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Arbeitsmarktzahlen

Der saarländische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juni 2025

  • Arbeitslosigkeit ist minimal zurückgegangen
  • Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag unter dem Vorjah-reswert
  • 2.400 Ausbildungsstell

Im Juni wurden etwas weniger arbeitslose Menschen im Saarland gezählt. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften ist in den letzten Wochen angestiegen. Unverändert lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung unter dem Vorjahresniveau.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Juni 39.200 Frauen und Männer arbeitslos, 24 oder 0,1 Prozent weniger als im Mai dieses Jahres. Gegenüber dem Vorjahr waren 2.700 Menschen mehr arbeitslos (plus 7,3 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag unverändert bei 7,4 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,9 Prozent.

„Auch wenn die Zahl der arbeitslosen Menschen im Saarland leicht rückläufig ist, verzeichnen wir die höchste Arbeitslosigkeit in einem Juni-Monat seit Jahren. Zuletzt wurden im Corona-Jahr 2020 mehr Arbeitslose gezählt“, sagt Walter Hüther, Geschäftsführer Interner Service der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Juni bei 49.700 Personen. Das waren 200 oder 0,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Seit Jahresbeginn haben sich 14.600 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 900 Personen oder 6,3 Prozent mehr.

12.100 Personen konnten seit Jahresbeginn die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 300 oder 11,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

In den letzten vier Wochen meldeten Unternehmen 1.900 neue Arbeitsstellen, 300 Stellen mehr als einen Monat zuvor (plus 21,8 Prozent). Insgesamt waren im Juni 8.000 offene Arbeitsstellen registriert, 400 Stellen oder 4,5 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Gegenüber Juni 2024 wurden 1.000 Stellen weniger gezählt (minus 10,9 Prozent). Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1.520), im Gesundheits- und Sozialwesen (1.190), im Verarbeitenden Gewerbe (1.110), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (920) sowie im Handel (840) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im April 2025 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 388.100 Beschäftigten 1,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 900 auf 27.500), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 1.100 auf 27.100), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 300 auf 15.700) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 600 auf 12.400).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 5.500 auf 83.000), bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (minus 700 auf 17.900) sowie bei der Zeitarbeit (minus 700 auf 6.500) erkennbar.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Im Juni reichten 30 Unternehmen Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ein. Die Anzeigen bezogen sich auf 1 200 Beschäftigte.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im März 2025 100 Betriebe für 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit umgesetzt.

Der saarländische Ausbildungsmarkt im Juni

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 haben 4.300 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 100 oder 2,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 5.400 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, 100 oder 1,6 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.

Derzeit sind noch 1.700 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 2.400 offene Ausbildungsplätze sind registriert.

„Die Sommerferien stehen vor der Tür, doch einige Schulabgängerinnen und Schulabgänger können die freie Zeit nicht richtig genießen, weil sie noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Ausbildungsangebote gibt es noch genügend. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagentur helfen gerne weiter. Es ist auch jetzt noch möglich, einen potenziellen Ausbildungsbetrieb in einem Praktikum in den Ferien von den eigenen Stärken zu überzeugen“, betont Walter Hüther.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, Pressemitteilung Nr. 032/ 2025