Saarland beteiligt sich mit überregionalem Netzwerk und großer Unterstützung am Bundeswettbewerb „Startup-Factories“
Die saarländische Transfer und Startup Szene blickt mit großer Spannung nach Berlin.
In wenigen Wochen wird die Entscheidung fallen, ob der Antrag der Region „Southwest X“ mit Akteuren aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz sowie Frankreich und Luxemburg erfolgreich sein und als Startup Factory in Deutschland ausgewählt wird: Die entsprechende Gesellschaft „The Bridge Innovators GmbH“ mit Sitz an der Saar-Uni hat rund 12,5 Mio. Euro von privaten Partnern, Unterstützern und Unternehmen einwerben können und steht im Finale des Leuchtturmwettbewerbs „Startup-Factories“ des Bundeswirtschaftsministeriums.
Der EXIST Leuchtturmwettbewerb Startup Factories ist ein zentrales Element der Start-up Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums und soll ab 2025 insgesamt mindestens sieben Exzellenzprojekte mit Mitteln in Höhe von jeweils 10 Mio. Euro für eine Laufzeit von fünf Jahren fördern. Zu den Voraussetzungen einer erfolgreichen Antragstellung gehört ein als privat klassifiziertes Engagement in gleicher Höhe. Dieses ambitionierte Ziel konnte nicht nur erreicht, sondern übertroffen werden. Initiator ist ein Konsortium unter der Federführung der Universität des Saarlandes. Beteiligt sind neben zahlreichen Unterstützern aus der Wirtschaft, wesentliche Forschungseinrichtungen im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Zudem wirken ausgewählte Hochschulpartner aus Frankreich und Luxemburg mit. Auch die IHK Saarland und Koblenz sowie weitere Unterstützer sind eingebunden. Ende April 2025 wurde der Antrag von „The Bridge“ nun eingereicht. Er steht im Wettbewerb mit 14 anderen Projekten aus ganz Deutschland.
Bereits 2024 hat das saarländische Wirtschaftsministerium das Projekt Saar-Inkubator mit einer Summe von 10 Mio. Euro aus dem Transformationsfonds gefördert. Dieses Engagement wird zukünftig ebenfalls eng in die Startup Factory eingebunden und stellt einen wichtigen Baustein für die Antragstellung dar.
Mit dieser wichtigen Antragsinitiative, welche die Stärkung des Transfers aus der Forschung in die Wirtschaft zum Ziel hat, wird ein weiterer Baustein der Innovationsstrategie umgesetzt. Unser gemeinsames Ziel ist es, durch Transfer neue Ausgründungen mit innovativen Geschäftsideen zu ermöglichen und nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen. Im vergangenen Jahr haben wir mit dem Projekt „Saar-Inkubator“ eine Basis geschaffen. Neben der Begleitung junger Inkubationsteams heben wir das enorme Potenzial unserer exzellenten Forschung für den Strukturwandel im Saarland.
Wirtschafts- und Innovationsminister Jürgen Barke
Ralf Zastrau, Direktor Entrepreneurship der Universität des Saarlandes und Geschäftsführer von The Bridge: „Gemeinsam mit großer Unterstützung aus der Wirtschaft, von führenden Hochschulen und Instituten sowie der Politik haben wir mit dem Antrag ein einzigartiges Konzept geschaffen. Dieses geht weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus und unterstützt die Transformation einer ganzen Region. Der Wettbewerb ist hart und wir hoffen, dass insbesondere der unternehmerische Ansatz, unsere internationale Ausrichtung sowie besondere Technologiekompetenz Zünglein an der Waage sind, um uns gegenüber anderen beeindruckenden Ideen zu behaupten.“
Alle Finalteilnehmer hatten die Vorgabe, ein detailliertes Konzept und eine entsprechende Organisation für ein hochschulübergreifendes, leistungsfähiges Start-up-Ökosystem mit starker Einbindung in überregionale und nationale Wertschöpfungsketten sowie der Wirtschaft vorzustellen. Seit Juli 2024 wurden diese 15 Finalisten in einer neunmonatigen Konzeptphase gefördert. Für eine erfolgreiche Antragstellung war die Einwerbung von zusätzlichem Kapital in Höhe von idealerweise 10 Mio. Euro wichtig.
Auch in diesem Zusammenhang stützt sich The Bridge auf die Kooperation mit mehr als 25 Partnern, welche das Geschäftsmodell als Auftraggeber, Spender und Gesellschafter finanziell unterstützen. Neben dem großen Engagement privatwirtschaftlicher Geldgeber, zu denen auch die RAG-Stiftung gehört, beteiligen sich überregional renommierte Forschungs- und Hochschuleinrichtungen wie beispielsweise die RPTU Kaiserslautern, das DFKI, die WHU Otto Beisheim School of Management (Vallendar bei Koblenz), die htw saar, der Umweltcampus Birkenfeld und das Collège des Ingenieurs (München und Paris).
“Wer künftig tragfähige Brücken für Gründungsteams auf ihrem Weg in die Zukunft im Saarland bauen will, der kommt zu „The Bridge“. Zahlreiche Partner haben sich bereits bereit erklärt, Unterstützung zu leisten, weil das Konzept von The Bridge überzeugt. Uns als RAG-Stiftung verschafft die Investition in das Projekt perspektivisch die Möglichkeit, aus dem künftigen Startup-Pool renditebringende Investmentopportunitäten für unsere Kapitalanlage zu generieren“, so Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung.
Die Entscheidung über die Auswahl der Startup-Factories und damit die Förderzusage soll in den kommenden Wochen, möglicherweise noch im Juni dieses Jahres, fallen.
Hintergründe
The Bridge Incubator GmbH
Im Zuge der Neuausrichtung und der Steigerung der Inkubationsaktivitäten wurde im Jahr 2024 die The Bridge Incubator GmbH, eine Gesellschaft der IT Inkubator GmbH (Triathlon, Max-Plack Innovation GmbH), fitt und DFKI geschaffen. Alle Institutionen wollen über diese Partnerschaft ihre Aktivitäten in der aktiven Startup-Entwicklung im Saarland bündeln. Das saarländische Wirtschaftsministerium fördert dabei das Projekt Saar-Inkubator mit über 10 Mio. Euro aus dem Transformationsfonds. Mit dem Projekt sollen die Transfer- und Gründungsdynamik im Saarland weiter gesteigert und innovative Ideen und Forschungsergebnisse gezielt unternehmerisch verwertet werden.
„EXIST-Startup Factories“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Leuchtturmwettbewerb „Exist Startup Factories“ ist eine Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums mit Ziel, die Gründung von innovativen Start-ups in Deutschland zu fördern. Der Wettbewerb richtet sich an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die potenzielle Gründungen in Form von Start-ups unterstützen möchten. Hauptziel des Wettbewerbs ist, ein nachhaltiges und dynamisches Ökosystem für Gründungen zu schaffen, das innovative Ideen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umsetzt. Durch die Förderung von Start-up-Fabriken sollen nicht nur neue Unternehmen entstehen, sondern die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, intensiviert werden. Entsprechend zielt die Schaffung dieser Fabriken darauf ab, das Innovationspotenzial der Hochschulen besser zu nutzen und den Technologietransfer zu fördern. Antragsberechtigt sind Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Auswahl der geförderten Projekte erfolgt durch ein mehrstufiges Verfahren, bei dem innovative Ansätze, Konzeptqualität und das Potenzial zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bewertet werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle und deren Beitrag zu gesellschaftlichen Herausforderungen.
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