UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes: Ministerium für Bildung und Kultur stellt Ergebnisse der Expert:innen-Kommission vor
Die UNESCO-Generalkonferenz hat das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes (IKE) im Jahr 2003 verabschiedet. Deutschland, als einer von mittlerweile 180 Vertragsstaaten, ist dem Übereinkommen 2013 beigetreten. Das Ministerium für Bildung und Kultur (MBK) setzt das Übereinkommen nun im Saarland mit einem eigenen Landesverzeichnis um.
Ziel ist, das Bewusstsein für die Vielfalt des lebendigen immateriellen Kulturerbes zu fördern und stärker in der Bevölkerung zu verankern. Heute wurden die von einer vom MBK eingesetzten Expert:innen-Kommission ausgewählten immateriellen Kulturgüter vorgestellt, die in das saarländische Landesverzeichnis aufgenommen werden.
Kulturministerin Christine Streichert-Clivot: „Wir setzen das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes im Saarland um, weil wir das Bewusstsein für die kulturelle Vielfalt und den kulturellen Reichtum unseres Landes anerkennen und das Bewusstsein dafür stärker in der Bevölkerung verankern wollen. Die Einreichungen in diesem ersten Auswahlverfahren machen deutlich, wie groß die Vielfalt unseres Immateriellen Kulturerbes im Saarland ist. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Entscheidung der Kommission und ich bin sehr froh, über die öffentlich sichtbare Anerkennung, die den ausgewählten Kulturgütern mit der Aufnahme in unser saarländisches Landesverzeichnis zuteilwird. Allen, die dazu beigetragen haben, bin ich sehr dankbar.“
Inhaltlich müssen die Einreichungen für die Liste die Kriterien erfüllen, die das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes von 2003 festlegt. Dazu gehören unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit sowie die kreative Weitergabe und Weiterentwicklung der Kulturform durch die Trägergemeinschaften.
Die siebenköpfige unabhängige Expert:innen-Kommission hat die Bewerbungen für die Aufnahme in das saarländische IKE-Landesverzeichnis in den letzten Wochen gesichtet und inhaltlich geprüft. In dem Gremium arbeiteten Vertreter:innen der folgenden Institutionen:
- Kommission für Saarländische Landesgeschichte e.V., Dr. Christel Bernard
- Koordinierungsstelle für Historisch orientierte Kulturwissenschaften der Universität des Saarlandes, Dr. Ines Heisig
- Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass, Prof. Dr. Sikander Singh
- Verband Saarländischer Amateurtheater, Bettina Mick
- Historischer Verein für die Saargegend e.V., Frank Becker
- Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine des Saarlandes e.V., Bernd Mathieu
- Handwerkskammer des Saarlandes, Bernd Reis
Die Expert:innen-Kommission hat entschieden, dass folgende immateriellen Kulturgüter in das neue IKE-Landesverzeichnis aufgenommen werden sollen:
- Die Gehöferschaft Wadrill - traditionelle Waldgenossenschaft (Bewerbung der Geschichtswerkstatt Wadrilltal e.V.),
- das Nikolauspostamt - Weihnachtspostfiliale St. Nikolaus (Bewerbung des Festausschusses St. Nikolaus e.V.),
- das Steigerlied (Bewerbung des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten und Knappenvereine des Saarlandes e.V.),
- das Festival PERSPECTIVES - deutsch-französisches, grenzüberschreitendes Festival der Bühnenkunst (Bewerbung der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit),
- die Arbeitskammer des Saarlandes (Bewerbung der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V., Regionalgruppe Saarland),
- der Viez (Bewerbung der Stadt Merzig, Viezstraße e.V., Verband der Gartenbauvereine Rheinland-Pfalz/ Saarland e.V.) und
- das Mundarttheater / Mundartliches Volkstheater im Kontext des deutschsprachigen Amateurtheaters (Bewerbung des Bundes Deutscher Amateurtheater e.V.)
Weitere Informationen sind online verfügbar unter: ikelandesverzeichnis
Medienansprechpartner
Fabian Bosse
Referatsleiter M1 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Trierer Straße 33
66111 Saarbrücken