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FAQ zur Ansiedlung
Wer ist SVOLT?
SVOLT ist ein globales Hightech-Unternehmen, das hochwertige Lithium-Ionen-Batterien und Batteriesysteme für Elektrofahrzeuge sowie Energiespeichersysteme entwickelt und produziert. Der Zulieferer für Elektromobilität mit Hauptsitz in Jintan District, Changzhou, Provinz Jiangsu in China, hat seit 2019 eine Europa-Zentrale in Frankfurt und ist seit Oktober 2019 auf der europaweiten Suche nach einem Produktionsstandort für den europäischen Markt. SVOLT legt viel Wert auf nachhaltige Liefer- und Produktionsketten und zukunftsfähige Technologie. SVOLT strebt an, im Jahr 2025 drei bis vier Milliarden Euro Umsatz zu machen.
Was plant SVOLT im Saarland?
Auf der Suche nach einem passenden Standort für seine europäische Produktion prüfte SVOLT 32 Standorte in ganz Europa in einem intensiven Auswahlprozess. Letztendlich fiel die Wahl auf das Saarland.
Das Großprojekt der Partner SVOLT, Strukturholding Saar (SHS) und Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes (MWAEV) gliedert sich in zwei Bauprojekte: Zum einen eine hochmoderne Zellfabrik, die auf der unbebauten Fläche „Linslerfeld“ bei Überherrn entstehen und in ihrer finalen Ausbaustufe eine Kapazität von 24 GWh erzielen soll. Das entspricht Batterien für 300.000 bis 500.000 E-Fahrzeuge pro Jahr. Außerdem planen die Projektpartner die Realisierung einer Modul- und Pack-Fabrik im früheren „Laminate Park“ in unmittelbarer Nähe der Ortschaft Heusweiler.
SVOLT wird sich im Saarland schwerpunktmäßig auf die Entwicklung und Herstellung von Subsystemen wie Batteriezellen und Module sowie deren Steuerungssysteme fokussieren. Zu den für die europäischen Kunden geplanten Lösungen gehören sowohl Batteriezellen und Module in verschiedenen Zellformaten und Kapazitäten als auch die Montage von Hochvoltspeicher-(Pack)-Lösungen.
SVOLT plant aus heutiger Sicht eine Gesamtinvestition von bis zu zwei Milliarden Euro und bis zu 2.000 Arbeitsplätze.
Was bringt SVOLT dem Saarland?
Das Hightechunternehmen SVOLT plant eine Investition von bis zu zwei Milliarden Euro im Saarland und will in der Endausbaustufe bis zu 2.000 Arbeitsplätze schaffen. Für das Saarland ist das auch ein Fuß in der Tür in der Boom-Branche Elektromobilität. Das lässt die berechtigte Hoffnung zu, dass sich auch Zulieferer im Bereich Elektromobilität hier ansiedeln und weitere Arbeitsplätze schaffen. Dazu profitieren die beteiligten Gemeinden durch die Gewerbesteuer auch finanziell.
Warum baut SVOLT nicht in Ensdorf?
Die SVOLT-Ansiedlung ist eine Mischung aus Revitalisierung eines Industriegeländes („Laminate Park“ Eiweiler) und einer bisherigen landwirtschaftlichen Nutzfläche bei Überherrn. Die Strukturholding hat die Fläche in Ensdorf untersucht. Aufgrund verkehrlicher Restriktionen und notwendiger ökologischer Maßnahmen stünden derzeit nur etwa 15 ha zur zeitnahen Erschließung zur Verfügung. Ein Kraftwerk und ein Umspannwerk verhindern derzeit eine ganzheitliche Flächennutzung. Allein der Rückbau des Kraftwerkes dauert Jahre, in denen sich das Zeitfenster für eine marktfähige Batteriezellfertigung in Deutschland vermutlich geschlossen hätte. Daher ist eine Ansiedlung von SVOLT auf dieser Fläche ausgeschlossen. Dennoch plant das Wirtschaftsministerium die Fläche zu revitalisieren und hat sie in den Masterplan Industrieflächen 2 aufgenommen.
