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Währungen im Laufe der Zeit

Vielfach gilt die Währung als sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit oder Identität einer Region. Das heutige Saarland bildet hierbei keine Ausnahme, allerdings erlebten seine Bewohnerinnen und Bewohner in den letzten einhundert Jahren mehr Währungs- und Zugehörigkeitswechsel als die meisten anderen Regionen in Europa.

Deutsche Mark

1959-2001

Als „Tag X“ geht der vorletzte und bis heute bekannteste Währungswechsel in die saarländische Geschichte ein. Mit diesem Tag endet eine 30-monatige Übergangszeit, die im Luxemburger Vertrag vorgesehen ist, um wirtschaftliche Probleme abzumildern, die für das Saarland aus dem Wechsel von der französischen zur bundesrepublikanischen Volkswirtschaft erwartet werden. Die Bundesbank bringt mit schwerbewachten LKWs 580.000.000 D-Mark ins Saarland, die an 500 Wechselstellen gegen die französischen Francs eingetauscht werden können. Der Wechselkurs ist auf 100 Francs: 0,8507 D-Mark festgelegt. Mit der Deutschen Mark kommen auch eine Vielzahl von deutschen Produkten der Konsumgüterindustrie ins Land, die von den Menschen ebenso begeistert begrüßt werden wie die neue Währung. Mit dem „Tag X“ endet auch der saarländische Sonderweg im 20. Jahrhundert.

Bildnachweis: Staatskanzlei

Saar-Mark

1947

Gemäß der Ordonnance Nr. 94 General Koenigs wird im Saargebiet die Saarmark eingeführt. Sie löst die bis zum Ende des Umtauschs am 20. Juni 1947 gültige Reichsmark im Wechselverhältnis von 1:1 ab. Haushaltsvorstände können für sich bis zu 300 Reichsmark, für jedes weitere Familienmitglied bis zu 100 Mark in bar eintauschen, Arbeitgeber erhalten 250 Mark pro Arbeitnehmer. Die Saarmark, die eigentlich nur als „Mark“notiert ist, ist von Anfang an als Übergangswährung vorgesehen. Sie soll während einer Übergangszeit von fünf Monaten das an der Saar im Umlauf befindliche mobile Kapital identifizieren, damit es als Maßgabe für die später vorgesehene Einführung einer neuen Währung dienen kann.

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Französische Franken

1920-1934

Die Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion zwischen Frankreich und dem seit Januar 1920 vom Deutschen Reich abgetrennten Saargebiet findet in einem Zeitraum von fünf Jahren in mehreren Etappen statt. Im Juli 1920 beginnt die Entlohnung der Bergarbeiter in Francs. Ab 1. Dezember werden auch Hüttenarbeiter in Francs bezahlt. Am 1. Oktober 1921 folgt die Entlohnung von kommunalen Mitarbeitern in Francs. Am 1. Juni 1923 endet der Währungsdualismus, der Franc ist nun die einzig gültige Währung. Die im Versailler Vertrag fixierte endgültige Eingliederung der Saar in den französischen Währungs- und Wirtschaftsverband ist am 10. Januar 1925 abgeschlossen.

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