Arbeitsmarktzahlen
Der saarländische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April 2025
- Etwas weniger arbeitslose Menschen im Saarland
- Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag unter dem Vorjahreswert
- Viele offene Ausbildungsstellen warten noch auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber
Im April ist die Arbeitslosigkeit im Saarland leicht gesunken. Die Kräftenachfrage der Unternehmen ist im Vergleich zum Vormonat rückläufig und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag unter dem Vorjahreswert.
Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im April 39.600 Frauen und Männer arbeitslos, 100 oder 0,3 Prozent weniger als im März dieses Jahres. Gegenüber April 2024 wurden 3.000 arbeitslose Menschen mehr gezählt (plus 8,1 Prozent).
Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag bei 7,4 Prozent. Im März 2025 betrug sie 7,5 Prozent und vor einem Jahr 7,0 Prozent.
„Die schwache Konjunktur und Strukturveränderungen prägen den saarländischen Arbeitsmarkt. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung rechnet in seiner aktuellen Frühjahrsprognose mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Saarland um 5,4 Prozent auf 39.200 Personen im Jahresdurchschnitt. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird laut dieser Prognose um 0,9 Prozent auf 388 100 Beschäftigte sinken“
, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im April bei 50.700 Personen. Das waren 1.000 oder 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bewegungen am Arbeitsmarkt
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
Seit Jahresbeginn haben sich 10.l400 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 600 Personen oder 6,4 Prozent mehr.
8.200 Personen konnten seit Jahresbeginn die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 800 oder 10,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
In den letzten vier Wochen meldeten Unternehmen 1.800 neue Arbeitsstellen, 500 Stellen weniger als im März (minus 23,0 Prozent). Insgesamt waren im April 8.500 offene Arbeitsstellen registriert, 50 Stellen oder 0,6 Prozent weniger als im Monat zuvor. Gegenüber April 2024 wurden 500 Stellen weniger gezählt (minus 5,2 Prozent). Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1.680), im Gesundheits- und Sozialwesen (1.330), im Verarbeitenden Gewerbe (1.110), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (840) sowie im Handel (810) gemeldet.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Februar 2025 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 388.000 Beschäftigten 1,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 900 auf 27.300), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 1.200 auf 27.100), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 300 auf 15.600) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 600 auf 12.500).
Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 5.300 auf 83.500) und bei der Zeitarbeit (minus 1.000 auf 6.400) erkennbar.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Im April reichten 20 Unternehmen Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ein. Die Anzeigen bezogen sich auf 250 Beschäftigte. Im März waren es 50 Anzeigen für 2.000 Beschäftigte.
Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Januar 2025 90 Betriebe für 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit umgesetzt.
Der saarländische Ausbildungsmarkt im April
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 haben 3.700 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 70 oder 1,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 5.100 Ausbildungsstellen wurden bislang gemeldet, 60 oder 1,2 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.
Derzeit sind noch 2.000 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 3.000 offene Ausbildungsplätze sind registriert.
„Diese Zahlen verdeutlichen die Situation am Ausbildungsmarkt. Den vielen offenen Ausbildungsstellen stehen viel zu wenig interessierte Jugendliche gegenüber. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen 68 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber“
, so Heidrun Schulz. „Unsere Aufgabe ist es, die jungen Frauen und Männer bei der Berufswahl zu unterstützen und individuelle Lösungswege aufzuzeigen. Ich ermutige die Jugendlichen Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und -beratern aufzunehmen.“
Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.
Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit - Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland Nr. 023/ 2025