Was bedeutet Wasserschutzgebiet, Stufe 3?
Das „Linslerfeld“ bei Überherrn befindet sich in einem Wasserschutzgebiet der Zone 3 („Weitere Schutzzone“). Das ist auch nicht unüblich und schließt eine Bebauung keineswegs aus. Etwa 30% der Fläche des Saarlandes sind Zone 3, auch die Unternehmen Bosch und Schaeffler liegen bspw. in einem solchen Gebiet. Aber die Bedingungen gemäß Schutzgebietsverordnung müssen beachtet und sämtliche Gefährdungen des Bodens ausgeschlossen werden.
Wird durch die Entnahme für SVOLT das Grundwasser gefährdet?
Nein. Gegenüber früheren Angaben hat das Unternehmen SVOLT mittlerweile auch den prognostizierten Wasserverbrauch deutlich nach unten korrigiert. Zu Beginn wurde der Wasserverbrauch analog zur chinesischen Produktion angegeben, der aber aufgrund u.a. der klimatischen Bedingungen deutlich höher ist. Auch zur Wasserversorgung wird im förmlichen Bauleitplanverfahren ein Gutachten erstellt und alle potenziellen Gefährdungen werden ausgeschlossen.
Welche Abstände zu Wohnbebauungen werden eingehalten?
Es gibt im einschlägigen Recht – vor allem das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) – keine expliziten pauschalen Mindestabstände in Metern. Es gibt aber Sachverhalte, die Abstandsbeschränkungen nach sich ziehen können, z.B. Lärmemissionen. All dies wird Gegenstand intensiver Prüfungen durch das Landesumweltamt (LUA) beim saarländischen Umweltministerium im förmlichen Bauleitplanverfahren. Nach etwaigen Vorgaben muss das Unternehmen sich dann planerisch richten. Auch werden Strukturholding und Wirtschaftsministerium die Interessen der Anwohner z.B. in Friedrichweiler so weit wie möglich berücksichtigen.
Warum sind z.Zt. noch viele Fragen nicht exakt zu beantworten?
Das Verfahren in Überherrn befindet sich in einem frühen Stadium. Während am Standort Heusweiler das Gelände für Baumaßnahmen vorbereitet wird, wurde im Gemeinderat Überherrn die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens beschlossen, das eine Vielzahl an Gutachten & Prüfungen vorsieht - etwa der Umweltbericht, der etwaige Eingriffe in Natur und Landschaft ermittelt und ggfls. Eingriffs-, Vermeidungs- sowie Ausgleichsregelungen trifft. Im zweistufigen Beteiligungsverfahren erhalten alle Bürger:innen die Möglichkeit zur umfassenden Information und Beteiligung. Alle in der Bauleitplanung erstellten Gutachten, Ergebnisse sowie Auflagen werden öffentlich zugänglich sein. Nach Einreichung einer Stellungnahme besteht ein rechtlicher Anspruch auf Prüfung und Bewertung. Die Gemeinde Überherrn wird frühzeitig über die Beteiligungsmöglichkeiten informieren.
Wann geht es los?
Die geplante Zellfabrik soll bis Mitte 2023 auf dem „Linslerfeld“ nahe Überherrn entstehen.
Die Modul- und Pack-Fabrik wird ab Anfang 2021 auf einem 30 km entfernten Gelände, dem früheren „Laminate Park“ bei Heusweiler, realisiert. Es handelt sich dabei um eine bereits bestehende, ehemalige Laminat-Fertigungsstätte, die für die Modul- und Pack-Fertigung von SVOLT einem Retrofit unterzogen wird. Der Produktionsstart soll Mitte 2022 erfolgen.
Wie steht SVOLT zu ökologischen und sozialen Standards?
