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Bis zum letzten Krümel – Lebensmittel sorgsam verwenden

Die diesjährige Europäische Woche der Abfallvermeidung steht im Zeichen des sorgsamen Umgangs mit Lebensmitteln. Jedes Jahr landen in Deutschland 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Müll. Oft ist einem gar nicht bewusst, wie viele Nahrungsmittel man tatsächlich wegwirft. Und das ist nicht gerade wenig: In Privathaushalten werden laut Statistischem Bundesamt pro Kopf 79 kg Lebensmittel im Jahr entsorgt. Das sind 60 % der Lebensmittelabfälle in Deutschland.

Was kann jeder von uns gegen Lebensmittelverschwendung tun?

Ein Grundstein ist die gute Einkaufsplanung. Mit einem Einkaufszettel in der Tasche vermeiden Sie Spontankäufe, kaufen nicht über den Bedarf und prüfen vor dem Einkauf noch einmal die Vorräte.

Auch die richtige Lagerung verhindert vermeidbare Lebensmittelabfälle. Brot und Backwaren lagern am besten in Brotkästen oder Brotbeuteln. Und wurde doch zu viel eingekauft, können Brot und Brötchen problemlos eingefroren werden. Milchprodukte und Fleisch sollten nach dem Einkauf direkt im Kühlschrank gelagert werden. Bei Obst und Gemüse muss es nicht immer der Kühlschrank sein; eine kühle Raumtemperatur kann auch schon genügen.

Ist doch viel mehr als geplant im Einkaufkorb gelandet oder bleibt vom Essen noch etwas übrig, können Sie mit den Resten meist noch eine Suppe oder einen Auflauf zaubern oder das Essen vom Vortag einfach wärmen.

Meist sind Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) noch gut genießbar. Ist auf einem Lebensmittel „mindestens haltbar bis …“ abgedruckt, gibt das Datum den Zeitpunkt an, bis zu dem das ungeöffnete und richtig gelagerte Lebensmittel seine charakteristischen Eigenschaften in Bezug auf Geschmack, Geruch und Konsistenz behält. Das MHD ist also kein Verfallsdatum und das Lebensmittel muss nicht direkt in die Tonne wandern, wenn dieses Datum überschritten wird. Verlassen Sie sich auf Ihre Sinne. Sieht es aus wie immer und riecht und schmeckt es wie gewohnt, dann können Sie das Lebensmittel noch genießen. Anders verhält es sich mit dem Verbrauchsdatum auf leicht verderblichen Lebensmitteln wie rohem Fleisch und Fisch. Ist auf einem Lebensmittel ein Datum mit „zu verbrauchen bis …“ gekennzeichnet, sollte es nach Ablauf des Datums aufgrund von eventuell vorhandenen Keimen nicht mehr verzehrt werden. Achten Sie daher beim Einkauf von solchen Lebensmitteln genau auf das Datum, damit diese rechtzeitig gegessen werden können und nicht im Müll landen.

Warum ist es so wichtig, Lebensmittel wertzuschätzen?

Ob verarbeitete Lebensmittel – wie Backwaren, Käse, Fleischprodukte – oder unverarbeitete Lebensmittel – wie frisches Obst und Gemüse – hinter alledem stehen Menschen, die ihre Arbeitskraft zur Herstellung des Produkts bereitgestellt haben. Dies sollten wir Anerkennen, indem wir sorgsam mit unseren Lebensmitteln umgehen.

Unser Lebensmittelverbrauch hat außerdem direkten Einfluss auf das Klima und die Umwelt. Im Zusammenhang mit der Herstellung, dem Transport und auch der Entsorgung von Lebensmitteln werden Treibhausgase freigesetzt. Außerdem nimmt der Anbau von Lebensmitteln Ressourcen wie Boden und Wasser in Anspruch. Daher sollten wir gewissenhaft mit unserem Lebensmittelkonsum umgehen, um die Umwelt und das Klima zu schützen.

Europäische Woche der Abfallvermeidung – Was ist das?

Einmal jährlich im November findet die Europäische Woche der Abfallvermeidung (European Week for Waste Reduction) statt. In diesem Rahmen gibt es viele europaweite Aktionen rund um das Thema nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen unserer Welt. Seit 2010 nimmt auch Deutschland an dieser Aktionswoche teil. Die Europäische Woche der Abfallvermeidung wird durch das Bundesumweltministerium gefördert und vom Umweltbundesamt begleitet. Auch das saarländische Umweltministerium unterstützt die Europäische Woche der Abfallvermeidung. Letztes Jahr wurden über 1.000 Aktionen in Deutschland und über 14.500 Aktionen in Europa durchgeführt.

Was machen wir im Saarland?

Am 22. November wir an der Leonardo-Da-Vinci-Gemeinschaftsschule in Riegelsberg gekocht. Gemeinsam mit den Schüler:innen wird der Koch Christian Heinsdorf leckere Gerichte zaubern. Hierbei steht das Thema der Lebensmittelwertschätzung im Vordergrund. Unterstützung bekommen die Schüler:innen von Staatssekretär Sebastian Thul.

Auch das Studierendenwerk des Saarlandes macht auf das Thema Lebensmittelwertschätzung in der Europäischen Woche der Abfallvermeidung aufmerksam.  An folgenden Mensen werden vom 16. bis 24. November 2024 leckere neue Restegerichte angeboten:

  • Mensa Campus SB (UDS)
  • Mensa HOM (Uniklinikum)
  • Mensa CRB (HTW)
  • Mensa CAS (HTW)

Am 18. November 2024 findet im Umweltministerium eine kostenlose Fortbildung für Ausgabepersonal in Schulen statt. Es werden u. a. die Themen Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung thematisiert. Weitere Informationen finden Sie hier: Fortbildung für Ausgabepersonal in Schulen

Darüber hinaus finanzierte das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz erneut Workshops in saarländischen Schulen zum Thema Wertschätzung von Lebensmitteln. Zu den diesjährigen Bildungspartnern zählten das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland e. V., die SaarLandFrauen e. V., Kikis Nachhaltigkeit & Umweltschutz sowie die Verbraucherzentrale Saarland e. V. Die Schulen wurden nach den Sommerferien über die Angebote informiert und konnten diese direkt und kostenlos bei den Anbieterinnen buchen. Das Kontingent war begrenzt. Die Kosten für die Durchführung werden innerhalb eines verlängerten Aktionszeitraums vom 29. September bis 6. Dezember 2024 vom Ministerium übernommen.

Weiter Aktionen finden Sie hier: Aktionskarte | Europäische Woche der Abfallvermeidung

Weiterführende Links zum Thema:

Informationsmaterial und Broschüren gegen Lebensmittelverschwendung vom Ministerium

Zu gut für die Tonne

Europäische Woche der Abfallvermeidung

Lebensmittelverschwendung - saarland.de