Rehlinger will Beziehungen zu Polen und Ukraine stärken
Wirtschaftliche Kontakte vertiefen, Synergien rund um Zukunftsthemen identifizieren, Kooperation in den Bereichen Bildung, Forschung und Kultur erweitern
Das Saarland will nicht nur den Dialog, sondern auch die konkrete Zusammenarbeit mit der polnischen Partnerregion Podkarpackie ausbauen. Daher reist Ministerpräsidentin Anke Rehlinger kommende Woche nach Polen. Es ist der erste Besuch einer saarländischen Regierungschefin in den 14 Jahren der Partnerschaft mit der polnischen Region. Ministerpräsidentin Rehlinger wird in Rzeszów mit der Spitze der Regionalverwaltung und insbesondere mit dem Marschall und der Woiwodin der Region zu Gesprächen zusammentreffen.
Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger: „Wir wollen die Partnerschaft mit Podkarpackie lebendig halten und durch eine Partnerschaft mit der ukrainischen Nachbarregion ergänzen. Das Saarland und Podkarpackie pflegen einen wichtigen Austausch, getragen nicht zuletzt von ehrenamtlichen und kommunalen Strukturen. Das wollen wir verstärken und ausbauen, nachdem das auch durch die Pandemie lange nicht möglich war.“
Rehlinger will zudem eine neue Regionalpartnerschaft mit der Oblast Lwiw (Lemberg) in der Ukraine schließen. Während der Delegationsreise ist die Unterzeichnung einer Partnerschaftsvereinbarung gemeinsam mit dem Gouverneur der Oblast, Maksim Kosytsky, geplant. Eine Oblast ist eine regionale Verwaltungseinheit innerhalb des ukrainischen Staatsaufbaus. Die Oblast Lwiw liegt direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze und pflegt sehr enge partnerschaftliche Beziehungen zu den direkten Nachbarn in Podkarpackie.
Die saarländische Ministerpräsidentin sieht einen guten Zeitpunkt für die Reise nach Polen: „Polen ist ein oft unterschätzter Partner in Europa. Die EU hat dann eine gute Zukunft, wenn Deutschland und Polen wieder näher zusammenrücken und das Weimarer Dreieck eine Renaissance erlebt. Auch die polnischen Parlamentswahlen vom 15. Oktober eröffnen ein Möglichkeitsfenster, das Europa nutzen muss, um die Verbindung zu stärken.“
Für Rehlinger beginnt die Delegationsreise am Dienstag, 7. November. Ebenfalls teilnehmen wird der Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigte für Europaangelegenheiten David Lindemann. Bereits am Vortag reist eine Delegation aus dem Saarland an, darunter der saarländische Innenminister Reinhold Jost, Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Landrat Theophil Gallo und der stellvertretende Vorsitzende des Europaausschusses im saarländischen Landtag Roland Theis. Die Delegation wird am Freitag, 10. November, aus Polen zurückkehren.
Geplant sind Besuche der Schulaufsichtsbehörde in Rzeszów, ebenso wie die Begegnung mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern verschiedener Partnerschulen in Rzeszów. In Podkarpackie besucht die Delegation das Wissenschaftszentrum Lukasiwewicz sowie den Wissenschafts- und Technologiepark Aeropolis. Bei einem Termin in der Universität Rzeszów will Rehlinger auch über den Ausbau gemeinsamer Kooperationen im universitären Bereich sprechen – die Universität des Saarlands und die Universität Rzeszów unterhalten seit 2012 partnerschaftliche Beziehungen. Nicht zuletzt wird die Delegation schließlich das Museum und die Gedenkstätte der Ulma-Familie in Markowa besuchen. Die Ulma-Familie hatte während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Juden gerettet und war deswegen von Nationalsozialisten ermordet worden.
Fotos der Delegationsreise unter: www.saarland.de/polenreise
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Julian Lange
Regierungssprecher
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