| Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz | ÖPNV

Nutzen-Kosten-Untersuchung

Ergebnis der NKU

Die gesamtwirtschaftliche Berechnung gemäß Standardisierter Bewertung (Version 2016+) ergibt für die Reaktivierungsmaßnahme der Bliestalbahn ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 0,45. Demzufolge handelt es sich hierbei um keine förderfähige Reaktivierungsmaßnahme.

Die Bearbeitungsschritte zur Ermittlung des NKI werden in den Kapiteln 6.5.2 bis 6.5.5 erläutert.

Verkehrsnachfrage in der Analyse

Die für die Analyse resultierende werktägliche ÖV-Verkehrsbelastung ist in Abbildung 154 dargestellt.

Verkehrsnachfrage im Ohnefall

Verkehrsnachfrage

Nach Umsetzung der Ohnefall-Maßnahmen (vgl. Kapitel 2.2.1) werden nach der Methodik der Standardisierten Bewertung die Nachfragewirkungen ermittelt und im Verkehrsmodell umgelegt.

Die für den Ohnefall resultierende werktägliche ÖV-Verkehrsbelastung ist in Abbildung 155 dargestellt.

Im Vergleich zur Analyse (Bestand) ergibt sich folgende Differenzbelastungen (vgl. Abbildung 156).

Dimensionierungsprüfung

Die Dimensionierungsprüfung dient der Bemessung des Verkehrsangebotes bezogen auf die Verkehrsnachfrage in der werktäglichen Spitzenstunde. Im ersten Schritt werden die maßgeblichen Querschnitte definiert, die durch die Reaktivierungsmaßnahme beeinflusst werden. Anschließend werden für diese Querschnitte die werktäglichen Belastungen für den Ohnefall eingetragen. Die werktägliche Querschnittsbelastung im ÖPNV wurde aus dem Verkehrsmodell übernommen. Zusammen mit den festgelegten Spitzenstundenanteilen ergeben sich für die einzelnen Querschnitte Spitzenstundenbelastungen in Lastrichtung im Ohnefall.

Querschnittwerktägliche Querschnittsbelastung ÖPNV
[Personenfahrten/Werktag]
Spitzenstundenanteil
[%]
Spitzenstundenbelastung in Lastrichtung
[Personenfahrten/Stunde und Richtung]
Niedaltdorf - Dillingen (Saar)74425,093
Dillingen (Saar) - Saarwellingen/Nalbach40425,051
Saarwellingen/Nalbach - Körprich42625,053
Primsweiler - Schmelz (Brücke)55925,070
Schmelz (Brücke) - Limbach Abzw. Bahnhof10825,014
Saarlouis Hbf - Saarwellingen/Nalbach64425,081
Lebach-Jabach - Lebach49325,062

Verkehrsnachfrage im Mitfall

Verkehrsnachfrage

Nach Umsetzung der Mitfall-Maßnahmen (vgl. Kapitel 6.2) werden nach der Methodik der Standardisierten Bewertung die Nachfragewirkungen ermittelt und im Verkehrsmodell umgelegt.

Die für den Mitfall resultierende werktägliche ÖV-Verkehrsbelastung ist in Abbildung 157 dargestellt.

Im Vergleich zum Ohnefall ergibt sich folgende Differenzbelastungen (vgl. Abbildung 158).

Durch die Maßnahmen im Mitfall verändern sich u.a. die Reisezeiten für Relationen im und in den Korridor. Folgend sind anhand von einzelnen Relationen Vergleiche der Reisezeiten aus dem Modell im Mitfall und Ohnefall dargestellt. Die Reisezeiten bilden Mittelwerte für Verbindungen zwischen den beschriebenen Relationen und beschreiben die Zeit der Beförderung (Haltestelle – Haltestelle inkl. Umsteigezeiten).

