Betrieb
Für alle zu untersuchenden Strecken wird mindestens ein Betrieb im Stundentakt vorgesehen. Je nach zu erwartender Nachfrage, örtlichen Gegebenheiten oder Verknüpfungsmöglichkeiten zum Bestandsnetz kann auch eine Bedienung im 30/20/15-Minuten-Takt in Betracht gezogen werden. Als Betriebszeitraum wird mindestens 5-22 Uhr an Werktagen vorgesehen. Am Wochenende werden die Betriebszeiten leicht reduziert. Generell erfolgt eine Angleichung an die Betriebszeiten des Bestandsnetzes, um durchgehende Reiseketten auch in Tagesrandlage zu ermöglichen. Es wird angestrebt bestehende Linien auf die Reaktivierungsstrecken zu verlängern, um eine möglichst gute Integration der Reaktivierungsstrecken in das Bestandsnetz zu erzielen. Die Fahrpläne werden nach einer einheitlichen Symmetrieminute konstruiert, um nach dem Prinzip eines integralen Taktfahrplans an Knotenpunkten des Verkehrsnetzes optimale Umsteigebeziehungen in beide Fahrtrichtungen herstellen zu können.
Beschreibung Ohnefall
Der gemeinsame Ohnefall für alle zu untersuchenden Strecken orientierte sich zu Projektbeginn im Wesentlichen am Status Quo (Fahrplanjahr 2022/23) ergänzt um die neuen grenzüberschreitenden RE-Linien Straßburg – Saarbrücken und Saarbrücken – Metz. Im Laufe der Untersuchung wurde durch den Auftraggeber die Entscheidung getroffen, den Ohnefall anzupassen. Während das Regionalexpress-Netz unverändert übernommen wurde, wurde das bestehende Regionalbahn-Netz zu einem Netz mit S-Bahn-Charakter weiterentwickelt. Neue Grundlage bildet nun das Konzept aus der Betriebsprogrammstudie zu Einführung eines S-Bahn-Netzes im Saarland.
Wesentliche Änderung gegenüber dem Status Quo:
- RB70 Merzig – Kaiserslautern wird zur S12 und auf Saarlouis eingekürzt, RB71 Trier – Homburg wird zur S10 und neu gibt es die Linie S11 Merzig – Homburg
- Die Linien S10, S11 und S12 bilden einen 20‘-Takt zwischen Saarlouis und Homburg
- RB72 Lebach – Saarbrücken wird zur S18, RB74 Illingen – Homburg wird zur S17 und nach Lebach-Jabach rückverlängert, RB76 Homburg – Neunkirchen – Wemmetsweiler – Saarbrücken wird zur S16 und verkehrt ganztägig im Stundentakt
- Die Linien S16, S17 und S18 bilden zwischen Neunkirchen und Homburg einen 20‘-Takt
- Die Linien S17 und S18 bilden zwischen Gennweiler und Lebach einen 30‘-Takt mit Kreuzungen im bestehenden Kreuzungsbahnhof in Eppelborn
- Die Langläufer der RB73 Saarbrücken – Neubrücke werden zur S14, die Kurzläufer der RB73 Saarbrücken – St. Wendel werden zur S13 und bis Türkismühle verlängert (zur Inbetriebnahme des S-Bahn-Netzes voraussichtlich zunächst nur bis St. Wendel), neue Linie S15 Saarbrücken – Neunkirchen – Homburg
- Die Linien S13, S14 und S15 bilden zwischen Saarbrücken und Neunkirchen einen 20‘-Takt
- Die Regionalexpress-Linien RE1 und RE3 sowie die Regionalbahn-Linien RB68 und RB77 verkehren unverändert
Sowohl für den Ohnefall als auch für die Planfälle werden grundsätzlich folgende Mindesthaltezeiten unterstellt:
- Zwischenhalte S-Bahn Saarland, Regionalbahn oder Regionalexpress: 0,7 min
- Zwischenhalte Saarbahn: 0,5 min
- Zwischenhalte S-Bahn Saarland, Regionalbahn oder Regionalexpress an den Bahnhöfen Völklingen, Saarlouis, Dillingen, Homburg und Neunkirchen: 1,0 min
- Saarbrücken Hbf produktunabhängig 2,0 min
Neben dem gezeigten Bahnangebot wird für den Ohnefall der Busverkehr gemäß Fahrplanjahr 2023 unterstellt. Zur besseren Vergleichbarkeit von Ohnefall und Planfall werden bereits im Ohnefall die bestehenden Busfahrpläne möglichst stark systematisiert, das heißt heutige Taktabweichungen werden geglättet bzw. bestehende Taktlücken aufgefüllt. Buslinien, die überwiegend dem Schülerverkehr dienen, werden sowohl für den Ohnefall als auch für die einzelnen Planfälle unverändert aus dem Status Quo übernommen.