Wie ist die ASP übertragbar und wie schnell breitet sich die ASP aus?
Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände übertragen werden. Besonders effizient ist die Übertragung über Körperflüssigkeiten, besonders Blut. Kleinste Mengen reichen für eine Infektion.
Da die Ansteckung nicht über die Atemluft (Tröpfcheninfektion) verbreitet werden kann, sondern vornehmlich über Blut, bluthaltige Flüssigkeiten und bluthaltiges Gewebe erfolgt und weil erkrankte Tiere außerdem keine langen Strecken mehr zurücklegen können, sondern in ihrer Deckung liegenbleiben und in der Regel etwa zwei Tage nach dem Ausbruch der Erkrankung sterben, breitet sich die Infektion unter natürlichen Ansteckungsbedingungen nur sehr langsam aus. Die natürliche Ausbreitung der ASP in der Wildschweinpopulation geht daher langsam voran und beträgt nach Angaben der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) höchstens 25 Kilometer pro Jahr.
Besorgniserregend ist dagegen derzeit die schnelle Ausbreitung unter dem Einfluss des Menschen. Auf Fernverkehrstrecken kann sich das Virus mit 90 Kilometern pro Stunde fortbewegen - beispielsweise im Schlamm in den Radkästen eines LKW oder PKW oder an verschmutzter Kleidung. Das Virus kann auch an Schuhen mehrere Monate überleben. Wichtige Infektionsquellen sind virushaltiges, nicht durcherhitztes Fleisch von infizierten Tieren und daraus hergestellte Lebensmittel, wie z. B. Salami oder Räucherschinken. Unter ungünstigen Bedingungen können also auch unachtsam entsorgte Speiseabfälle, wie beispielsweise ein weggeworfenes Wurstbrot, bereits ausreichen, um die Seuche nach Deutschland einzuschleppen.
Eine derart beschleunigte Übertragung mittels menschlicher Einwirkung (als „Vehikel“) wird nach bisherigen Erkenntnissen als Ursache des Ausbruchs in Belgien und aktuell auch in Hessen und Rheinland-Pfalz angesehen. Über welchen Weg das geschehen ist, konnte bisher nicht mit Sicherheit festgestellt werden.