Erfolgreiche Kampagne des Innenministeriums gegen Enkeltrick-Betrüger
Die Kampagne „Enkeltrick & Co. – Nicht mit uns!“ wird 2024 mit neuem Schwerpunkt fortgesetzt.
Die saarländische Polizei und das Innenministerium ziehen eine grundsätzlich positive Zwischenbilanz zur Kampagne „Enkeltrick & Co. – Nicht mit uns“. Mit dieser Kampagne wird seit März Telefonbetrügern der Kampf angesagt. Sie soll vor allem bei lebensälteren Menschen das Bewusstsein für die Gefahren schärfen, die von Schockanrufen, WhatsApp-Betrug und anderen kriminellen Betrugs-Maschen ausgehen. Dabei werden auch handfeste Tipps zum Erkennen, zum Schutz und zur Abwehr von Betrugsversuchen transportiert. Eine wichtige Kennzahl, die die Wahrnehmung und den Erfolg der Kampagne belegt, ist die Anzahl der angezeigten Betrugsfälle bei der Polizei. Diese Zahl hat sich sowohl über die Notrufnummer 110 als auch über die Online-Wache seit Kampagnenstart deutlich erhöht.
„Außerdem stagniert die Schadenssumme seit Kampagnenstart, während dieser Indikator in den Jahren zuvor immer nur nach oben zeigte“, so Innenminister Reinhold Jost und weiter: „Natürlich ist immer noch jeder einzelne geglückte Betrugsversuch einer zu viel. Zugleich bin ich aber sehr zufrieden mit den bisherigen Erfolgen unserer Kampagne. Dabei ist zu erwähnen, dass die Enkeltrick- Kampagne auch in anderen Bundesländern Beachtung findet. So hat zum Beispiel Thüringen unsere Kampagne 1:1 übernommen.“
In der saarländischen Bevölkerung sind die Informationen und Maßnahmen zur Sensibilisierung der beschriebenen Zielgruppe auf sehr große Resonanz gestoßen. Die Erstauflage der illustrierten Infobroschüre von 30.000 Exemplaren ist restlos vergriffen. Etwa ein Drittel der Broschüren wurde allen saarländischen Kommunen und Polizeidienststellen zur Auslage an geeigneter Stelle zur Verfügung gestellt. Weitere rund 10.000 Exemplare wurden bei bisher mehr als 130 Info-Veranstaltungen von Seniorensicherheitsberatern und Polizisten landesweit ausgegeben. Auch Parteien, Institutionen der Erwachsenenbildung, wie VHS oder KEB und Sozial-Verbände, wie der VdK haben mit der Broschüre das zentrale Kampagnen-Instrument nachgefragt. Mit dabei sind ebenso karitative Einrichtungen, wie etwa das DRK über den fahrbaren Mittagstisch oder Senioren- und Pflegeheime. Mehr als 10.000 Exemplare wurden vom Ministerium auf direkte Nachfrage hin versendet.
Die regelmäßige Veröffentlichung eines „Fall des Monats“ in der einzigen Publikation, die wöchentlich alle saarländischen Haushalte erreicht, hat zur kontinuierlichen Wahrnehmung des Themas beigetragen. Viele Städte und Gemeinden haben diese anonymisierten Enkeltrick-Fälle in ihren Nachrichtenblättern ebenfalls abgedruckt. Über die Internetseite und die social media-Kanäle des Innenministeriums wurden Informationen außerdem mehr als 80.000 Mal aufgerufen.
„Dazu kommen viele institutionalisierte Unterstützer unserer Kampagne, wie Banken und Sparkassen, der Verbraucherschutz, der Weiße Ring, die Landesmedienanstalt und politische Parteien. Ihnen allen gilt mein ausdrücklicher Dank für die engagierte Zusammenarbeit bis hierher. Gleichzeitig setzen wir gerade im Zusammenhang mit diesem besonders perfiden Ansatz der organisierten Kriminalität auf Kontinuität bei der Aufklärung der Bevölkerung. Daher wird unsere Kampagne auch in 2024 fortgeführt“, so Innenminister Reinhold Jost.
Die bisherigen erfolgreichen Instrumente werden zum einen fortgesetzt. Zum anderen sollen noch gezielter als bisher die echten Kinder und Enkel im Saarland als Multiplikatoren der Kampagneninhalte angesprochen werden. Genießen sie doch in der Regel ein gewachsenes Vertrauen und eine große Glaubwürdigkeit bei ihren Eltern und Großeltern. „Nicht zuletzt soll dabei auch deutlich gemacht werden, dass es im Schadensfall auch ganz konkret um das Erbe der nachfolgenden Generationen geht. Grund genug also, dass sich die jüngere Generation aktiv in die Prävention einbringt“, so Jost. Dieser Ansatz soll vor allem über die sozialen Netzwerke und elektronischen Medien verfolgt werden. Ein weiteres Kampagnentool wird die Aufführungen von „Enkeltrick-Theaterszenen“ sein. Dafür sollen Laienschauspielgruppen im ganzen Land gewonnen werden. Ein erfolgreiches Pilotprojekt dazu hat das Potenzial dieses neuen Ansatzes schon unter Beweis gestellt.
Medienansprechpartner
Jörg Hektor
Pressesprecher
Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken