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Arbeitsmarktzahlen

Der saarländische Arbeitsmarkt im Dezember 2024 und Rückblick auf das Jahr 2024

  • Arbeitslosigkeit im Dezember leicht gestiegen
  • Weniger offene Arbeitsstellen als ein Jahr zuvor
  • Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag unter dem Vorjah-resniveau

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen. Der Stellenrückgang gegen-über dem Vorjahr setzte sich fort und weniger Menschen waren in sozialversiche-rungspflichtiger Beschäftigung.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Dezember 37 600 Frauen und Männer arbeitslos, 400 oder 1,2 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2 500 oder 7,0 Prozent arbeitslose Men-schen mehr gezählt.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag bei 7,1 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 7,0 Prozent und vor einem Jahr 6,7 Prozent.

„Die schwächere Konjunktur hinterlässt Spuren am Arbeitsmarkt. Im Dezember wa-ren mehr Menschen arbeitslos als in den Dezembermonaten der Vorjahre, mit Aus-nahme von Dezember 2020. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liegt schon seit mehreren Monaten unter dem Vorjahreswert. Das Saarland ist damit das Bundesland in Westdeutschland, in dem die Zahl der Beschäftigten im Ver-gleich zum Vorjahr rückläufig ist“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeits-marktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Dezember bei 50 200 Personen. Das waren 1 600 oder 3,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Seit Jahresbeginn haben sich 28 600 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Dies waren 2 100 oder 8,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.

22 700 Personen konnten von Januar bis Dezember die Arbeitslosigkeit durch Auf-nahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 800 oder 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im letzten Monat des Jahres waren 7 800 offene Arbeitsstellen registriert, 2 100 oder 21,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die meisten Stellen waren im Gesundheits- und Sozialwesen (1 330), in der Zeitarbeit (1 160), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 100), im Verarbeitenden Gewerbe (890) sowie im Handel (840) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Oktober 2024 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 394 300 Beschäftigten 0,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,3 Pro-zent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saar-land vor allem das Gesundheitswesen (plus 500 auf 36 600), die öffentliche Verwal-tung (plus 800 auf 27 400), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 1 000 auf 26 900) sowie der Bereich Verkehr und Lagerei (plus 500 auf 17 500).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 3 200 auf 86 200) und bei der Zeitarbeit (minus 1 200 auf 7 200) erkennbar.

Kurzarbeit

Im Dezember reichten 40 Unternehmen Anzeigen über Kurzarbeit ein. Die Anzeigen bezogen sich auf 700 Beschäftigte.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im September 80 Betriebe für 2 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

Rückblick auf das Jahr 2024

„Im Jahr 2024 zeigte sich eine Eintrübung am saarländischen Arbeitsmarkt. Die Ar-beitslosigkeit ist gestiegen und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ging deutlich gegenüber dem Vorjahr zurück. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erwartet im Jahr 2025 einen Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäfti-gung im Saarland um 0,2 Prozent. Bei der Arbeitslosigkeit wird ein Anstieg um 2,2 Prozent prognostiziert“, berichtet Heidrun Schulz.

Die Entwicklung im Einzelnen:

Arbeitslosigkeit

Im Jahr 2024 wurden 37 200 arbeitslose Menschen gezählt, 1 600 oder 4,6 Prozent mehr als im Jahr 2023.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit erfolgte insbesondere im Bereich der Arbeitslosen-versicherung. Hier waren 11 700 Arbeitslose registriert. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 1 500 oder 14,2 Prozent mehr. Im Bereich der Grundsicherung waren 200 Personen mehr arbeitslos (plus 0,7 Prozent). Insgesamt waren im Bereich der Grundsicherung 25 500 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.

Bei den Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 1 400 oder 7,1 Prozent an. Im Jahres-durchschnitt waren im Jahr 2024 21 100 Männer arbeitslos. 16 100 arbeitslose Frauen wurden gezählt, 300 oder 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Jugendarbeitslosigkeit wuchs um 18,5 Prozent (plus 500) auf rund 3 000 Perso-nen.

Bei den älteren Arbeitslosen war ein Anstieg um 500 oder 3,8 Prozent zu verzeich-nen. Im Jahresdurchschnitt waren 13 200 Menschen über 50 Jahre arbeitslos.

13 900 Menschen mit einem ausländischen Pass waren im letzten Jahr arbeitslos gemeldet. Dies waren 600 oder 4,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Langzeitarbeitslosigkeit stieg um 500 Personen auf 13 200 an (plus 4,2 Prozent).

Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage der saarländischen Unternehmen ging im Jahr 2024 deut-lich zurück. Im Jahresdurchschnitt wurden 8 800 offene Stellen gezählt. Dies waren 2 100 oder 19,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit - Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland/ Nr. 001/ 2025