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Das Erbe des Augenblicks

Vom 19. September bis 30. Oktober präsentiert das Saarländische Landesarchiv im ARTHOUSE-Saar in Neunkirchen saarländische Fotografien aus drei Jahrhunderten.

Das Erbe des Augenblicks

Das Saarländische Landesarchiv zeigt die erste Überblicksdarstellung zur saarländischen Fotografie in Geschichte und Gegenwart

Fotoausstellungen hat es im Saarland schon viele gegeben, eine solche freilich noch nie. Ab dem 19. September ist in der ehemaligen Herz-Jesu-Kirche (Arthouse Saar) in Neunkirchen eine Ausstellung zu sehen, die versucht, einen Überblick über die 180jährige Geschichte der Fotografie an der Saar zu geben. Auf über 1000 Quadratmetern werden die Werke von mehr als 40 professionellen Fotografen und Fotografinnen aus drei Jahrhunderten präsentiert, die eindrucksvoll dokumentieren, welch hohes Niveau die Fotografie hierzulande erreichen konnte. Nicht nur die „Subjektive Fotografie“ Otto Steinerts hat in den 1950er Jahren weit über die nationalen Grenzen hinaus für Furore gesorgt. Auch Experten für die Dokumentar-, Sport-, Landschafts- oder Architekturfotografie haben im Laufe der Zeit nationale und internationale Anerkennung in Form von renommierten Auszeichnungen erhalten.

Die Neunkircher Ausstellung ist nach den Genres der Fotografie in 14 Abteilungen gegliedert. Die Themen reichen von der Unikat- und frühen Fotografie des 19. Jahrhunderts bis zur Astrofotografie, von älterer und gegenwärtiger künstlerischer Fotografie bis zu Mode und Werbung. Insgesamt wurden knapp 400 ästhetisch und motivisch besonders anspruchsvolle Bilder ausgesucht, die in qualitätsvollen großformatigen Reproduktionen gezeigt werden. Die Ausstellung richtet sich damit ganz bewusst nicht an Experten, sondern an ein breites Publikum, das hier auf eine fotografische und historische Entdeckungsreise gehen kann. Auf vielen Aufnahmen wird nämlich nicht nur die Geschichte der Fotografie, sondern auch die Historie des Saarlands dokumentiert. Das Erbe von ungezählten Augenblicken, aus denen das fotografische Oeuvre des Landes hervorgegangen ist, verdient also weit über die medialen oder künstlerischen Aspekte hinaus besondere Beachtung.

Um die Neunkircher Fotoausstellung zu realisieren, wurden zehntausende von historischen und gegenwärtigen Fotografien gesichtet. Den größten Anteil daran hatte das Archiv des Veranstalters, des Saarländischen Landesarchivs, in dem 3,5-4 Millionen analoge und digitale Bilder zu finden sind. Daneben wurden die Bestände anderer Institutionen wie des Saarlandmuseums oder des Historischen Museums Saar sowie privater Nachlässe berücksichtigt. Vor allem wurden aber die Arbeiten vieler aktiver Fotografen des Landes in die Schau integriert, die für Medien, Verlage oder Agenturen im In- und Ausland mit großem Erfolg tätig sind. Mehr als ein Drittel der im Arthouse Saar präsentierten Aufnahmen entstammen der Gegenwart und ermöglichen damit einen Eindruck vom aktuellen state of the art der Fotografie im Saarland.

Eine besondere Wirkung kann die Neunkircher Fotoschau durch das außergewöhnliche Ambiente und die Raumstruktur des fast original erhaltenen Sakralbaus entfalten. Neben der Präsentation an „handelsüblichen“ Ausstellungswänden erlaubt die Architektur der Kirche die Konstruktion von Sichtachsen mit Großformaten, die einen panoramatischen Überblick über das fotografische Ensemble geben. Die mit eigenen Abteilungen bespielten beiden Emporen ermöglichen ebenfalls einige überraschende Durch- und Ausblicke. Die Kirche, die in der europäischen Tradition wie kein anderes Gebäude für die Ursprünge und die Entfaltung der Bildkultur steht, wird im Fall der Neunkircher Schau in einen modernen Musentempel verwandelt.

Ausstellung:      Das Erbe des Augenblicks. Saarländische Fotografien aus drei Jahrhunderten

Ort:                    Arthouse Saar (Herz-Jesu-Kirche), Kleiststraße 32, 66538 Neunkirchen

Eröffnung:         19. September 2022, 18:00 Uhr durch die Ministerpräsidentin des Saarlandes

Dauer:               19. September 2022 - 30. Oktober 2022

 

Öffnungsz.:        Di. u. Mi. 14-17 Uhr

                          Do. 14-18 Uhr

                           Fr. 10-14 Uhr

                           So 11-17 Uhr

Der Eintritt ist frei.