Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende
Konsumsicherheit weiter ausbauen – Leben retten
Anlässlich des Internationalen Gedenktags für verstorbene Drogengebrauchende betont die saarländische Gesundheitsstaatssekretärin und Landesdrogenbeauftragte Bettina Altesleben die Bedeutung von Maßnahmen zur Erhöhung der Konsumsicherheit und würdigt die Angebote der Suchtkrankenhilfe im Saarland.
„Auch wenn der Konsum illegaler Drogen niemals risikofrei ist, können wir durch gezielte Maßnahmen wie Konsumräume, Prävention und Schadensminimierung die Risiken erheblich reduzieren – und damit Leben retten. Prävention, Aufklärung und niedrigschwellige Hilfen sind zentrale Bausteine, um sowohl Todesfälle zu vermeiden als auch Abhängigkeit vorzubeugen. Wir sollten als Gesellschaft dafür Sorge tragen, dass die Risikobereitschaft der Konsumierenden nicht weiter ungebremst steigt“
, erklärt Bettina Altesleben anlässlich des diesjährigen Internationalen Gedenktages.
Im Saarland leisten verschiedene Einrichtungen und Programme einen entscheidenden Beitrag zur Schadensminimierung:
- Drogenkonsumraum des Drogenhilfezentrums (DHZ) Saarbrücken: Unter hygienischen Bedingungen können hier mitgebrachte illegale psychoaktive Substanzen konsumiert werden. Bei Notfällen – wie Überdosierungen – leisten Fachkräfte sofort Erste Hilfe.
Der Konsumraum wird derzeit erweitert. Dies geschieht insbesondere mit Blick auf veränderte Konsummuster beim inhalativen Konsum.
- Naloxon-Projekt: Seit Einführung des Modellprojekts am DHZ nimmt das Saarland bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Der lebensrettende Wirkstoff Naloxon kann bei Opioid-Überdosierungen sofort eingesetzt werden. Seit Projektbeginn haben 150 Personen an Notfallschulungen teilgenommen. In 26 bekannten Fällen konnte durch den Einsatz des Naloxon-Kits Schlimmeres verhindert werden.
- Streetwork: Durch aufsuchende Arbeit erreichen Fachkräfte auch Konsumierende, die keine regulären Hilfeangebote nutzen. Ziel ist der Aufbau von Vertrauen, Krisenintervention, die Vermittlung in weiterführende Angebote sowie Krankenpflege.
- Substitutionstherapie: Für viele schwer opiatabhängige Menschen ist die Substitution eine wichtige Überlebenshilfe – gerade dann, wenn abstinenzorientierte Therapien nicht erfolgreich waren. Ergänzt wird die medikamentöse Behandlung durch psychosoziale Betreuung.
Hintergrund zum Gedenktag
Der Internationale Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende findet jährlich am 21. Juli statt. Er erinnert an Menschen, die an den direkten oder indirekten Folgen von Drogenkonsum gestorben sind. Der Gedenktag wurde 1998 durch Angehörige von Drogentoten initiiert und hat sich seitdem zum größten bundesweiten Aktions-, Präventions- und Trauertag im Bereich illegaler Drogen entwickelt.
Das diesjährige Motto lautet:
„Überdosis und Drogentod können alle Menschen (be)treffen.“
Medienansprechpartner
Sandy Stachel
Pressesprecherin
Mainzer Straße 34
66111 Saarbrücken