Gedenken zum 80. Jahrestag der Deportation pfälzischer, badischer und saarländischer Jüdinnen und Juden ins Internierungslager Gurs
Am 22. Oktober 1940 wurden bei der sogenannten „Wagner-Bürckel-Aktion“ der Nationalsozialisten insgesamt 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das französische Internierungslager Gurs deportiert. Zum 80. Jahrestag der Deportation findet am 22. Oktober 2020 um 17:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem Saarbrücker Schlossplatz statt.
Sie ist der Auftakt zu einem landesweiten Veranstaltungsprogramm der Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit auf Initiative von Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot, das am 8. April 2021 – dem israelischen Nationalfeiertag und Gedenktag für die Opfer der Shoa – in die Eröffnung der Ausstellung „Gurs 1940: Deportation und Ermordung der Jüdinnen und Juden aus Südwestdeutschland: eine Ausstellung im Plural“ mündet.
Gedenkveranstaltung auf dem Saarbrücker Schlossplatz
Zur Gedenkveranstaltung am 22. Oktober laden der Regionalverband Saarbrücken, die Volkshochschule Regionalverband Saarbrücken, das Historische Museum Saar und die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes mit Unterstützung des Saarländischen Staatstheaters ein. Dabei sprechen werden Bildungsstaatssekretär Jan Benedyczuk, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo und Ricarda Kunger, designierte Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar. Medienvertreter*innen sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen. Aufgrund der Corona-Pandemie wird um Anmeldung bis zum 21. Oktober unter lpb@lpm.uni-sb.de gebeten.
Führungen im Historischen Museum Saar
Das Historische Museum Saar bietet vor und nach der Gedenkveranstaltung kostenlose Führungen zum „Unsichtbaren Mahnmal“ und zur Dauerausstellung „Zehn statt tausend Jahre“ an. Sie finden jeweils um 15:00, 16:00, 18:00 und 19:00 Uhr statt. Anmeldungen zu den Führungen sind erforderlich und können während der Öffnungszeiten des Historischen Museums unter der Telefonnummer 0681 506-4506 entgegengenommen werden. Es gilt das Hygienekonzept des Museums.
Ausstellung „Gurs 1940: Deportation und Ermordung der Jüdinnen und Juden aus Südwestdeutschland: eine Ausstellung im Plural
Die Ausstellung „Gurs 1940: Deportation und Ermordung der Jüdinnen und Juden aus Südwestdeutschland: eine Ausstellung im Plural“ wird von der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannseekonferenz“ im Auftrag der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland im Rahmen ihrer am 9. September 2019 unterzeichneten Ländervereinbarung „Gedenken an die nach Frankreich deportierten Juden aus dem ehemaligen Baden und der ehemaligen Saarpfalz“ konzipiert. Die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes wird von dieser Ausstellung sechs Ausführungen anfertigen lassen und diese den fünf saarländischen Landkreisen und dem Regionalverband Saarbrücken zur langfristigen Verwendung kostenlos zur Verfügung stellen. Am Saarbrücker Schlossplatz findet am 8. April 2021 eine der sechs geplanten lokalen Ausstellungseröffnungen im Saarland statt.
Veranstaltungsprogramm vom 25. Oktober bis zum 26. November 2020
Sonntag, 25. Oktober
11:30 Uhr: Kostenlose einstündige Führung des Historischen Museums Saar zum „Unsichtbaren Mahnmal“ und durch die Dauerausstellung „Zehn statt tausend Jahre“
Anmeldungen zur Führung sind erforderlich und können während der Öffnungszeiten des Historischen Museums unter der Telefonnummer 0681 506-4506 entgegengenommen werden. Es gilt das Hygienekonzept des Museums.
14:00 bis 17:00 Uhr: „Orte jüdischen Wirkens in Saarbrücken vor 1935“ Stadtrundgang von und mit Marcel Wainstock, dem ehemaligen langjährigen Geschäftsführer der Synagogengemeinde Saar, Treffpunkt: Ecke Kaiser-/Futterstraße
Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 20 begrenzt. Eine Teilnahme ist nur nach Voranmeldung unter vhsinfo@rvsbr.de möglich (Kursnummer „1209F“). Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist verpflichtend, sofern der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann.
Donnerstag, 29. Oktober
18:00 Uhr: „Das Lager Gurs und die saarländischen Spanienkämpfer“ Vortrag von und mit Max Hewer, Historiker, Altes Rathaus, Schlossplatz, Raum 1.
Eine Teilnahme ist nur nach Voranmeldung unter vhsinfo@rvsbr.de möglich (Kursnummer „1209G“). Es gilt das Hygienekonzept der VHS.
Sonntag, 1. November
09:30 Uhr: Gottesdienst in der Ludwigskirche Saarbrücken „Wir sind lebend Begrabene. Viele sterben hier.“ – Das Lager Gurs als Vorhölle von Auschwitz. Gottesdienst zum Gedenken an die 80. Wiederkehr der Deportation saarländischer Jüdinnen und Juden nach Gurs.
Grußwort: Landtagspräsident Stephan Toscani, Predigt: Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann, Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit im Saarland, Musik: Ulrich Seibert (Orgel), CVJM-Posaunenchor Klarenthal
11:30 Uhr: Kostenlose einstündige Führung des Historischen Museums Saar zum „Unsichtbaren Mahnmal“ und durch die Dauerausstellung „Zehn statt tausend Jahre“
Anmeldungen zur Führung sind erforderlich und können während der Öffnungszeiten des Historischen Museums unter der Telefonnummer 0681 506-4506 entgegengenommen werden. Es gilt das Hygienekonzept des Museums.
Donnerstag, 26. November
18:00 Uhr: „Jüdische Einwanderung in die USA“ Vortrag von und mit Dr. Bruno von Lutz, Deutsch-Amerikanisches Institut, VHS-Zentrum, Schlossplatz, Saal 1 Obergeschoss
Voranmeldung notwendig. Anmeldung unter vhsinfo@rvsbr.de möglich (Kursnummer„1209I“). Es gilt das Hygienekonzept der VHS.
Medienansprechpartner
Fabian Bosse
Pressesprecher
Trierer Straße 33
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