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Gegen das Vergessen! Bundesbildungsministerin Prien fordert Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten – Saarland setzt diese bereits um 

Das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes (MBK) begrüßt die aktuelle Forderung von Bildungsministerin Karin Prien nach einem verpflichtenden Besuch von KZ-Gedenkstätten für Schülerinnen und Schüler ausdrücklich. Das Saarland hat dies bereits 2024 beschlossen.

Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot: „Wir müssen jungen Menschen deutlich machen, wohin Hass, Ausgrenzung und menschenverachtendes Denken führen – nicht abstrakt, sondern erfahrbar, greifbar, an den Orten des Grauens selbst. Deshalb hat der Landtag des Saarland bereits 2024 entschieden, das jeder junge Mensch diese Erfahrung machen soll. Orte der Erinnerung, wie die Gedenkstätte Neue Bremm oder Konzentrationslager, wie zum Beispiel das KZ Natzweiler-Struthof im Elsass sind Zeugen ihrer Zeit. Jede Schülerin und jeder Schüler sollten einmal im Laufe seiner Schulzeit diese oder andere Orte besucht haben. Im Saarland ist das kein freiwilliges Angebot, sondern ein verpflichtender Teil der schulischen Bildung, weil Verantwortung nicht verhandelbar ist. Die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit ist nicht nur eine Bildungsaufgabe, sondern Grundpfeiler unserer politischen und gesellschaftlichen Verantwortung. In einer Zeit, in der antisemitische Hetze, rassistische Parolen und Angriffe auf unsere Demokratie wieder lauter werden, dürfen wir nicht schweigen. Ich begrüße daher die Forderung von Bundesbildungsministerin Karin Prien sehr.“

 

Der saarländische Landtag hat im Dezember 2024 beschlossen, dass alle Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit mindestens einmal eine Gedenkstätte oder ein Konzentrationslager wie z. B. das ehemalige KZ Natzweiler-Struthof oder die Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm besuchen sollen. Damit wird ein klares Zeichen für eine lebendige Erinnerungskultur und die Stärkung demokratischer Werte gesetzt. Das Saarland unterstützt die Erinnerungskultur durch enge Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Partnern, gezielte Förderprogramme, qualifizierte Lehrkräftefortbildungen – z. B. in Zusammenarbeit mit Yad Vashem und Givat Haviva – sowie durch Unterrichtsmaterialien zu Antisemitismus und demokratischer Bildung. Bereits vor dem Landtagsbeschluss haben viele Schulen diese Fahrten freiwillig und regelmäßig unternommen. Die Umsetzung der neuen Regelung erfolgt nun schrittweise und in enger Abstimmung mit den Schulen und Gedenkstätten.

 

Medienansprechpartner

Jannica Hümbert, Stellvertrende Pressesprecherin des Ministerium für Bildung und Kultur

Jannica Hümbert
Stellvertretende Pressesprecherin

Trierer Straße 33
66111 Saarbrücken