RelationReisezeit OhneFallReisezeit MitFall

Reisezeitdifferenz MitFall-OhneFall

Schwarzenbach – St. Ingbert25 min21 min-4 min

Dimensionierungsprüfung

Die Bemessung des Verkehrsangebotes bezogen auf die Verkehrsnachfrage in der werktäglichen Spitzenstunde im Mitfall wurde analog zum Ohnefall durchgeführt. Dabei wurde die werktägliche Querschnittsbelastung für die im Mitfall definierten maßgeblichen Bemessungsquerschnitte eingetragen.

Die werktägliche Querschnittsbelastung im ÖPNV wurde aus dem Verkehrsmodell übernommen. Zusammen mit den festgelegten Spitzenstundenanteilen ergeben sich für die einzelnen Querschnitte Platzausnutzungsgrade, welche die Obergrenze von 65 % der Richtwerte für die Auslastung nicht überschreiten.

Querschnittwerktägliche Querschnittsbelastung ÖPNV
[Personenfahrten/Werktag]
Spitzenstundenanteil
[%]
Spitzenstundenbelastung in Lastrichtung
[Personenfahrten/Stunde und Richtung]
Niedaltdorf - Dillingen (Saar)1.22225,0153
Dillingen (Saar) - Saarwellingen/Nalbach1.16525,0146
Saarwellingen/Nalbach - Körprich1.45725,0182
Primsweiler - Schmelz (Brücke)87325,0109
Schmelz (Brücke) - Limbach (Saarlouis)47925,060
Saarlouis Hbf - Saarwellingen/Nalbach1.20025,0150
Lebach-Jabach - Lebach3.29425,0412

Gesamtwirtschaftliche Bewertung

Die obligatorischen Teilindikatoren, welche zur Berechnung der Nutzen-Kosten-Indikatoren benötigt werden, sind in den Kapiteln 6.5.5.1 bis 6.5.5.7 detailliert aufgeführt. Diese leiten sich nach der Standardisierten Bewertung 2016+ ab.

Im Verfahren können zusätzlich mehrere fakultative Teilindikatoren angewandt werden. Bei diesen Indikatoren werden die Wirkungen in den ursprünglichen Bezugsgrößen oder in Nutzwertpunkten bestimmt und anschließend monetarisiert (siehe Kapitel 6.5.5.8). Das Ergebnis der Untersuchung kann durch diese Indikatoren verbessert werden. Da die Ermittlung dieser Werte mit zusätzlichen Aufwänden einhergehen, sollte vor der Anwendung genau geprüft werden, ob eine Ermittlung im Rahmen der jeweiligen Untersuchung Sinn ergibt.

Saldo Fahrgastnutzen

Widerstands- und Verkehrsnachfragematrizen bilden die Basis für die Änderung des Fahrgastnutzes zwischen Mit- und Ohnefall. Maßgebende Fahrten sind dabei Fahrten, die im Ohnefall sowie im Mitfall mit dem ÖPNV durchgeführt werden. Der Mehr- bzw. Minderverkehr geht jeweils zur Hälfte in die maßgebenden Fahrten ein. Dieser Ansatz basiert gemäß Verfahrensanleitung auf der international üblichen Regel „rule of half“, welche einer linearen Approximation der ökonomischen Konsumentenrente der Fahrgäste entspricht.

Die Reaktivierungsmaßnahme sorgt für eine deutliche Reduzierung der Widerstandsdifferenz maßgebender ÖPNV-Fahrten. Insgesamt sinkt der Widerstand im Vergleich zum Ohnefall um etwa 80.000 Stunden pro Jahr. Dieser Wert wird in Formblatt 20 der Standardisierten Bewertung mit einem Nutzen von 6,60 €/Stunde bewertet. Entsprechend ergibt sich eine monetäre Bewertung von rund 500.000 € pro Jahr.

