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Leichter Anstieg der Inflationsrate im Juni

Die Teuerung in Deutschland bleibt auf hohem Niveau – das bestätigen die Inflationsdaten des Statistischen Landesamtes des Saarlandes für den Monat Juni.

So steigen die Verbraucherpreise im Juni 2023 um 6,0 Prozent im Vergleich zum Niveau des Vorjahresmonats. Im Mai hatte die Inflationsrate für das Saarland plus 5,8 Prozent betragen, der niedrigste Stand seit mehr als einem Jahr. Gegenüber dem Vormonat war ein Anstieg des Verbraucherpreisindexes um 0,2 Prozent auf einen Wert von 115,5 (Basisjahr 2020=100) zu verzeichnen.

Hohe Energiepreise haben im Juni 2023 weiterhin einen wesentlichen Einfluss auf die Preisentwicklung im Saarland. Haushaltsenergie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 13,2 Prozent. Im Juni 2023 mussten Verbraucherinnen und Verbraucher für Gas 13,1 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Fernwärme wurde kaum teurer (+1,1 Prozent). Die Preise für feste Brennstoffe wie beispielsweise Brennholz oder Holzpellets stiegen um 18,1 Prozent. Dagegen wurde Heizöl 36,1 Prozent günstiger. An den Tankstellen spürten Autofahrerinnen und Autofahrer ebenfalls Entlastungen; hier war ein Rückgang der Kraftstoffpreise gegenüber Juni 2022 um 10,7 Prozent zu verzeichnen. Ohne Berücksichtigung von Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate im Juni 2023 bei plus 6,9 Prozent gelegen.

Obwohl die Inflationsrate bei Nahrungsmitteln im Vergleich zum Vormonat etwas zurückgeht, bleiben sie die Preistreiber. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist die Teuerung eine Herausforderung: Sie zehrt an ihrer Kaufkraft. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Nahrungsmittel verteuerten sich den Angaben des Statistischen Landesamtes zufolge im Juni zum Vorjahresmonat um 12,0 Prozent. Vor allem Grundnahrungsmittel wie Zucker (+72,1 Prozent), Molkereiprodukte (+21,6 Prozent), Fisch (+16,6 Prozent) und Brot (+14,5 Prozent) wurden deutlich teurer. Lediglich die Preise für Speiseöle und Speisefette gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,5 Prozent zurück.

Für Speisen und Getränke mussten Gäste in Restaurants, Cafés und Bars 8,9 Prozent mehr ausgeben als im Vorjahr.

Preise für Bekleidung und Schuhe sind um 4,6 Prozent höher als vor einem Jahr.

  

Hinweis:

Die Medieninfo enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).

 

Erläuterung:

Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 2,0 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z.B. 1.000 Euro gekostet hat, heute 20 Euro oder 2,0 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.

Medienansprechpartner

M.A. Lisa Kerber
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