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Gold für Bliesmengen-Bolchen

Saarländisches Dorf gewinnt im 27. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

Bliesmengen-Bolchen setzt seine Erfolgsgeschichte fort und holt auch im Bundesentscheid Gold ins Saarland – und das zum ersten Mal seit 2004, als Wolfersheim mit Gold ins Saarland zurückkehren durfte.

„Nachdem sich die Dorfgemeinschaft „Menge-Bolche“ in der Gemeinde Mandelbachtal zunächst erfolgreich im Kreisentscheid und dann auf Landesebene behauptet hat, konnte das 1.800-Einwohner-Dorf nahtlos an den Erfolg anknüpfen und sich sogar noch in der Planung und Ausarbeitung gegenüber dem Landeswettbewerb steigern. Herzlichen Glückwunsch“, freut sich Umweltministerin Petra Berg. „Nach der letzten Goldmedaille im Jahr 1969, als der Wettbewerb noch mit der Bezeichnung „Unser Dorf soll schöner werden“ einen ästhetischen Schwerpunkt hatte und weniger aktuelle Herausforderungen in den Blick nahm, konnte Bliesmengen-Bolchen nun 54 Jahre später wieder eine Bundesbewertungskommission mit viel Begeisterung von der Lebendigkeit und Zukunftsfähigkeit des Dorfes überzeugen und wurde somit als eines der sieben Golddörfer ausgewählt.“

Auch Staatssekretär Sebastian Thul konnte sich während der Bereisung bereits selbst ein Bild machen und betont: „Die Dorfgemeinschaft hat bereits im Landeswettbewerb gezeigt, wie viel Potential und Zukunftsfähigkeit in ihr steckt. Jetzt hat das gesamte Dorf nochmal eine Schippe draufgelegt und die Bundesjury begeistert. Vom geplanten Mehrgenerationenpark über die digitale Kommunikation der Dorfgeschichte bis hin zur Präsentation der lebhaften Vereine an der Gräfinthal Bühne – Bliesmengen-Bolchen hat authentisch präsentiert, dass es sich sowohl seiner Vergangenheit bewusst ist, aber auch gleichzeitig bereit ist, seine Zukunft aktiv in Angriff zu nehmen. Ich gratuliere von ganzem Herzen.“

Vor dem Hintergrund des Wettbewerbes, das bürgerliche Engagement im ländlichen Raum in besonderer Weise zu ehren, werden ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die Vereine, aber auch örtliche Gewerbetreibende in den ländlichen Räumen angeregt, sich aktiv mit der Zukunft ihres Dorfes auseinanderzusetzen, Ideen zu entwickeln und Projekte umzusetzen. Sie alle tragen damit gemeinschaftlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität bei und gestalten ihre Heimat maßgeblich mit.

Bei einer Anzahl von insgesamt 1.107 beteiligten Dörfer im gesamten 27. Wettbewerb und 22 bereisten Finalisten im Rahmen des Bundesentscheids konnte die Bundesjury bei ihrer dreistündigen Bereisung vom Potenzial, das in Bliesmengen-Bolchen steckt, restlos überzeugt werden. Die Dorfgemeinschaft gewinnt damit ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro.

Hintergrund zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

Der erste Wettbewerb auf Bundesebene fand im Jahr 1961 unter dem Namen „Unser Dorf soll schöner werden“ statt, initiiert durch den damaligen Präsidenten der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V., Graf Lennart Bernadotte, mit dem Ziel, die Dörfer und Anwesen zu verschönern. In diesem Rahmen wurden vornehmlich die Orte mit Grün- und Blumenschmuck ausstaffiert sowie die dörfliche Infrastruktur verbessert. Die Gemeinden sollten dem Komfort in der Stadt nicht mehr nachstehen und somit eine Abwanderung in den urbanen Raum verhindern.

Im Jahr 1998 erhielt der Wettbewerb vor dem Hintergrund der Konferenz von Rio und dem beschleunigten Strukturwandel im ländlichen Raum den Zusatz „Unser Dorf hat Zukunft“. Ziel war die Unterstützung einer ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklung der Dörfer im Sinne einer umfassenden Zukunftssicherung, getragen von breitem Bürgerengagement. Dabei standen ihre vielfältigen Funktionen als Wohn- und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen sowie als Wirtschafts-, Kultur- und Erholungsraum im Mittelpunkt. Die angepassten Bewertungskriterien lenkten den Fokus weg vom Verschönerungsaspekt hin zu grundsätzlichen und umfassenden Maßnahmen der Daseinsvorsorge und der Lebensqualität – auch vor dem Hintergrund demografischen Wandels. 2007 wurde der Wettbewerb endgültig in seinen heutigen Titel „Unser Dorf hat Zukunft“ umbenannt. Seit 2016 ist er Teil des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung (BULE), welches die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des BMEL betreut.

Medienansprechpartner

Matthias Weber

Matthias Weber
Pressesprecher

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