Klasse der Einzelwiderstandsdifferenz ÖPNV

Widerstandsdifferenz maßgebender ÖPNV-Fahrten

Erwachsene

Widerstandsdifferenz maßgebender ÖPNV-Fahrten

Schüler

Widerstandsdifferenz maßgebender ÖPNV-Fahrten

Gesamt

[Minuten][Stunden/Werktag][Stunden/Werktag]

[1.000 Stunden/Jahr]

Summe-237-25-77
≥ 2030
10 bis < 2073
5 bis < 1010-
2 bis < 5183
0 bis < 2223
0 bis > -2-30-5
-2 bis > -5-71-9
-5 bis > -10-101-14
-10 bis > -20-73-6
≤ -20-21-0

Saldo ÖPNV-Fahrgeld

Durch die Maßnahme erzeugter Mehrverkehr generiert zusätzliche Fahrgasterlöse und stellt somit einen zusätzlichen Nutzen dar. Dieser Nutzen wird durch die Beförderungsleistungsänderung durch Mehrverkehr bzw. Minderverkehr im ÖPNV ermittelt.

Insgesamt erhöht sich die Beförderungsleistung aufgrund von Mehrverkehr um ca. 2,1 Mio. Personenkilometer pro Jahr. In Formblatt 20 wird dieser Wert mit einem kilometerabhängigen ÖV-Fahrgeld von 0,13 €/Pkm bewertet. Entsprechend ergibt sich eine monetäre Bewertung von ca. 275.000 € pro Jahr. Der Saldo ÖPNV-Fahrgeld fällt durch den hohen Wert an Mehrverkehr entsprechend groß aus.

Summe

Beförderungsleistungsänderung aufgrund Mehr-/Minderverkehr ÖPNV

Erwachsene

Beförderungsleistungsänderung aufgrund Mehr-/Minderverkehr ÖPNV

Erwachsene

[Minuten][Pkm/Werktag][1.000 Pkm/Jahr]
Summe7.0762.123
≥ 20-12
10 bis < 20-150
5 bis < 10-243
2 bis < 5-241
0 bis < 2-384
0 bis > -2811
-2 bis > -51.481
-5 bis > -102.252
-10 bis > -202.723
≤ -20839

Umweltfolgen MIV

Der Saldo der MIV-Verkehrsleistungen zwischen Mit- und Ohnefall gemessen in Personen-km pro Werktag definiert die Änderungen der Umweltfolgen. Die Umrechnung in eingesparte Pkw-Fahrleistungen erfolgt unter Ansatz eines Pkw-Besetzungsgrades von 1,3.

Die Pkw-Fahrleistung sinkt im Mitfall um etwa 1,5 Mio. Pkw-km pro Jahr. Entsprechend deutlich fallen die Einsparungen von Treibhausgasen und Schadstoffen aus. Gemäß Standardisierter Bewertung werden pro Pkw-km 41 g CO2-Emissionen sowie 0,4 Cent an Schadstoffemissionskosten eingespart.

Da insgesamt weniger Energie verbraucht wird, sinkt auch der Primärenergieverbrauch.

FallEinheitSaldo MitFall-OhneFall
MIV-Verkehrsleistung[Personen-km/Werktag]-6.516
Pkw-Fahrleistung[1.000 Pkw-km /Jahr]-1.504
CO2-Emissionen MIV - Pkw-Betrieb[t/Jahr]-191
THG-Emissionen MIV - Pkw-Herstellung[t/Jahr]-62
Schadstoffemissionskosten MIV[T€/Jahr]-6
Primärenergieverbrauch MIV[GJ/Jahr]-2.707

Saldo der ÖPNV-Betriebskosten

Die Kostenermittlung basiert auf den hinterlegten Linienkonzepten und Fahrzeugdaten. Dabei sind alle Linien hinterlegt, welche zwischen Mit- und Ohnefall vorhabenbedingt eine Änderung erfahren. Für die Berechnung werden als Fahrzeugkonfiguration für die Schiene sowohl zwei Elektrotriebwagen als auch zwei Batterietriebwagen verwendet. Im Busbetrieb werden drei verschiedene batteriebetriebene Fahrzeugkonfigurationen unterschieden. Diese werden auf den zugehörigen Linien auf Basis des Fahrplans des Mit- und Ohnefalls angesetzt. Für den Betrieb der Fahrzeuge (Bahn & Bus) mit elektrischer Energiebereitstellung werden regenerative Energiequellen angesetzt.