Dazu das Unternehmen: SVOLT legt großen Wert auf Transparenz der Verfahren, Minimierung möglicher Belastungen und vor allem nachhaltige Produktionsprozesse sowie eine transparente Lieferkette bis hin zur Mine. So sind sowohl die Produktion als auch die Lieferkette nach internationalen Standards aufgesetzt und werden regelmäßig auditiert. SVOLT ist unter anderem das erste Unternehmen, dem es gelungen ist, eine Hochnickelzellchemie ohne Kobalt zu stabilisieren und zu industrieller Serienreife zu bringen. Auch beschäftigt SVOLT ein aktives Forschungs- und Entwicklungsteam, das an Festkörperbatterien arbeitet.
Darüber hinaus arbeitet SVOLT an nachhaltigen Konzepten und Lösungen für das Recycling von Batterien und Batteriesystemen. Ziel ist ein nachhaltiger, verantwortungsbewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die Gewährleistung eines geschlossenen Ressourcenkreislaufs.
Künftig werden etwa alle Produkte in der europäischen Fabrik mit 100 Prozent „grünem Strom“ produziert. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an der Weiterentwicklung seiner Produktionstechnologien und -prozesse, um den Ressourcen- und Materialverbrauch stetig zu senken. Für den Transport zwischen den beiden saarländischen Standorten wird SVOLT prüfen, einen elektrischen, CO2-neutralen Transport zu etablieren.
Zudem arbeitet SVOLT an Lösungen, um den CO2–Footprint der Produktion kontinuierlich zu verkleinern. Dies bezieht sich nicht nur auf die Produktion, sondern auf die gesamte Lieferkette. Besonderes Augenmerk liegt hier auf der sozialverträglichen Auftragsvergabe an Rohmateriallieferanten sowie der Auswahl von europäischen Partnern für den Bedarf der europäischen Fabriken.
Die beiden SVOLT Fabriken im Saarland werden weltweit zu den modernsten und fortschrittlichsten ihrer Art zählen. Arbeitsrechtliche Vorgaben wie Arbeitssicherheit und Mitarbeiterschutz haben bereits in der Planungsphase höchste Priorität. Es ist SVOLT wichtig, dass sich die Mitarbeitenden am Standort nicht nur wohlfühlen, sondern sich für die Arbeit bei SVOLT begeistern. Deshalb wird sich SVOLT auch an alle marktüblichen, national und regional spezifischen Standards halten. Da sich die Aufstellung von SVOLT Europe noch in einer frühen Phase befindet, sind genauere Regularien noch in der Ausarbeitung. Genaue Informationen werden – sobald verfügbar – transparent zur Verfügung gestellt.
Wie unterstützt die Politik SVOLT?
Das saarländische Wirtschaftsministerium und die SHS haben die Gespräche mit SVOLT hochrangig geführt und von Beginn an eng in der Landesregierung koordiniert.
Die SHS fungiert als Partner für die Planung und Realisierung des Vorhabens. Dieses besteht aus zwei Leistungsteilen: Dem Bau einer hochmodernen Zellfabrik als Greenfield-Projekt in Überherrn einerseits, sowie die Revitalisierung/Herrichtung einer ehemaligen Laminat-Fertigungsstätte in Heusweiler zur Modul- und Packfabrik als Brownfield-Entwicklung andererseits. Nach der Beauftragung durch SVOLT wird die SHS als Generalübernehmer das geplante Werk in Überherrn schlüsselfertig errichten und die Umsetzung der Retrofitting-Maßnahmen Heusweiler koordinieren.
Bundes- und Landesregierung haben sich außerdem bereit erklärt, die Ansiedlung von SVOLT als strukturpolitisches Projekt von landesweiter Bedeutung zu unterstützen.
Kann SVolt ab 2025 auf dem FORD-Gelände in Saarlouis produzieren?
Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch völlig unklar in welcher Form und welchem Umfang eine Produktion bei Ford nach 2025 weitergeführt wird. Somit gibt es keine gesicherte Planungsbasis für SVolt, die deutlich früher ihre Lieferverpflichtungen erfüllen müssen. Die vorhandenen Produktionshallen sind für eine Batterieproduktion kaum geeignet.