Einigung über Diabetesbegleitung schafft neue Perspektiven für betroffene Familien
Saarland startet Pilotprojekt für Kinder mit Typ-1-Diabetes in Kitas und Grundschulen
Kinder mit Typ-1-Diabetes im Saarland erhalten künftig bessere Unterstützung im Kita- und Grundschulalltag: Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit hat gemeinsam mit dem Landesamt für Soziales (LAS) und den Krankenkassen im Saarland eine wegweisende Vereinbarung getroffen, um die Begleitung betroffener Kinder durch speziell geschultes Personal zu ermöglichen.
„Ich freue mich, dass die Zuständigkeitsfrage nicht länger auf dem Rücken der betroffenen Kinder und ihrer Familien ausgetragen wird. So kann den Kindern eine sichere und inklusive Betreuung ermöglicht werden. Es ist sichergestellt, dass Kinder mit Diabetes Mellitus Typ 1 die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um unbeschwert am Gemeinschaftsleben teilzunehmen“
, erklärt Sozialminister Magnus Jung im Hinblick auf die Vereinbarung zwischen Ministerium und den Krankenkassen.
Bisher scheiterte eine verlässliche Betreuung häufig an der ungeklärten Frage, wer die Kosten für notwendige Begleitpersonen übernimmt – obwohl die medizinische Versorgung (z. B. Blutzuckermessung, Insulingabe) laut § 37 SGB V grundsätzlich durch die Krankenkassen gedeckt ist. Die neue Vereinbarung schafft nun endlich Klarheit: Die Kosten für die notwendige Diabetesbegleitung werden hälftig vom Landesamt für Soziales und den Krankenkassen getragen.
Im Rahmen eines Pilotprojekts werden die begleitenden Fachkräfte diabetes-spezifisch geschult. Sie unterstützen die Kinder im Alltag dabei, Insulin richtig zu dosieren, Blutzucker zu kontrollieren und Symptome richtig einzuschätzen – und reagieren im Notfall schnell und angemessen. Damit wird nicht nur die gesundheitliche Sicherheit gewährleistet, sondern auch die Teilhabe an frühkindlicher Bildung und schulischer Entwicklung ermöglicht.
Mit der neuen Lösung setzt das Saarland bundesweit ein Signal für eine gerechte und praxisnahe Versorgung chronisch kranker Kinder. Das Modellprojekt soll evaluiert und perspektivisch weiterentwickelt werden, um langfristig tragfähige Strukturen zu schaffen.
Medienansprechpartner
Sandy Stachel
Pressesprecherin
Mainzer Straße 34
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