Einen maßgeblichen Aspekt der Betriebskosten stellen die eingesetzten Fahrzeuge dar. In Tabelle 125 ist der geänderte Fahrzeugeinsatz im Falle der Reaktivierung der Primstalbahn zu sehen.

FahrzeugkonfigurationAnzahl Kurse MitFallAnzahl Kurse OhneFallSaldo MitFall-OhneFall
BEMU – FLIRT22+0
EMU – FLIRT2-+2
Standardbus (Batterie)78-1

Gemäß den Vorgaben der Standardisierten Bewertung ist bei Schienenfahrzeugen zusätzlich ein Anteil von 15 % Reserve angesetzt, bei Bussen beträgt der Reserve-Anteil 10 %. Ebenso wurde die erforderliche Bezugsgeschwindigkeit gemäß Verfahren mit einem Abschlag von 10% der Streckenhöchstgeschwindigkeit angesetzt.

Die Fahrzeugkosten steigen im Mitfall um ca. 520.000 € pro Jahr, da im Mitfall mehr Schienenfahrzeuge zusätzlich eingesetzt werden als Busse eingespart werden können. Mit etwa 4,5 Mio. € Anschaffungskosten (Preisstand 2016) sind die Schienenfahrzeuge deutlich teurer als Busse mit etwa 0,5 Mio. € pro Stück (Preisstand 2016). Der Kapitaldienst erhöht sich entsprechend um etwa ca. 370.000 € pro Jahr. Durch das im Mitfall verbesserte Angebot im Vergleich zum Ohnefall erhöhen sich die Energiekosten pro Jahr um ca. 120.000 € sowie die Personalkosten um rund 200.000 € pro Jahr.

Gemäß den Vorgaben der standardisierten Bewertung werden die Energiekosten mit Hilfe der Werte 0,14 € pro verbrauchter kWh berechnet. Bei den Personalkosten gibt das Verfahren die Kostensätze von 46,00 € pro Stunde im Schienenverkehr und 39,00 € pro Stunde im Busverkehr vor.

Die Betriebskosten des ÖPNV erhöhen sich somit insgesamt um knapp 850.000 € pro Jahr.

EinheitMitfallOhnefallSaldo MitFall-OhneFall
Fahrzeugkosten[T€/Jahr]2.6802.157523
Kapitaldienst Fahrzeuge[T€/Jahr]1.328955373
Unterhaltungskosten Fahrzeuge[T€/Jahr]1.3511.202150
zeitabhängige Unterhaltungskosten Fahrzeuge[T€/Jahr]33725186
laufleistungsabhängige Unterhaltungskosten Fahrzeuge[T€/Jahr]1.01495164
Energiekosten ÖPNV[T€/Jahr]886768118
Personalkosten ÖPNV[T€/Jahr]2.4472.245202
Summe Betriebskosten ÖPNV[T€/Jahr]6.0135.170843

Investitionen, Kapitaldienst und Unterhaltungskosten für die ortsfeste Infrastruktur

Die Investitionskosten wurden zum Preisstand des Jahres 2022 ermittelt. Der Aufzinsungsfaktor für die Kapitalbindung während der angesetzten Bauzeit von 3 Jahren ist auf 1,0171 gesetzt. Um die Investitionen auf den maßgeblichen Preisstand 2016 zu beziehen, werden entsprechende Indizes des Statistischen Bundesamts herangezogen. Es wird der Index aus Quartal 4 des Jahres 2022 als Grundlage verwendet. Für den Index der elektrischen Ausrüstungen dient der Wert aus Dezember 2022.

