ort abgestimmte Strategien und setzen Handlungskonzepte zur Förderung von Demokratie und Vielfalt um.
  • Qualitätsmanagement
  • Verwaltungstechnische Abwicklung des Bundesprogramm "Demokratie leben!" im Saarland
  • Vernetzung der Projekte im Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“

Das Landesdemokratiezentrum trifft sich in regelmäßigen Abständen mit den Projektträgern: In themenbezogenen Arbeitsgemeinschaften, Workshops und Netzwerksitzungen werden gemeinsam Konzepte erarbeitet und thematische Schwerpunkte gesetzt.

Demokratiebildungstouren

Das LDZ organisiert seit 2021 seine Demokratiebildungstouren (DBT) an unterschiedlichen Schulformen im Saarland, um die Schülerinnen und Schüler für die Themen Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung, Toleranz und Akzeptanz zu sensibilisieren. Bereits in den letzten Jahren waren wir mit unserem DBT-Format an Gymnasien, Gemeinschafs.- und Berufsschulen saarlandweit und konnten über 1000 saarländische Schülerinnen und Schüler erreicht werden.

In 2024 liegt der Fokus auf dem Primärbereiche, mit dem Ziel, das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für ihre eigene Persönlichkeit und die Wahrnehmung anderer zu stärken. Hierfür wurde in Kooperation mit Inside-Out e.V. aus Stuttgart, ein zielgruppenspezifisches pädagogisches Workshop-Format entwickelt. Das Format ermöglicht die Schüler und Schülerinnen der 3. und 4. Klasse anhand von primär nonverbaler Methoden aus der Theaterpädagogik und mithilfe von Baustein und Kreativität die Selbst- und Fremdwahrnehmung zu erlernen und dabei die Andersartigkeit zu tolerieren und zu akzeptieren.

Extremismus

Demokratie- und rechtsstaatsgefährdende Angriffe sind eine Gefahr für unsere Gesamtgesellschaft. Nicht zuletzt durch die in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückten Taten des rassistischen und terroristischen „Nationalsozialistischen Untergrunds“ hat der präventive Ansatz im Kontext des Rechtsextremismus einen neuen Stellenwert erfahren. Der Landtag des Saarlandes hat zusätzliche Mittel zur Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zur Verfügung gestellt. Mit diesen finanziellen Mitteln soll die Arbeit gegen Extremismus – egal in welchem Phänomenbereich - gefördert werden.

Insbesondere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen an diese Themenfelder herangeführt und für sie sensibilisiert werden. Diese Arbeit kann beispielsweise in Form von Workshops, Vorträgen, Seminaren oder Vorführungen stattfinden. Es wird ein besonderes Augenmerk auf die Partizipation dieser Zielgruppe gelegt.

Folgende Projekte wurden 2019 im Kontext der Extremismusprävention über Landesmittel gefördert:

  • Adolf-Bender-Zentrum, Vom Umgang mit dem Anderen
  • Adolf-Bender-Zentrum, Was geht mich das an?
  • MedienNetzwerk SaarLorLux, #Doppeleinhornpause
  • AWO, Check-In
  • Junge Journalisten, Farbe tut gut
  • Aktion 3. Welt Saar e.V., Erinnerung und Gegenwart
  • Netzwerk für Demokratie und Courage, ZusammenWachsen
  • Saarpfalz-Kultur e.V., Schülerinnen und Schüler für Demokratie und Toleranz und Nachhaltigkeit

Landesdemokratiezentrum-Saarland

Das Landes-Demokratiezentrum Saarland (LDZ), als Projektteil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, setzt sich in Zusammenarbeit mit den Projektpartner:innen für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Lebenslagen, Herkunft, Kultur, Religion und für die Einhaltung der Menschenrechte in einer demokratischen Gesellschaft ein.