Herbst-Agrarministerkonferenz in Kiel
IT-Land Saarland macht Vorstoß zur Digitalisierung von Konferenzen
Konferenzen und Veranstaltungen werden zunehmend auf papierlose Verfahren umgestellt. Die jährlich zweimal stattfindende Agrarministerkonferenz ist bereits auf einem guten Weg dorthin. Auf Vorschlag des Saarlandes wurde einstimmig beschlossen, den Medienbruch auf den eigentlichen Konferenzen aktiv und zeitnah anzugehen.
Die teilnehmenden Personen erhalten in ihren Ministerien bereits im Vorfeld der Konferenzen umfangreiche Papierakten, reisen mit diesen an, erhalten weitere Druckfassungen und nehmen diese bestenfalls wieder mit zurück. „Dies ist angesichts der Möglichkeiten der Digitalisierung nicht mehr zeitgemäß,“ betont Agrarministerin Petra Berg. „Im Anschluss an die in Kiel stattgefundene Konferenz wird das Thema aufgearbeitet. Es wird ein digitales Konferenzsystem zwischen den Ländern abgestimmt werden. Wenn dieses System erfolgreich wird, kann es anschließend in allen Fachministerkonferenzen zum Einsatz kommen.“
Die während der Konferenz entstehenden Arbeitsversionen aus den Vorbesprechungen, die Korrekturen, Aktualisierungen, Änderungen etc. sind in der Regel sehr rasch überholt und werden als solche nicht mehr benötigt. Neben den physischen Ressourcen für den Ausdruck bindet dieses Verfahren während der Konferenz auch personelle Kapazitäten des jeweiligen Vorsitzlandes.
Ein weiteres Thema der Agrarministerkonferenz war die Gleichstellung der Frauen in der Landwirtschaft. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine deutschlandweite Studie in Auftrag gegeben, die die vielfältigen Arbeits- und Lebenswirklichkeiten von Frauen in der Landwirtschaft untersuchte.
So sind Frauen häufig nach wie vor in vielen Bereichen benachteiligt. Meist läuft deren Arbeit ohne finanzielle Absicherung für die Altersvorsorge oder offizielle Anmeldung mit allen damit verbundenen Sozialleistungen ab. Eine Absicherung, sei es im Rahmen eines Arbeitsvertrages oder anderer rechtlicher Regelungen, existiert meist nicht. Dabei leisten Frauen einen wichtigen Beitrag zum Funktionieren landwirtschaftlicher Betriebe. Ihre Arbeiten werden oft als selbstverständlich hingenommen, sind aber essenzielle Beiträge zu einer erfolgreichen Betriebsführung.
„Solche alten Strukturen, in denen die Leistung der Frau unter denen der Männer gestellt ist, dürfen heutzutage nicht mehr die Regel sein und müssen angepasst werden“, sagt Ministerin Berg. Die klaren Handlungsempfehlungen im Nachgang der Studie, die erläutern, wie die Lebens- und Arbeitswirklichkeit der Frauen verbessert werden können und damit die Gleichstellung in der Landwirtschaft gefördert werden kann, richten sich nicht nur an den Bund, sondern vor allem auch an die Länder in ihrer Zuständigkeit sowie Verbände und Institutionen aber auch an die landwirtschaftlichen Familien.
Medienansprechpartner
Matthias Weber
Pressesprecher
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