Die Investitionskosten für die ortsfeste Infrastruktur wurden nach dem aktuellen Stand (2022) der Baupreise der Herstellungskosten berechnet. Da die Kostenberechnung im Rahmen einer Machbarkeitsuntersuchung ermittelt wurden, sind gewisse Unsicherheiten vorhanden und es ist unter Umständen mit Kostensteigerungen zu rechnen.

Die Investitionskosten belaufen sich inkl. 10% Planungskosten im Mitfall auf ca. 11,4 Mio. € mit Preisstand 2016. Gemäß der Verfahrensanleitung ergeben sich ein Kapitaldienst von rund 350 T€ pro Jahr und Unterhaltungskosten von knapp über 90 T€ pro Jahr.

Im Ohnefall werden keine Investitionskosten angesetzt, da keine Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen sind.

InvestitionskostenPreisstand 2022Preisstand 2016
Summe Investitionen inkl. 10% Planungskosten16,4 Mio.11,4 Mio.
Kapitaldienst0,35 Mio.
Unterhaltungskosten0,09 Mio.

Saldo der Unfallfolgen

Die Salden der Betriebsleistungen von Pkw, Bussen und Schienenfahrzeugen werden mit einer spezifischen Unfallkostenrate bewertet. Insgesamt zeigt sich eine leichte Verringerung der Unfallfolgekosten um ca. 80.000 € pro Jahr. Diese Verringerung ist auf eine im Mitfall geringere Betriebsleistung des MIV im Vergleich zum Ohnefall zurückzuführen.

UnfallfolgekostenSaldo Betriebsleistung
[1.000 Fahrzeug-km/Jahr]

Kostensatz gemäß Standardisierter Bewertung

[ct/Pkw-km] bzw. [ct/Fahrplan-km]

Saldo Unfallkosten
[T€/Jahr]
MIV-1.5048,5-128
SPNV19636,471
ÖPSV-Bus-11021,3-23
Summe-80

Saldo der Umweltfolgen

Die Umweltfolgen verschiedener Bereiche werden getrennt nach den Verkehrsmitteln MIV und ÖPNV ermittelt.

Für die Errichtung der Infrastruktur des schienengebundenen ÖPNV werden Emissionen freigesetzt. Diese Kosten werden berücksichtigt, es sei denn, es werden Bestandsanlagen ersetzt. Im Mitfall fallen jährliche Treibhausgasemissionen von rund 2 Tonnen pro Jahr für Kunstbauwerke an (vgl. Blatt 12-1). Für die Streckeninfrastruktur ohne maßgebende Kunstbauwerke fallen rund 44 Tonnen Treibhausgasemissionen an (vgl. Blatt 12-2). Gemeinsam mit den Emissionen zum Betrieb und der Fahrzeugherstellung ergibt sich eine Summe von 82 Tonnen zusätzlicher CO2-Emission pro Jahr.

Durch die Reaktivierungsmaßnahme sinken die CO2-Emission des MIV pro Jahr dahingegen um ca. 250 Tonnen. Demnach ergibt sich eine CO2-Reduktion der Gesamtmaßnahme von ca. 180 Tonnen pro Jahr. Gemäß Verfahren wird mit einem CO2-Kostensatz von 670 €/t CO2 gerechnet.

VerkehrsmittelEinheitMIVÖPNVSumme
Saldo CO2-Emissionen Betrieb[t CO2/Jahr]-19118-173
Saldo CO2-Emissionen Fahrzeugherstellung[t CO2/Jahr]-629-52
Saldo CO2-Emissionen Infrastrukturherstellung[t CO2/Jahr]4646
Saldo CO2-Emissionen gesamt[t CO2/Jahr]-25373-179
Saldo Emissionskosten Schadstoffe[T€/Jahr]-60,4-5,6

