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Inflationsrate in Saarland im Dezember 2024 über dem Jahresdurchschnitt

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Saarland erhöhten sich die Verbraucherpreise im Dezember 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent. Im November 2024 lag die Inflationsrate nach abschließenden Berechnungen bei 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex um 0,3 Prozent auf einen Wert von 119,8 Punkten (Basisjahr 2020 = 100).

Die Preisentwicklung im Energiesektor wirkt sich weiterhin signifikant auf die Haushaltsbudgets aus, da globale Faktoren zusätzliche Kostenbelastungen verursachen. Im Dezember 2024 stiegen die Preise für Haushaltsenergie im Vergleich zum Vorjahresmonat durchschnittlich um 5,2 Prozent und verblieben auf einem hohen Niveau. Insbesondere Gas (+12,8 Prozent) und Fernwärme (+46,6 Prozent) verzeichneten erhebliche Preissteigerungen. Die Strompreise erhöhten sich moderat um 2,7 Prozent, während die Preise für Heizöl um 8,7 Prozent und für Brennholz sowie Holzpellets um 16,4 Prozent zurückgingen. Die Kraftstoffpreise an saarländischen Tankstellen sanken im selben Zeitraum um 7,3 Prozent.

Ohne Berücksichtigung von Heizöl und Kraftstoffen stiegen die Verbraucherpreise im Dezember 2024 um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit stärker als der Verbraucherpreisindex insgesamt.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich um 2,6 Prozent gegenüber Dezember 2023, mit flächendeckenden Anstiegen in allen Produktgruppen. Besonders deutlich verteuerten sich Speisefette und Speiseöle (+17,6 Prozent). Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren stiegen um 1,5 Prozent.

Im Bereich Gastronomie stiegen die Kosten für Speisen und Getränke in Restaurants und Gaststätten um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Preise für Bekleidung und Schuhe erhöhten sich seit Dezember 2023 um 3,2 Prozent.

 

Methodische Hinweise für Dezember 2024

Die Ergebnisse für Dezember 2024 unterliegen Qualitätsbeeinträchtigungen. Zum Dezember 2024 wurde in der Verbraucherpreisstatistik turnusmäßig ein neuer Erhebungskatalog eingeführt. Dieser berücksichtigt insbesondere die neuen Klassifikationen SEA 2021 und ECOICOP Version 2 (COICOP 2018). Die klassifikationsbedingten Strukturänderungen sind erheblich und haben auch Auswirkungen auf die Dezember-Ergebnisse der Verbraucherpreisstatistik.

Hinweis:

Die Medieninfo enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).

Erläuterung:

Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 2,0 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1 000 Euro gekostet hat, heute 20 Euro oder 2,0 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.

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