Verbraucherpreisniveau sinkt um 0,5 Prozent
Die Verbraucherpreise im Saarland haben sich im November 2020 im Vorjahresvergleich im Durchschnitt um 0,5 Prozent verringert. Ein so starker Rückgang konnte zuletzt vor gut 11 Jahren im September 2009 beobachtet werden. Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes ist der Preisindex für die Lebenshaltung im Vormonatsvergleich sogar um 0,9 Prozent auf einen Stand von 104,4 (Basisjahr 2015=100) zurückgegangen.
Im Bereich der Haushaltsenergie wurden im Vorjahresvergleich, abgesehen von der Elektrizität, durchweg Preisrückgänge ermittelt. Am kräftigsten sind die Heizölpreise mit einem Minus von 38,7 Prozent gesunken. Es folgen die Fernwärme (- 11,9 %), Gas (- 4,8 %) und feste Brennstoffe wie Brennholz oder Holzpellets (- 4,6 %). Einzig bei den Stromversorgern wurden Preissteigerungen um durchschnittlich 2,8 Prozent beobachtet.
Die Preise an den Tankstellen sind im Schnitt um 13,7 Prozent gesunken. Bei Benzin fiel der Preisrückgang mit 13,2 Prozent etwas geringer aus als bei Dieselkraftstoff, der im Schnitt um 15,6 Prozent preiswerter war als im November 2019.
Finanzielle Entlastung spürten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Saarland auch beim Kauf von Bekleidung und Schuhen (- 1,1 %). Auf der anderen Seite verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um den gleichen Prozentsatz (+ 1,1 %).
Hinweis: Aus den Erhebungen zur Verbraucherpreisstatistik lassen sich keine konkreten Aussagen zum Einfluss der Mehrwertsteuersenkung ableiten, da sich in den Preissetzungen unterschiedliche Effekte überlagern, beispielsweise saisonale Einflussfaktoren oder Preisreaktionen auf die Kaufzurückhaltung oder Präferenzverschiebungen in den zurückliegenden Monaten.
Nach einer fiktiven Rechnung des Statistischen Bundesamtes würde eine vollständige Weitergabe der Steuersenkung an die Verbraucherinnen und Verbraucher für sich genommen das Preisniveau um 1,6 Prozent senken (Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes Nr. 215 vom 15. Juni 2020).
Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).
Erläuterung: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 2,0 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1 000 Euro gekostet hat, heute 20 Euro oder 2,0 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt
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Lisa Kerber
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