Fakultative Teilindikatoren

Funktionsfähigkeit Verkehrssysteme / Flächenverbrauch

Das Vorhaben kann zur Stärkung der Funktionsfähigkeit der Verkehrssysteme (Entlastung der Straßenverkehrswege) und zu einer Senkung des verkehrlich bedingten Flächenverbrauchs beitragen. Verkehrsverlagerungen können z. B. zu Nachverdichtungen, Staureduktion oder der Umwidmung von Verkehrsflächen führen. Der ermittelte Nutzwert dieser Effekte ist abhängig von der räumlichen Lage der Straßeninfrastruktur und wird deshalb differenziert nach Raumtypen bewertet, die losgelöst von den durchgeführten Modellrechnungen zusätzlich in das Modell eingepflegt werden müssen. Die Raumtypen werden dabei nach der regionalstatistischen Raumtypologie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) „RegioStaR“ definiert.

Der Einfluss des Faktors auf das NKV ist recht hoch, da ein deutlicher Rückgang der MIV-Verkehrsleistung ermittelt wurde. Der Teilindikator führt zu ca. 3.000 Nutzwertpunkten. Jeder Punkt wird mit 15,50 € monetarisiert. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Nutzen von knapp 50.000 € pro Jahr.

Primärenergieverbrauch

Gemäß Standardisierter Bewertung wird der sparsame Umgang mit Energie als Nutzen betrachtet, da die Vermutung besteht, dass der Wert des sparsamen Umgangs mit Energie in den Energiepreisen nicht hinreichend abgebildet ist. Der Saldo der Primärenergie wird als nutzwertanalytischer Teilindikator bewertet. Für die hier untersuchte Reaktivierungsmaßnahme steigt der Primärenergieverbrauch um etwa 1.000 GJ. Daher kann an dieser Stelle kein positiver Nutzen generiert werden.

Daseinsvorsorge / raumordnerische Aspekte

Der Indikator betrachtet die Wirkungen der ÖPNV-Erreichbarkeit zentraler Orte. Eine Verbesserung der Erreichbarkeit im Mitfall gegenüber dem Ohnefall führt zu einem positiven Nutzen der Maßnahme. Der Teilindikator führt zu knapp 3.500 Nutzwertpunkten. Auch hier wird jeder Punkt mit 15,50 € monetarisiert. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Nutzen von rund 55.000 € pro Jahr.

Nutzen-Kosten-Indikatoren

Aus den verschiedenen ermittelten Teilindikatoren werden die NKI ermittelt. Indikatoren, welche nicht in Geldeinheiten vorliegen, werden monetarisiert. Die Summe der Einzelnutzen wird der Summe der Kosten des Vorhabens gegenübergestellt. Ein Vorhaben ist dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn das NKV größer oder gleich 1,0 ist. In Tabelle 130 sind alle Teilindikatoren zusammengefasst.

TeilindikatorDimension der originären MessgrößeWert der originären MessgrößeMonetäre Bewertung
[T€/Jahr]
Saldo Fahrgastnutzen ÖPNV[1.000 h/Jahr]-77509
Saldo ÖPNV-Fahrgeld

[1.000 Pkm/Jahr]

2.123276
Saldo der ÖPNV- Betriebskosten[T€/Jahr]843-843
Unterhaltungskosten für die ortsfeste Infrastruktur im Mitfall[T€/Jahr]94-94
Saldo der Unfallfolgekosten[T€/Jahr]-8080
Saldo der CO2-Emissionen[t CO2/Jahr]-179120
Saldo der Schadstoffemissionskosten[T€/Jahr]-66
Funktionsfähigkeit der Verkehrssysteme /Flächenverbrauch[1.000 Punkte]3,351
Daseinsvorsorge / raumordnerische Aspekte[1.000 Punkte]3,555
Summe monetäre bewerteter Einzelnutzen[T€/Jahr]161
Saldo Kapitaldienst für die ortsfeste Infrastruktur[T€/Jahr]354354
Nutzen-Kosten-Differenz[T€/Jahr]-193
Nutzen-Kosten-Verhältnis[-]0,45